Hallo Leute,
vorgestern Abend war das Seeing zum Weglaufen - ein krasser Einbruch gegenüber dem Vortag. (>>Ralph: Da ist wohl die fragliche Luftmasse weiter nach Norden vorangekommen.) Die Sterne im Fernrohr nur kleine flimmernde Bälle, vom Mond ganz zu schweigen. Nach der Führung nochmal ein Blick auf den Mond, da gab es schon kleine Verbesserungen, ab und zu ein Augenblick, wo das Schrötertal erkennbar war.
Ein paar Videos aufzunehmen war kein Aufwand, und beim Stacken kam die große Überraschung:
Das sind 6% von 3446 Frames mit 10 ms Belichtungszeit - nicht umwerfend, aber brauchbar und ein Beleg dafür, wie verschieden das Seeing sein kann. Manchmal ist es sehr kleinräumig und vernichtet ohne Unterbrechung flächendeckend alle Details. Hier war es sehr ungleichmäßig, die Bildbewegungen größer und zugleich weiträumiger zusammenhängend, dabei blickweise Details sichtbar. Das reicht bei 10 ms offensichtlich aus.
Probehalber habe ich aus den beiden Bilder vom 16. und 17. ein GIF erstellt. Die Perspektive ändert sich schon sehr deutlich - anderer Abstand, andere Librationswerte:
Ja das Schröter Tal fand ich auch schon immer beeindruckend, und wie der Zufall es wollte, war es auch bei der ersten "Probebeobachtung" bei Peter Große mit dem 160er dabei.
>>Andreas: Danke für den Tip, das nehme ich mir mal vor. Am Mond lässt sich doch einiges machen.
(>>Ralph: Bin gespannt, was du noch über den 250 mm - Ardenne -Refraktor herausbekommst. In seiner Biografie steht, daß die Privatsternwarte 10 Jahre nach 1956 errichtet wurde, das würde zu 1968 als Herstellungsjahr für das Objektiv schon passen. Ich meine mich zu erinnern, daß es kein "historisches" Gerät war. Und evtl. bezieht sich ja der sagenhafte Preis von 300.000 Mark der DDR auf das komplette Gerät.)
Gruss Lars