Beiträge von Klara66 im Thema „Fernglas Hilfe“

    Hallo Lukas,


    ich als alte Hexe fand deine Antwort bezüglich "auf die Jagd gehen" perfekt und als Kompliment für alle Helfer. Gehe deinen Weg, werde flügge, zeige Eigeninitiative. Alle Helfer werden sich darüber freuen, es ist völlig egal, welchen Weg du einschlägst, ob du auf Helfer hörst oder nicht und eigene Fehler machst. Wichtig in Foren ist Eigeninitiative und Feedback und mal ein Dankeschön. Ehrliche Beschreibung eigener Fehler für deren Vermeidung durch interessierte Mitleser. Die Jugend muss eigene, andere Wege gehen, die Alten haben recht offensichtlich genug Fehler und Schwächen.


    Über deine Worte bezüglich Jagd musste ich herzlich lachen, Humor hast du, du wirst sicher sehr bald flügge und ein intelligenter Mann.


    Für Mitleser meiner Generation, die Jugend versteht das sicher (noch) nicht. Habe einen Link gesucht, nicht gefunden, also aus dem Gedächtnis nacherzählt:


    Loriot geht zur Arbeit, Szene an der Haustür: Loriot prahlt, der Mann geht mit Keule zur Jagd, das Weibchen hütet derweilen die Höhle. Also richtig schöner Fettnapf, Klischeebedienung. Evelyn Hamann ruft ihm nach: Deine Keule!
    Loriot schaut verständnislos zurück: Evelyn Hamann reicht ihm wortlos den vergessenen Regenschirm. Dem Manager im Anzug.
    Schade, beide sind mittlerweile gestorben, ihr Humor ist zeitlos. Es gibt nicht nur Polit-Kabarett ... .


    Lukas, melde dich mal zurück! Deine Entscheidung darf gern ganz anders sein als unsere Vorschläge. Wir haben früher den Alten auch wenig geglaubt - erst viel später und dann auch nur die Hälfte. Mein verstorbener Vater fragte mal: Stimmt es, das die Alten um so schlauer werden je älter du wirst? Ja - war meine ehrliche Antwort.


    Rede mal mit Mama, Papa oder Lehrern! Die haben mehr Verständnis als du bislang glaubst. Zumindest bei technischen Fragen. ;)


    Geh eigene Wege, mache eigene Fehler, lerne daraus! Das Wesentliche sind eigene Entscheidungen bezüglich Abzweigen, Irrwegen und Sackgassen. Davor kann dich weder Papa, Mama, Lehrer noch Hexe Klara bewahren! Hexe Klara kann dir nur Mut zum Probieren aller Wege und schnellstmöglichen Umkehren aus Sackgassen machen.


    Alles Liebe und viel Erfolg auf deinem Lebensweg von einer alten und recht erfahrenen Mutter und Hexe! Mutter- und Hexenwünsche werden immer wahr - nur etwas anders als Mann denkt. Sozial-psychologisches Suchwort/Stichwort ist "selbsterfüllende Prophezeiung" - in Verbindung mit Mutterliebe. ;)

    Noch ein Tipp: Große Seh- oder Gesichtsfeldwinkel tragen nicht nur zur Schönheit des Himmels bei, sondern helfen auch für schnelle Orientierung, Darstellung vollständiger Sternbilder. Rechnerische und empirische Zusammenhänge, Tunnelblick unter 55 Grad unschön, bei Handferngläsern vermeidbar: https://de.m.wikipedia.org/wik…s_und_scheinbares_Sehfeld
    Alle Kapitel sind hilfreich ... auch das zur Eigenpruefung von Gläsern.
    Vergleiche bzw. rechne vorher scheinbare GF-Winkel von vorgeschlagenen 8x30 und 10x50 nach, in Datenblättern stehen meist Sehfelder in m / 1000 m.


    Gerade gefunden beim Stoebern in den angepinnten Einsteigerhilfen:
    Hintergrund und Kontraste bei verschiedener Lichtverschmutzung hier http://svenwienstein.de/HTML/was_sieht_man_im_teleskop-.html
    Jetzt musst du leihweise ein Glas mit der AP finden, dass dir den gewünschten Hintergrund bei der Lichtverschmutzung am Hauptbeobachtungsort zur Hauptbeobachtungszeit liefert. Mit akzeptabler Bildunruhe (Vergroesserung) und Gewicht. Verschiedene Richtungen u. Winkel testen. Hinreichende Beobachtungszeiten! Henry Maskes Muskeln wirst du noch nicht haben, im Zweifel das kleinere Glas (Objektivdurchmesser 35 und 40 mm gibt es auch).

    Ohne Erfahrung wirst du vor Ort Hilfe und Vergleiche brauchen. Bitte einen Lehrer, der technische Faecher (Mathe, Physik, Astronomie, Geografie, Chemie) unterrichtet, um Hilfe. Frage Bekannte und Eltern von Freunden, ob du deren 8/10x42er oder 7/10x50er leihen darfst! Dann eben mit dem vorhandenen 8x30er vergleichen. Es kommt dabei erst mal nicht auf nadelspitze Sterne an, sondern auf für dich annehmbare Kontraste und Hintergruende. Schaue dir vorher Fotos hier im Forum an. Welchen Hintergrund empfindest du als angenehm, welchen als akzeptabel, welchen möchtest du nicht haben ... Lade dazu ein Sternenfoto in ein einfaches Bildbearbeitungsprogramme deiner Wahl, drehe an Helligkeit, Kontrast, Gamma, Sättigung. Welcher Hintergrund ist für dich persönlich gerade noch akzeptabel, welcher besonders schön und eindrucksvoll? Wie soll der Mond aussehen? Astronomie mit Handferngläsern soll hauptsächlich Genuss sein, daneben paar Entdeckungen, die ohne Optik nicht möglich wären. Und hinzulernen: Orientierung am Himmel, gesuchte Objekte am Himmel auffinden, unbekannte Objekte und deren Beschreibung in Literatur entsprechend halbwegs ermittelter Koordinaten oder nach benachbarten Sternbildern auffinden ....
    Probiere, ob du ein 10x50 längere Zeit unangestrengt ruhig halten kannst und ziehe einen leichten, einstell- und klappbaren Liegestuhl mit ARMLEHNEN in Erwaegung. Der muss eventuell auch transportiert werden ...


    Akzeptanz und Schönheit sind sehr individuell, Ferndiagnose unmöglich, ab jetzt Eigeninitiative angesagt! Allgemeine Beratung hast du genug, flügge werden kannst nur du. Gehe in eine Bibliothek, leihe kostenlos Astronomiebuecher für Einsteiger mit Kapiteln zu Astronomie mit Handferngläsern und entsprechenden Fotos! Mama hat fertig - und du fliegst los. [:)]


    Edit:
    Hier im Einsteigerforum gibt es Literaturhinweise, zu Anfang „angepinnt“. Es gibt auch alte Threads mit Links auf Fotos und Bemerkungen, mit welchem Hand- (oder Großfernglas bzw. Teleskop) man das etwa so sieht. Danach suchen überlasse ich Eigeninitiative, Foren sind ja Hilfe zur Selbsthilfe. Viel Erfolg - und Eigeninitiative! [;)]

    Kowa YF 8x30:
    https://www.ebay.de/sch/i.html…3&_nkw=Kowa+8x30&_sacat=0
    Soll ganz gut sein, wäre meine Entscheidung an deiner Stelle - wegen Vielseitigkeit: Wenn's nicht (mehr) für Astro reicht, für Tests in die für dich richtige Richtung, als einigermaßen gutes Tagglas und als kleines, leichtes "Schnellastro-Urlaubsglas" (Reisegepäck!) langt es allemal. Ein verlustreicher, zeitauwändiger Wiederverkauf oder Fehlkauf wird so vermieden - und Weihnachten/Geburtstage/Spezialgläser (10x50er?!) kommen regelmäßig ... ;)
    Von anderen Helfern angesprochene "Serienstreung" beachten, intensiv testen, bei Fehlern Rücksendung an Verkäufer, nächstes Exemplar fordern oder anderern Verkäufer wählen.


    Da du bestimmt bald Beratung für das nächste Glas (10x42, 10x50 usw.) brauchst, einige Foren: https://www.juelich-bonn.com/j…,440211,440214#msg-440214
    In Birderforen werden oft preiswertere Gläser besprochen und empfohlen. Oder eben hier im Forum für mobile Optik, mal alte Beiträge lesen.
    http://www.astrotreff.de/forum.asp?FORUM_ID=65


    Viel Erfolg und gute Sicht!

    Hallo Lukas,


    du schreibst: "Große Kleinstadt --> relativ heller Himmel -->AP 5-6mm"
    Relativ ist recht relativ ... ;)


    Ich schlage dir vor, ein Porro 8x30 bei Ebay für etwa 30 Euro zu ersteigern und zwar ein russisches oder sowjetisches BPZ5 mit Mehrfachvergütung und Erfle-Weitwinkelokularen (150 m / 1000 m Sehfeld). Die ersten 2 Ziffern der oft auf Fotos sichtbaren Seriennummer zeigen das Herstellungsjahr, sollte gleich oder größer 85 sein: Carl Zeis Jena (CZJ) hat ab 1978 mehrfachvergütet. Mit 8x30 testest du den Kontrast der Sterne gegen lichtverschmutzten Himmel bei dir.
    Ein kluger Mensch schreibt hier:
    "Für astronomische Beobachtungen werden unter einem dunklen Landhimmel ähnliche Gläser eingesetzt wie für das Dämmerungssehen (also z. B. 7×50, 8×56, 9×63). Unter aufgehelltem Himmel, wie er im Stadtbereich auftritt, ist deren Einsatz aber weniger ratsam, weil das unerwünschte Licht des Himmelshintergrundes mit eingefangen und durch die große Austrittspupille verstärkt wahrgenommen wird. Dies führt zu einer Abschwächung des Kontrastes zwischen astronomischem Beobachtungsobjekt und Himmelshintergrund. Je aufgehellter also der Himmel ist, desto kleiner sollte die Austrittspupille des gewählten Fernglases sein. In der Stadt lässt sich deshalb mit einem 8×32- oder sogar mit einem 10×30-Fernglas besser beobachten als mit einem 8×56-Fernglas. Eine häufig von Hobby-Astronomen favorisierte Größe ist 10x50.
    Da das Beobachten nach schräg oben in den freien Himmel beschwerlich und verwackelungsanfällig ist, empfiehlt sich gegebenenfalls der Einsatz eines Stativs. Es gibt zu diesem Zweck auch spezielle Fernglasstative bzw. -montierungen („Binomount“), deren Mechanik ähnlich der einer Schreibtischlampe funktioniert. Bildstabilisierte Ferngläser bringen ebenfalls eine deutliche Erleichterung. Einige besonders für astronomische Zwecke hergestellte Großferngläser („Kometenjäger“) zur Stativverwendung sind wahlweise auch mit einem Schrägeinblick erhältlich. Das erleichtert sehr die Beobachtung hoher Objekte in der Nähe des Zenits.
    Wenig geeignet sind hingegen viele Zoomferngläser. Ihr oft geringes Sehfeld erlaubt kaum Starhopping, also das Aufsuchen von Objekten über andere Objekte mittels Sternkarte. Noch problematischer sind die bei preiswerten Exemplaren meist zu findenden Abbildungsfehler, durch welche die Sterne nicht mehr punktförmig aussehen."
    https://de.wikipedia.org/wiki/…ungszahl_und_Transmission


    Das vorgeschlagene Glas (Suche nach "Fernglas 8x30 USSR oder russsich") wirst du nach fehlgeschlagenem Test für den gleichen Preis bei Ebay wieder los - oder hast ein nicht allzu helles Glas mit recht guter Optik (ähnlich CZJ Deltintrem) und leider recht hoher Gegenlichtempfindlichkeit, also bei Gegensonne.


    Nach dem Test erst ein 10x50. Dabei beachten: Freihand ist ein leichtes Glas mit etwa 1000 g sinnvoll, schwerer mit Stativ. Hochwertige Gläser (Fujinon, Nobilem) fangen bei 1,5 kg an und sind weit teurer als 100 Euro (ab 500 Euro gebaraucht).


    Für preiswerte Neugläser haben die anderen Helfer leichte (!) Vorschläge für Freihandbeobachtung gemacht. Ein gebrauchtes Glas 10x50 von Carl Zeiss Jena wäre auch sehr gut und leicht, etwa 200 Euro für eines in gutem Zustand.
    https://www.allbinos.com/Reade…culars_ranking-10x50.html


    Zur Ersteigerung gehört etwas Erfahrung, aussagekräftige und gute Fotos, (Nicht-) Aussagen des Anbieters zu Mechanik und Optik betrachten und lesen. Ein russiches/sowjetisches 10x50 für 50 Euro kriegst du bei Ebay leicht, Zustand zweifelhaft. Testen und wieder verkaufen? Somit wären für 100 Euro 2 Gläser zum Test möglich. Nach dem 8x30-Test und eventuellem Wiederverkauf (ein Test sollte 10 Euro Verlust wert sein) würde ich allerdings die Vorschläge der anderen Helfer für preiswerte und LEICHTE Neugläser 10x50 wahrnehmen. Die kannst du meines Erachtens aber nur mit hohem Wertverlust oder gar nicht wieder verkaufen. Ein russisches 10x50 kriegst du bestimmt auch schwer los, aber nur 50 Euro Wertverlust. Wenn du als Lehrling etwas mehr Geld hast, wirst du dir sicher etwas Besseres leisten können. Also denke an die Minimierung eines Wertverlustes. Für dein geschriebenes Budget kriegst du kein sonderlich gutes Glas - aber sicher ein hinreichendes für erste Schritte.


    Viel Erfolg bei der Suche und melde dich mal, wir sind neugierig, wofür und warum du dich so entschieden hast. Klara


    Edit:


    Vorteil russischer/sowjetischer Gläser ist der Temperaturbereich. Astronomen haben's manchmal kalt, dafür sternklaren Himmel ....


    Gebrauchte "Russen-Porros" sind oft neuer als viele andere angebotene Gebrauchtgläser (weil viel länger und in Massen produziert), haben Seriennummern mit Baujahrbezug und moderne eine Mehrfachvergütung. "Baigish" 8x30 wird heute noch hergestellt.
    http://www.komz-shop.com/catalog/show/81
    Nach 10x50ern (Tento etc.) habe ich bislang nicht recherchiert. Einen Anfang dafür (Firmen, Bezeichnungen usw.) bietet Ebay. ;)


    Edit2: Die 10x50er "Russenporros" sind auch sehr schwer, lieber sein lassen! Jenoptem/Dekarem mit reichlich 1 kg von CZJ (gute wie gesagt um 200 Euro) oder die von anderen Helfern vorgeschlagenen leichten 10x50er. Diese sind nicht so gut wie schwere und teure, dafür aber auch nicht unbedingt Stativ erforderlich. Testen kann man natürlich - um seinen Weg zu finden. Die Jugend hat das Recht, die Fehler der Alten zu wiederholen - aus Fehlern anderer zu lernen ist jedoch billiger. ;)