Beiträge von Tilluas im Thema „Markt flut durch ToupTek - Allrounder Kamera?“

    Hallo Justus


    Dein Teleskop ist zum Einsteigen sicher das, wonach sich viele andere Einsteiger die Finger ablecken. Klar, andere Optiken sind für Astrofotografie besser geeignet, als die SC Teleskope. Aber wie oben beschrieben: Es ist da, was nun da ist... und das von Dir ist ein ordentliches Setup und wird Dir sicher viel Freude bereiten. Besonders visuell wirst Du hier sicher mächtig Spass haben. Also bloss nicht das Gefühl bekommen, dass Du nun ein schlechtes Teleskop hast. Denn die wichtigste Regel, welche ich hier bzw. mit diesem Hobby gelernt habe ist, dass man NIE das perfekte Teleskop hat (zumindest als Normalsterblicher). Es kommt immer auf das Objekt drauf an, was man anschauen möchte oder was man fotografieren möchte.


    Deine Optik hat eine hohe Brennweite und aufgrund des Aufbaus "SC" für Astrofotografie sehr hohe Anforderungen. Aber mit Können gibt es auch hier tolle Bilder (zumindest wenn ich in den Galerien die Planeten oder Mondfotos von den SC Geräten anschaue...).


    Meine Empfehlung, wie auch schon von Vorrednern erwähnt:


    - Kaufe eine DSLR (Canon, Nikon oder Sony) mit einen kurzbrennweitigen Weitwinkel Objektiv. Ich z.B. habe das von Samyang für meine Sony Alpha 6000.
    - Dann (oder später, je nach Budget) kaufe Dir ein Tele so um die 200-300mm
    --> Da Teleobjektive auch schnell sehr teuer werden, kann evtl. auch ein kleiner APO mit kurzer Brennweite auch angedacht werden.
    - Wenn noch nicht vorhanden, dann noch eine "Anschlussplatte", um die Kamera inkl. Objektiv am Teleskop zu befestigen (nennt sich Piggy Back).
    - Wenn noch nicht vorhanden, dann noch einen Adapter, um den Body der Kamera an den Okularauszug anzuschliessen


    So... und nun?


    - Mit der Kamera + Weitwinkel kannst Du tolle Sternfeld-Aufnahmen (z.B. Milchstrasse) oder Sternbilder aufnehmen (Orion ist wunderschön... naja... jetzt halt falsche Jahreszeit ;) )
    --> Solche Aufnahmen sind super einfach und man lernt dadurch schon mal mit den Belichtungszeiten / ISO / Blende etc. vertraut zu werden. Es braucht kein Guiding und die Bilder brauchen keine zig Stunden Nachbearbeitung


    - Mit der Kamera + Teleobjektiv/kleiner APO kannst Du dann schon sehr schöne "vergrösserte" Aufnahmen machen (verschiedene Nebel, Andromeda, Mond...)
    --> Saubere Nachführung wird hier schon etwas wichtiger, aber hält sich im Rahmen. Nachberarbeitung am PC wird schon aufwändiger. Guiding hängt davon ab, wie perfekt die Bilder sein müssen. Aber wenn die Montierung schon ordentlich läuft, dann ist es noch nicht zwingend erforderlich.


    - Mit dem Kamera-Body kannst Du dann mit dem SC dein Können auf die Probe stellen. Planeten als AVI aufnehmen, Kleine Objekte, Mond,...
    --> Hohe Anforderung an Nachführung. Hier brauchst du zusätzlich ein Guiding.


    Was bringt das nun?


    - Mit dem Setup hast Du sozusagen alle Möglichkeiten offen, um alle Objektarten abzubilden. Auch ist der Schwierigkeitsgrad dann je nach Optik gesteigert und Du kannst gut in die Astrofotografie Schritt für Schritt einsteigen.


    Das mag jetzt vom Budget her nicht mit 600 EUR reichen, ausser mit Kamera und Objektiv... da bist Du schon voll im Machbaren Bereich. Oder Du geniesst deinen EdgeHD SC noch etwas visuell und sparst noch etwas. Aber lieber so, als jetzt für 200-300 Eur Zubehör zu kaufen, welches dich nur frustriert.


    Ich hoffe damit weiter geholfen zu haben und wünsche Dir viel Spass und Freude.