Hallo Kollegen,
ich hoffe, dass ich diesen Mondbeitrag durch meine Jupiters nicht zerstört habe. Habe die alten Bilder ausgegraben, um das eingangs erwähnte Streifel/Pixelthema aufzugreifen. Bei dem gezeigten Jupiterbild handelt es sich um eines meiner besseren Bilder aus der Vergangenheit (Opposition 2013/2014 mit Jupiterstand > 60° über Horizont). Mir war in Erinnerung, dass ich in der ASI120MM Zeit immer mal wieder Probleme mit solchen Effekten hatte. Hatte das Bild damals im Forum gezeigt und nicht extra auf Streifelung hingewiesen - hab es ja halbwegs gut vertuscht[;)].
Mit aktueller Software fange ich mir das Problem bei selbem Material nicht mehr ein. Egal, ob ich nun laplance 4,5 oder 6 vor Stackung zur Glättung einsetze. Entweder liegt das an Autostakkert3 oder meinem aktuellen Workflow. Problem ist jedenfalls weg. Von der Seite aus ist das Bild kein Argument gegen kürzere Brennweite. Also nochmal sorry [B)], wenn ich Thema verfehlt habe.
Um auf das Thema "möglichst kurze Brennweite" tiefer einzugehen, macht es wohl Sinn, in die Bildbearbeitungsecke umzuziehen. Glaube, Jan hat da schon Beitrag eröffnet. Die Brennweite bzw. das Verhältnis Brennweite zur Pixelgröße ist einer von vielen Faktoren, die die finale Bildqualität beeinflussen.
Bei allem für und wieder gibt es unbestritten eine zu kurze Brennweite, bei der man merklichen Prozentsatz an maximal möglicher Bildqualität verliert und eine zu lange Brennweite, bei der man kaum mehr Bildqualität gewinnt, aber sich andere Probleme holt. Optimum ist sicher ein fließender Bereich ohne klar definiertes Maximum (*Text nachträglich geändert, Gaussverteilung mit Maximum ist das nicht, da lange Brennweite für Bildqualität grundsätzlich als Alleinstellungsmerkmal kein Nachteil ist).
Um zu eindeutigem Ergebnis zu kommen, muss man zuerst mal definieren, was die Eingangsparameter sein sollen und was als "Qualität" definiert wird. Man sollte Abstrahieren und genau festschreiben, welche Parameter mitbewertet werden. Ich glaube, für neutrale Bewertung sind reale Astrobilder weniger geeignet.
Vorschlag für Bewertung Kameraeinfluss/Pixelgestalt und -größe:
Man verwendet ein synthetisches Bild z.B. eine Showtafel mit verschiedenen Symbolen und schaltet durch kurze Brennweite, niedriges f und hohe Helligkeit alle sonstigen Einflussgrößen aus. Zittern läßt sich problemlos synthetisch erzeugen (Kamera auf Terrassenboden stellen und hüpfenden Nachwuchs dazu[:D]). Dann sieht man den reinen Kameraeinfluss. Hätte ein Schneider 85 mm f2.8 Objektiv aus Kleinbildzeit, das auf ASI adaptiert ist. Da haben sicher andere Forumsteilnehmer noch was besseres.
Vorschlag für Einfluß Bildbearbeitungssoftware:
.jpg mit Mustern erzeugen, zig fach minimal verschieben und verformen und diese Bildfolge ohne Optik direkt durch die gängigen Astroprogramme in verschiedenen Größen laufen lassen. Anschließend wieder auf Ausgangsgröße skalieren. Dann sieht man ja genau, was in welcher Größe passiert. Ist eine reizvolle Aufgabe für verregenete Wochenenden. Wenn sich jemand für eine dieser Aufgabe begeisten kann oder noch bessere Vorschläge hat, wäre ich dabei[:)].
Wer hat also Lust, das Thema mal abstrakter und theoretischer anzugehen? Wäre sicher spannend [8)]
LG
Robert