Beiträge von 03sec im Thema „Mondpartie mit 2,4 µm bei f/5“

    Hallo Leute,
    ihr habt euch ganz schön festgebissen. Ich habe es zu Beginn schon mal erwähnt, bin aber ignoriert worden. Heiko hat es erneut erwähnt und ist ignoriert worden. Die maximale Auflösung eines Teleskops berechnet nach R oder D bezieht sich auf Punktquellen mit maximalem Kontrast. Ob Punkt oder Fläche ist zwar egal, aber die Fläche dann bitte im maximalen Kontrast.
    Aus der Praxis: 9 von 10 meiner Jupiterbilder sind beugungsbegrenzt in dem Sinne, dass 2 sehr kontrastreiche Details einen Abstand von 0,4" aufweisen, oder Io z.B. als "nicht punktförmig" zeigen. Nur leider sehen auch 9 von 10 Jupiter so aus, dass ich sie hier nicht zeige, weil die Auflösung in den flächigen Gebieten eben nicht ausreicht. Der Grund: Kontrast! Gutes Seeing bedeutet, neben einem ruhigen Bild, hoher Kontrast!. Ein Refraktor ist einem Spiegel überlegen, wegen des: Kontrastes! Die Grenze zw. ´aufgelöst´ und ´detektiert´ ist fließend, und zwar wegen?
    Und das runterrechnen und wieder hochrechnen ist auch nicht zielführend. Nach welchem Algorithmus wird denn das gemacht? Bikubisch? Bilinear? Pixelwiederholung? dann gibt es noch bikubisch glatter und bikubisch schärfer....
    … und die Diskussion um die Laptoppixel verstehe ich überhaupt nicht.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Jan und Stefan,
    auf der Achse sehe ich ein helles Pixel, ein dunkles, ein graues und wieder ein dunkles. das ist in meinen Augen mehr als "getrennt". Ganz grundsätzlich benutzt ihr (wie viele andere auch) den Begriff "theoretisches Auflösungsvermögen" wie eine physikalische Größe. Das ist aber eine frei verhandelbare Größe und stammt aus der visuellen Beobachtung. Das Rayleigh-Kriterium z.B. (es gibt aber auch andere) ist sicher sinnvoll gewählt, bezieht sich aber auf Punktquellen mit maximalem Kontrast. Zwei "graue" Hügel auf dem Mond trennt man da noch lange nicht.
    Aufgrund des Seeings arbeitet kein Mond oder Planetenfotograf undersampled und damit ist der Nutzen des Drizzelns bei langen Brennweiten nicht gegeben. Ich habe aber bei 135 mm und gutem Seeing tatsächlich einen echten Schärfegewinn festgestellt (weil undersampled).
    Aus meiner Sicht ist das Nyquist-Kriterium sehr großzügig ausgelegt. Ich denke, bei uns kann man es bis zu einem gewissen Grad unterschreiten und trotzdem die maximale Bildschärfe erhalten.
    Ein schön scharfes Bild ist das Jan und gut bearbeitet.


    Viele Grüße,
    ralf