Beiträge von John23 im Thema „Newton vs. MAK“

    Hallo Allerseits,


    aber von allgemeinem Interesse ist es schon, ob Sätze wie "Einzig eine schnelle Optik verhilft da zu kürzeren Belichtungszeiten" kritiklos stehen bleiben können.


    Nehmen wir mal an, wir hätten 2 Optiken, einmal 70 mm F5 und einmal 70 mm F10. Nun ist das F5-er Bild sicher besser (=schneller) ausbelichtet als ein F10-Bild.
    Mehr Tiefe, mehr Glanz usw., aber: das gilt nur bezogen auf 1 cm^2 (oder sonstwie gleiche Fläche) Bildfläche am Monitor, wenn beide Bilder gleich groß dargestellt werden.


    Angenommen wir fotografieren nun eine klitzekleine Galaxie, die auf dem F5-Bild nur 1/10 der Bild-Diagonalen ausmacht. Auf dem F10-Bild ist die gleiche Galaxie aber 4 mal größer
    (2 mal x-Richtung und 2 mal y-Richtung). Nun verkleinern wir das F10-Bild linear um den Faktor 2, also schrumpfen es flächenmäßig auf 1/4.
    Da ist das Bild jetzt kleiner und es ist nicht mehr soviel Feld um die Galaxie drumherum. Und die Galaxie ist jetzt genauso groß wie bei der F5-Optik.


    Kann man sich aber sicher sein, dass das Bild - betrachtet man nur die Galaxie - nun immer noch deutlich schlechter bzw. weniger tief ist als bei F5?
    Das wage ich mal ganz schwer zu bezweifeln! Immerhin hat man gleich viele Photonen gesammelt. Und das Rauschen wurde durch dieses nachträgliche 2x2 Binning erheblich reduziert.
    Deshalb können wir das Bild weiter hochziehen. Und zwar bis auf das Niveau des F5-Bildes. Und DAS gilt schon bei gleicher Öffnung!


    JETZT vergrößern wir mal die Öffnung um sagen wir mal den Faktor 2,9 (203er Newton) (Obstruktion und Reflexion vernachlässigt). Und der Newton oder Edge-HD habe auch F10.
    D.h. wir sammeln 8,4 mal so viele Photonen (in der Praxis 6 mal). Und wir benutzen zufällig einen (großen) Chip (kostet nix, ist schon vorhanden), der die Galaxie immer noch komplett im Bildfeld hat.
    Wir verschenken also nichts. Die paar namenlose Sterne da draußen, auf die verzichten wir mal hier.


    Und das Bild soll - nur weil es mit F10 aufgenommen wurde - schlechter sein als ein 70 mm F5-Bild?
    Das glaubt doch keiner im Ernst!
    Ich sag Euch was: das Bild der Galaxie ist dem 70er turmhoch überlegen!


    klare Grüße
    John

    Hallo Daniel,


    dein Problem: Du weisst nicht was Du willst!


    Dein Eingangspost: - detailreicher Mond, Planeten, eventuell Galaxien (das sind auch eher kleine Objekte).


    Also lese ich: Der will was mit mehr Hochvergrößerung. Und es gibt schon eine Kamera mit viel Fläche!


    Dann pass doch dein Equipment darauf an!


    Details gibt es nur mit Öffnung, daher mein Tipp: nimm nichts unter 8 Zoll! Und Öffnung sammelt auch Licht.


    Und warum kein kurzbrennweitiger Newton? Der bildet die Objekte zu klein für deine Kamera ab und benötigt in jedem Fall einen Komakorrektor.



    Für Planeten also kann man zu einem Newton 8 Zoll F6 raten oder einem SCT 8, Edge HD 8 oder ACF 8 (MAK fällt schon raus weil zu klein).


    Für Galaxien mit Vollformatkamera: habe ich leider kein Ahnung, welche Optik das am fehlerfreiesten ausleuchtet. Fast würde ich auf einen Edge HD8 oder einen Newton mit Komakorrektor tippen.


    Summa Summarum täte es ein 8 Zoll F6 mit Komakorrektor am besten.


    Wie groß ist da das Airy-Scheibchen? D_airy = 2*f_äq*1.22 * Lambda/D = 1,342 * f_äq / D in my also bei 1200mm Brennweite und 8 Zoll sind das 8 my (allerdings von Minimum zu Minimum), die Halbwertsbreite ist
    ja noch kleiner. Wenn man 3 My pixel hat oder so, dann gibt das mit Bayer-Matrix eine Auflösung von grob 5 my. Also wird das Airy-Scheibchen noch aufgelöst. Passt also.



    Klar, die Asi 183 passt gut zum APO 72 mm.
    Aber was hat das mit Planeten und Mond zu tun?


    klare Grüße
    John