Beiträge von Jo_Ko im Thema „Rheinhessengucker; M95/96, NGC2264, IC443, Quasar“

    Hallo Simon, Carsten und Sven,


    danke auch Euch für eure Rückmeldungen.


    ja, das widefield und M95/96 sind auch meine Favoriten.


    (==>)Simon: Ich hab keine h-Alpha-Aufnahmen gemacht. Das Samyang sammelt bei F2 einfach viel Licht. Ich hab auch zum ersten Mal aus dem Bild ein Schwarz-Weiss und ein Farbbild generiert und dann Luminanz und Farbe getrennt bearbeitet.


    Die Sternhalos bei der Aufnahme des Konusnebels führe ich tatsächlich auf den Filter zurück, der immer etwas dazu tendiert, aber diesmal ist wohl zusätzlich noch was schiefgelaufen. Die direkt anschließende Aufnahme von M95/96 ohne den Filter hatte diese Probleme nicht und auch eine deutlich bessere Auflösung.


    Viele Grüße
    Joachim

    Hallo,


    die kurze Schönwetterperiode Ende Februar hatte auch ich genutzt und bin mal wieder ins rheinhessische Hinterland gefahren, um zumindest einigermaßen dunklen Himmel zu bekommen.



    <font size="4">Der Rheinhessengucker</font id="size4">


    Dieser steht neben einem Weinbergshäuschen in der Nähe von Alzey. Er wurde 2004 von Jürgen Kleinknecht aus Mainz geschaffen. Tagsüber blickt er in die Landschaft aus Weinbergen, am Horizont ist der Donnersberg zu erkennen. Hier schaut er staunend in den Nachthimmel, erkennt Orion, die Hyaden, die Plejaden und über dem Dach den rotschimmernden Mars.



    <font size="1">Sony Alpha 7 III; Tokina 20mm; Cokin-Filter P830; (==&gt;)F2.8; 11x30sec (ISO 800)</font id="size1">




    <font size="4">NGC 2264 Konusnebel und Weihnachtsbaumhaufen</font id="size4">


    Als erstes deep-sky-Objekt wählte ich den Konusnebel. Bei der Aufnahme scheint mir der eingelegte Hutech-Filter leider etwas verrutscht zu sein. Aber natürlich fehlt es auch an Belichtungszeit, um das Rauschen in den Griff zu bekommen und Details besser rauszuarbeiten. Ich zeig`s trotzdem mal.


    <font size="1">Skywatcher Esprit 120 ED; 0.75 Riccardi-Reducer; Avalon Linear FR;
    Canon 60 Da, Hutech IDAS LPS V4; 16 mal 480 sec (ISO 800): Gesamt: 2:08h
    </font id="size1">



    <font size="4">M95 und M96</font id="size4">


    Diese beiden Galaxien im Sternbild Löwe stehen etwas im Schatten des berühmten Leo-Tripletts. Meiner Meinung nach völlig zu Unrecht, handelt es sich doch um sehr schöne Balkengalaxien mit charakteristischen Halos.



    <font size="1">Skywatcher Esprit 120 ED; Avalon Linear FR; Canon 60 Da; kein Filter; 26 x 5 min (ISO 800); Gesamtbelichtungszeit: 2:10h</font id="size1">



    <font size="4">Quasar APM 08279+5255 (Mein persönlicher Entfernungsrekord!)</font id="size4">


    „Wie weit kommst du eigentlich mit deinem Teleskop?“
    Diese Frage ist wahrscheinlich den meisten von euch auch schon gestellt worden – und die wollte ich endlich mal beantworten. Also suchte ich mir einen entfernten Quasar im Sternbild Luchs, um ihn fotografisch zu erfassen (einige mit entsprechend großen Teleskopen und Bedingungen gehen diesen auch visuell an – aber davon kann ich hier nur träumen).
    APM 08279+5255 hat eine Rotverschiebung von z=3,87, was einer Entfernung von 12 Mrd. Lj. entspricht (genauer gesagt, das Licht war 12 Mrd. Jahre unterwegs). Die aktuelle Entfernung des Quasars beträgt fast 24 Mrd. Lichtjahre. Wenn er noch existiert, wird uns sein Licht jedoch nicht mehr erreichen können, da sich durch die Expansion des Universums sein Abstand bereits mit mehr als Lichtgeschwindigkeit vergrößert.
    Eine Zeitlang galt er als das hellste Objekt im Universum. Seine Gesamtmasse beträgt 130 Milliarden Sonnenmassen. Mit 23 Milliarden Sonnenmassen enthält eines der massereichsten bekannten Schwarzen Löcher, was mehr als der 5000-fachen Masse des Schwarzen Loches unserer Milchstraße entspricht.
    Interessant an diesem Quasar ist weiterhin, dass US-Forscher dort das bislang größte und fernste Wasserreservoir im Weltall entdeckten. Es umfasst das 140-billionenfache allen Meerwassers der Erde.
    Kein besonderes Astrofoto und auch nicht schwierig - aber für mich doch ergreifend, so weit ins Universum kommen zu können.

    <font size="1">Skywatcher Esprit 120 ED; Avalon Linear FR; Canon 60 Da; kein Filter; 7 x 5 min (ISO 800); Gesamtbelichtungszeit: 35min</font id="size1">



    <font size="4">Region um den Quallennebel (IC 443) mit M35 und Affenkopfnebel (NGC 2174)</font id="size4">


    Parallel läuft meist eine zweite Kamera auf der StarAdventurer für ein widefield mit. Angeboten hat sich die Konstellation in den Zwillingen, im Bereich des Quallennebels (IC 443) im Zentrum des Bildes, einem Supernovarest. Links darüber der Emissionsnebel Sh2-249 und an dessen rechten Rand andeutungsweise der Reflexionsnebel IC 444. In der rechten oberen Ecke sind die beiden offenen Sternhaufen M35 und NGC 2158 zu erkennen sowie am unteren Bildrand der monkey head (NGC 2174). Auch der kleine Emissionsnebel Sh2-247 rechts darüber ist auszumachen.



    <font size="1">Canon 700Da; Samyang 135mm F2.0 (==&gt;)F2.0; Skywatcher Star Adventurer; Filter Hutech IDAS LPS D1; 150 x 60sec (ISO 800); Gesamtbelichtungszeit: 2:30 h</font id="size1">



    Insgesamt eine wunderbar klare, windstille Nacht mit geringer Luftfeuchtigkeit (so gut wie kein Tau) und gutem seeing. Könnte es öfter geben!
    Zum Schluss noch ein Gruß vom Rheinhessengucker …



    … und auch von mir
    Joachim