Beiträge von HSp im Thema „Mitten in der Stadt: SQM 20,90“

    Hallo Timm,


    danke für deine Antwort - das sehe ich auch so.


    Aber weißt du noch, wie damals alle in der Sternwarte und auch du gesagt haben, dass der Spiegel zu dünn sei? Du hattest in der Zeit einen Versuch mit einem dünnen 12" Zerodur Spiegel laufen, der seine Form nicht behielt, was dich zu dieser Einschätzung bewog. Was ist eigentlich aus diesem 12" Spiegel geworden? Ich nehme an, dass du vorher den Spiegel nur auf 3 Punkten gelagert hattest und dann ein Auflagesystem genommen hast? (Ich erinnere mich noch daran, dass du mit einem Lötkolben dem Spiegel zugesetzt hast, um heraus zu finden, woran es lag.) Ja, das war eine interessante und innovative Zeit!


    Aber letztendlich konnte ich beweisen, dass es möglich ist, einen 17.5"er transportabel zu gestalten und trotzdem eine optische Performance zu haben, die der eines "schweren" stationären Gerätes entspricht. Kurz darauf begann die Dobson-Revolution. Ein paar Jahre später waren 16" Standard. Und mit den großen Öffnungen und den Nebelfiltern, die gerade damals herauskamen, konnten wir Details sehen, die vorher nur fotografisch zugänglich waren, z.B. die Arme des Krebsnebels im visuellen OIII.


    Das war eine interessante Zeit. Ich war zu jeder Gelegenheit am Sudelfeld und habe mein Studium vernachlässigt.


    Ich habe deine berufliche Internetseite studiert, auf der jetzt deine Teleskop-Projekte sind. Mei - bist du ein wilder Hund! Tschuldigung für die Entgleisung, aber das musste gesagt werden!


    Herzliche astronomische Grüße von
    Helmut

    Hallo Ben,
    danke für die Willkommensgrüße!


    Hallo Timm,
    danke für die Korrektur - ich bin euporisch geworden, dass du für eine halbe Stunde deinen noch dazu 28"er aufgebaut hast. Offenbar dauert das ja nur 10 Minuten.


    Mit meinem Teleskop haben wir immer die Nächte durchgemacht, nach so viel Aufwand: Mit Vatern das Tubusunterteil aus dem Keller holen, durch den Garten tragen und ins Auto laden. Den Test konnte ich alleine tragen. Vor Ort zu zweit aufbauen in ca. 20 Minuten.
    Später, als meine Freunde alle im Beruf waren (und ich schließlich auch) und nur noch Kurzzeitspechteln betreiben konnten, habe ich das Tubusunterteil in 2 Teile aufgeteilt: Spiegel mit Auflagesystem und nacktes Tubusunterteil mit den Deklinationslagern (da schon allein 4 Kegelrollenlager und 40er Achsen). Mit einer Seilwinde an einem Balken, den ich in das Tubusunterteil legte, nachdem es in der Gabel montiert war, die Spiegeleinheit hochgezogen, angedockt und Schrauben reingedreht. "Fangrohr" in Schwalbenschwanz eingeführt. Dann das Tubusunterteil in Deklination nach unten geschwenkt und mit einem Balken abgestützt, um den "Fangring" zu montieren.
    Es ist schade, dass das Teleskop im Keller nutzlos steht, da die Mechanik sehr gut und spielfrei ist. Den Polblock ließ ich von einer Dreherei neu machen. Er hat eines der letzten großen Kesel Schneckenräder. Es läuft spielfrei (ohne Feder), ist fest angestellt.
    Die Gewichte sind zu viel für mich: Der Polblock und die Gabel sind schwere Trümmer, die ich nicht weiter reduzieren kann.
    Von der Lagerung her denke ich, dass es im Keller sicher besser konserviert ist, wie wenn es draußen in einer Sternwarte (Rolldachhaus) stünde. Einzig die Gabel ist geklebt, und da weiß ich nicht, ob die Klebungen Jahrzehnte halten, wahrscheinlich schon, da im Keller ja kein Temperaturgang ist. Dass die Spiegel nach 35 Jahren eine neue Beschichtung vertragen, ist selbstverständlich. Aber vielleicht sind die Beschichtungen nach einer Behandlung mit Kollodium wie neu? Ob sich die 18 Punkte des Auflagesystems im Laufe der Zeit durchgedrückt haben? Der Spiegel ist 38 mm dick.
    Den "Fangring" könnte ich noch gewichtsreduzieren. Dann würden die Gegengewichte entfallen, die im Winkelprofil des Tubusunterteils sind. Beim Aufbau mit 2 Personen hat das nicht gestört. Vielleicht könnte ich dadurch das ungeteilte Tubusunterteil alleine in die Gabel heben?
    Mir blutet das Herz - was mach ich nur mit dem Teleskop?


    Herzliche Grüße vom Helmut


    Mein Beitrag ist ziemlich off-topic. Vielleicht hätte ich ein neues Thema aufmachen sollen.

    Hallo Timm!
    Hier meldet sich Helmut Spaude. Des is ja der Wahnsinn: mit einem 25"er in einer halben Stunde all diese Objekte beobachtet und dann wieder abgebaut? Nach einer halben Stunde hätte ich noch nicht mal aufgebaut. Deswegen "ruht" mein 45 cm Teleskop leider auf einer Europalette im Keller...seit 18 Jahren...Ich kann es mittlerweile auch alleine aufbauen, aber die Einzelteile sind doch recht schwer. Na ja, es war ja damals das Ziel überhaupt zu zeigen, dass man ein Teleskop mit so großer Öffnung transportieren kann und dass es auch die entsprechende Leistung bringt. Den Doppelquasar konnte ich tatsächlich als Doppelstern sehen.
    Du warst ja der Pionier für transportable Beobachtung. Du hast die Berge und das Sudelfeld eröffnet! Und in deinem 15 cm Teleskop habe ich zum ersten Mal beim M33 die Hauptspiralarme gesehen!
    Ganz liebe Grüße vom Helmut