Beiträge von Specht im Thema „Frage zur förderlichen Vergrößerung“

    Hallo!


    Lest doch noch mal meinen rein erfahrungsmäßig geschriebenen Beitrag oben über die maximal sinnvolle Vergrößerung. Das gilt ja nicht nur für Doppelsterne, aber an den schwierigen Kandidaten kann man da an der Abbildung recht viel sehen, über was hier theoretisch geschrieben wurde. Eine Vergrößerung V=D/0.7, (also etwa V=D*1.4), bringt auch bei sehr kleinen PNs durchaus noch Einzelheiten an den Tag, die man mit V=D noch nicht sieht. Martin Birkmaier hat in seinem Katalog einmal formuliert: <i>"0.8mm Austrittspupille bringt bei perfektem Seeing die maximale Wahrnehmbarkeit kleiner, kontrastarmer Details, und ist die sinnvolle Maximalvergrößerung für Planeten"</i> Dem stimme ich voll zu...


    Wir hatten hier mal ein schönes Thema über Merrill 1-1. Uwe Glahn beschreibt darin interessante Einzelheiten mit sehr hohen Vergrößerungen: http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=186350 Auch die Humason-PNs sind sehr gute praktische Lehrstücke zu diesem Thema. Sie bieten gemeinsam mit Merrill 1-1 den Beweis, was jenseits V=D mit einer guten Optik noch geht... [8D]


    EDIT: Humor entfernt. [:)]


    salü, volker.

    Hallo!


    Ich habe viele Doppelsternbeobachtungen mit meinem f/4.8 12,5" bzw. f/5 10" gemacht, deshalb wollte ich zu diesem theoretischen Thema noch ein paar praktische Erfahrungen mit Hochvergrößerungen hinzufügen:


    Bei gutem Seeing sehe ich bei einer AP von 1.0mm eine sinnvolle Hochvergrößerung. Sie ist in den meisten Nächten auch sinnvoll nutzbar. Die dazu benötigte Okularbrennweite entspricht z.B. bei f/5 dann 5mm.


    Bei sehr gutem Seeing kann ich bei sehr engen DS bzw. sehr kleinen PNs die Vergrößerung noch <i>gewinnbringend</i> steigern. Bei meinem 12,5"er ist das bei einer Okularbrennweite von 3,5mm dann etwa V=440x. Dies entspricht etwa dem manchmal zu lesendem Kriterium V=D/0.7.


    Ich habe bei perfektem Seeing auch schon V=610x versucht (Okularbrennweite 2,5mm), dies entspricht dann etwa V=2*D. Bei <i>sehr</i> engen Doppelsternen waren die Komponenten dann <i>etwas</i> deutlicher zu trennen, das Bild zeigt aber schon gefühlt a bisserl "leere Vergrößerung".


    Ob man das jetzt Maximalvergrößerung oder förderliche Vergrößerung nennt, oder wie man es theoretisch begründet: Diese (D/0.7)-Vergrößerung halte ich für eine sinnvolle maximale Vergrößerung.


    viele grüße, volker.