Beiträge von Henning81 im Thema „20x80: Intermezzo im Sessel“

    Hallo,


    Beschreibung des Sessels:


    Plattform:
    Zunächst steht er auf einer Drehplattform. Diese hat zwei parallele Wellen (mit Lagerböcken) auf denen der Sessel ruht.
    Das Azimut wird mit den Beinen, bei starker Neigung mit den Händen verstellt (Links-Rechts-Drehung).
    Neigung:
    Die Höhe wird mittels des blauen Seils verstellt, arretiert durch einen Klemmknoten und über eine Rolle mit 2:1 Übersetzung.
    Damit neigt man den Sessel nach hinten und nach vorne.
    Fernglashalter:
    Der blaue Gurt verstellt den Höhenwinkel des Fernglashalters (Hoch-Runter), das ist nötig für die Halswirbelsäule.
    Die Schublade, auf der das Fernglas befestigt ist, wird mittels der gelben Schnur und eines Klemmknotens vor den Augen arretiert,
    im genau richtigen Abstand.


    Man hätte auch alles mit Klemmen aus dem Segelbedarf lösen können oder werweisswie, mir gefällt aber die weiche Komponente der Klemmknoten.
    Idealerweise stellt man alles derart ein, dass man überhaupt nichts mehr spürt und völlig entspannt nur noch Sehsinn ist.
    Ein irres Gefühl.


    Die Rigelbasis ist wirklich für einen Rigel. Ich bediene sie neben dem Sessel stehend und kann so Interessierten die Objekte ins Gesichtsfeld bringen. Sie hat eine kleine Kalibrierskala auf der Holzbasis, so dass ich blitzschnell auf den erklärten Anblick der Passagiere justieren kann.


    CS,


    Henning

    Hallo nochmal,


    Hier habe ich ein Bild eingestellt. Zum allerersten Mal:
    Ich entschuldige mich für die Größe, es kommt nicht wieder vor.



    Fernglassessel, hier mit 10x43, gerne beschreibe ich ihn noch näher.



    CS,


    Henning

    Hallo Dominik und Andreas,


    Danke für die Rückmeldung.
    Den Herkules muss ich immer aktiv suchen, das meinte ich damit.
    Mit den drei Sterne versuch ichs mal.


    Auch versuche ich, mal ein Bild vom Sessel hochzuladen.
    Der ist arg gebastelt, aber es ist ein Traum, darin zu beobachten.


    Das dieses Fernglasmodell aus immer der gleichen Fabrik stammt ist wohl so. Deshalb habe ich darauf geachtet, dass es vom Händler vorher justiert/geprüft wird.
    Gegen Festfrieren habe ich auch kein Mittel ausser Wärme. Aussentemperatur oder Wärmflasche drauf. Ich habs auch erst seit Kurzem.


    CS,


    Henning

    Geschätztes Forum,


    30. Januar 2019, ca. 05:30 Uhr, Uckermark


    Viel zu früh wache ich aus irgendeinem Grund auf, und ein Stern strahlt mir durchs Fenster entgegen.
    Ein zweiter blinkt auf und ich beschliesse, den Fernglassessel mit dem neuen 20x80 TS zu bestücken und es mal einem faireren Test zu unterziehen als neulich aus der freien Hand geführt, wo es mir vorkam, als sähe ich Doppelbilder.
    Nicht so heute. Flux ist der Sessel hinterm Haus aufgebaut und ich sitze unterm grossen Wagen, wo mir M81 und M82 nicht ins Gesichtsfeld kommen wollen. Erst an M101, Alkor und Mizar merke ich, dass das Glas
    nicht gut zur "Montierung" ausgerichtet ist. Ich bringe das in Ordnung und kann nun besser freiäugig vorpeilen. Sessel ausrichten, Fernglas vors Auge und senkrecht hochschwenken, bis das Gesuchte erscheint. Gleich schwebt mir M51 vors Auge vor die Augen, doch allzuviel Dunst verhindern Ausrufe des entzückten Beobachters. Gleich fällt mir der Skorpion etwas nördlich der Kassiopeia ein, ein vielversprechendes Objektarrangement für mein Fernglas. Dies bestätigt sich auch. Schön stehen das Spinnentierchen und der kleine Sternhaufen im Glas, Von Bubble- und auch Klauennebel keine Spur.


    Ach ja, Doppelbilder sehe ich auch nicht und die Feineinstellung über den Dioptrienausgleich lässt mich zufrieden sein. Klar, dass es nicht mein geliebtes Minox ist, aber Spass macht es durchaus und den richtig
    guten Himmel hat es ja noch nichtmal gesehen. Stichwort Milchstrasse.


    Es folgen der Autoscheinwerferdoppelstern im Drachen, etwas Rumgegurke um Deneb, der völlig Nebelfrei strahlt sowie neben Vega nun auch Epsilon Lyrae. Ich bilde mir ein, die nördliche Komponente tatsächlich
    trennen zu können, bei 20fach geht das aber nicht. Ich kenne aber deren Ausrichtung zueinander, es dürfte sich folglich um ein Strahlenbüschel oder ähnliches handeln oder mir fällt die ovale Erscheinung schon auf.


    Schade, dass der Mond ein Viertel des Himmelsdoms erhellt, aber hinter der alten Kirchenruine verborgen bleibt. Direkt über meinem Haus sehe ich Arktur, die nördliche Krone und das Haar der Berenike.


    Gleich träume ich davon, durch Galaxiensuppe zu streifen, natürlich wird daraus nichts. Ich finde jedoch M53, einen Kugelsternhaufen, der mir immer wieder als Wegmarke im Frühjahr dient. Arktur, M53, Galaxiensuppe.


    Leider bin ich noch zu müde, um mir mal M13 anzusehen. Herkules fällt mir wie immer nicht ins Auge.


    Ich bemerke, dass das Gewicht des deutlich grösseren Glases zu leichtem Schwingen führt, wenn ich mich ein wenig unvorsichtig bewege und nicht wirklich entspanne. Es geht noch, aber schwerer dürfte es wohl nicht sein.


    Vor dem Haus, am Türrahmen angelehnt, schaue ich noch kurz auf den wunderschönen Mond mit Hof und kühnem Terminator, Jupiter als Scheibchen ohne Monde und eine zu helle Venus, die allesamt in der orangen Strassenbeleuchtung schwimmen. Streulicht ist ein enormer Störfaktor bei diesem Fernglas. Vielleicht helfen Taukappen, vielleicht sollte ich es aber einfach dort anwenden, wofür ich es angeschafft habe: Im Garten, ohne Streulicht.


    Fazit:


    Man kann auch Billigferngläser kaufen und damit viel Spass haben, aber die Justagegarantie meines Händlers beruhigt doch enorm.


    CS,


    Henning