Hallo Reinhold
Warum wird während der Nacht kälter?
Nach allem was ich weiß und erlebe ist es die Abstrahlung an allen nach oben gerichteten Oberflächen - also auch vom Boden.
Erst durch den Kontakt mit den kalten Oberflächen kühlt die Luft ab.
Das gleiche passiert auch an Tubusoberflächen und zwar nicht zu knapp.
Am C 8 hatte ich oft die ganze Nacht Tubusseeing - erkennbar an sehr langsamen Schlieren bei intra- oder extrafokalem Sternscheibchen. Das Problem mit der Luftkühlung ist, daß der Luftumsatz zu klein ist - man will ja nicht grad bei Sturm beobachten.
Bei optimalem Wetter (seeingtechnisch) gibt es gar keinen Wind und die Thermik ist einfach nicht stark genug um das Teleskop nennenswert an die Lufttemperatur anzupassen.
Das gelingt eigentlich erst mit aktiver Belüftung.
Vor allem in geschlossenen Tuben ( SC, Maks) stehts sich die Luft selber im Weg so daß die Abkühlung viel zu lang dauert und gleichzeitig durch die Abstrahlung ein zu großer Unterschied zwischen Tubusoberseite und -unterseite die Gradienten aufrechterhält.
Wie gesagt das ganze wird seit Jahrzehnten festgestellt, diskutiert und auch durch Messungen bestätigt.
Die Geothermie (65 m W/m²) ist viel zu gering und einen nennenswerten Beitrag zur Erwärmung des Bodens zu liefern.
Vielleicht sollten wir bei besserem Wetter mal wieder die Teleskope rausstellen. Aber das haben ja einige der Foristen bereits getan und auch gemessen.
Sternklare Grüße
Felix