Moin,
das ist keine Frage des "findens": Abbe hat den Begriff gesetzt mit seiner Definition. Letztlich beschreibt sie exakt, was der von ihm geprägte Begriff bedeutet. Das hat nicht unbedingt den absoluten "Griff" oder Nutzwert für den Beobachter, aber Definition ist Definition. Für eine eher praxisorientierte Bewertung bleiben andere Bezeichnungswege, meinetwegen "visueller APO" etc, der den Begriff auf das relevante Kriterium eingrenzt. Ein fotografischer APO müsste andere Kriterien erfüllen, da die Farbgewichtung der Augen eine andere ist als die einer Kamera, je nach betrachtetem Wellenlängenbereich, zu dem kommen endere Störeffekte zu tragen, die das Auge in Grenzen ausgleicht.
Es gibt kein physikalisches Gesetz dass die Anzahl der erforderlichen Freiheitsgrade einer Optik festlegt, um das Kriterium zu erfüllen, mehr Flächen machen es einacher, das ist alles. Wenn am Ende das Abbe-Kriterium mit zwei Linsen erfüllt ist, ist es erfüllt. Der Rest ist Statusempfinden. Für fotografische Zwecke gibt es auch mehrlinsige Konstruktionen, die neben der Farbreinheit auch andere Aspekte berücksichtigen wie Helligkeitsverteilung, Bildfeldebenheit usw., das hat mit der APO-Eigenschaft nix zu tun.
CS
Jörg