Beiträge von b_schaefer im Thema „Das perfekte Teleskop für mich“

    Alles richtig, Stefan.


    Ich habe eben schon zwei Leute im Bekanntenkreis, die exakt mit dem meistens empfohlenen 8-Zöller eingestiegen sind und dann bald Motivationsprobleme bekamen. Eines der Geräte ist verkauft, das zweite verstaubt in der Garage.


    Ein 6“ f/5 auf einer Alt-Az und Stativ oder einer Tisch-Dobson-Montierung ist doch deutlich kleiner und leichter als der Standard 8-Zöller. Keine Ahnung, ob das den Unterschied gemacht hätte. Der nächsten Astro-Interessierten habe ich jedenfalls erstmal einen 80/400mm Refraktor auf Alt-Az gegeben. Mal sehen, ob das zu nachhaltigerem Interesse führt.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Stefan,


    ein wenig überspitzt habe ich das schon formuliert (insbesondere was die Durchlaufzeiten betrifft). Wenn gewünscht kann ich das gerne präzisieren.


    Meine Kernaussagen bleiben trotzdem bestehen:
    <ul>
    <li> Für Anfänger weniger Öffnung, wegen der Gerätegröße und des Gesamtaufwands.</li>
    <li> Möglichst keine Billig(st)geräte kaufen, lieber gebrauchte Qualität. </li>
    <li> Auf Erfahrungen anderer auch praktisch zurückgreifen (z.B. in Form von tatsächlich benutzen Gebrauchtgeräten). </li>
    </ul>
    Deine Präzisierungen helfen in jedem Fall:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    [....]dafür sind viele 6"-er nicht oder deutlich weniger optimal ausgelegt, bei einigen fehlt der 2" OAZ.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig, und es gibt auch sehr langbrennweitige Exemplare. Aber ein 150mm f/5 Reflektor kann auch nach späterer Aufrüstung auf die üblichen 12-16" als Weitfeldgerät weiterverwendet werden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    und sehr viele Objekte beobachtet man mit nicht so hohen Vergrößerungen. Dazu erlaubt oft das Seeing sowieso nur Vergrößerungen so bis knapp über 200x.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Und die schafft auch ein 6-Zöller problemlos. Bis man die ausreizt, hat man meiner Ansicht nach genug zu tun. Wenn man natürlich voll einsteigt, und jedes klare Wochenende auf dem Berg verbringt, lohnt auch gleich am Anfang ein größeres Gerät.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Der Sinn einer parallaktischen Montierung liegt in der einfachen Nachführung. Egal ob manuell oder motorisch, es ist einfach leichter, wenn man nur in einer Achse bewegen muss.


    Allerdings hängt es stark von den eigenen Beobachtungszielen ab, ob sich dieser Vorteil auszahlt. Stefan hat die Nachteile schon gut zusammengefasst. Für die Pleiaden beispielsweise ist es egal, ob Du manuell in beide Richtungen nachschubst oder nur an einem Rädchen drehst. Durch die geringere Vergrößerung scheint die Erdrotation nicht so störend. Will man aber den Anblick eines Kugelsternhaufens genießen, ist eine einfache Nachführung sehr angenehm. Bei 200x oder mehr rasen die Objekte sonst schneller durchs Bildfeld, als man „John Dobson“ sagen kann.


    Die Probleme mit dem Einblick bleiben und in der Gesamtschau kann auch für Höchstvergrösserungen ein Dobson erste Wahl bleiben, insbesondere wenn man die Finanzen im Blick behalten muss. Allerdings geht die Rechnung auch nicht immer auf. Am Dobson braucht bzw. will man Okulare mit großen Gesichtsfeldern, zum einen für die Übersicht am unteren Ende, zum anderen für das leichtere Verfolgen bei höheren Vergrößerungen.


    Zudem ist der günstige Einstiegspreis eines Dobson auch ein wenig Augenwischerei. Die meisten günstigen Teleskope (jeder Bauart) bedürfen einiger Optimierungen, bis sie zumindest so funktionieren, wie es die Werbung verspricht. Beim großen Spiegel werden die Experten sicher zusätzlich eine Optimierung von Fangspiegelgröße und -position empfehlen, vielleicht noch eine Isolierung oder optimierte Gleitlager. Wie ein Kollege in seiner Signatur schreibt: „Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle.“ Manchmal bin ich verblüfft, wie viel Arbeitszeit Hobbyastronomen quasi den Herstellern und Händlern „schenken“ (durch eigene Nachbesserungen), statt ihnen die untauglichen Produkte um die Ohren zu hauen.


    Mein Tipp wäre daher ein gebrauchtes Gerät, am besten hier aus dem Forum. Da hat vielleicht schon jemand die Qualitätskontrolle bzw. die nötigsten Optimierungen übernommen. Ich würde für den Anfang auch eher zu 6“ raten. Zum einen wegen der weiteren Felder, die damit möglich sind, zum anderen ist das Handling erstmal einfacher zum eingewöhnen. Auch damit kann man schon hunderte Objekte lohnend beobachten.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    #1047;#1076;#1088;#1072;#1074;#1089;#1090;#1074;#1091;#1081; #1052;#1080;#1093;#1072;#1080;#1083;,


    das klingt ja schon mal gut! Dann mal anders, so als Versuch einer Einordnung:


    Das allermeiste von dem, was Du erwähnt hast (Sternhaufen erkennen, Saturnringe, Jupitermonde, großer roter Fleck, Jupitermonde) sehe ich ohne Probleme mit meinem 71mm Doppelteleskop. Was nicht geht: Kugelsternhaufen, Strukturen in Galaxien, Details in Nebeln, Strukturen auf den meisten Planetenoberflächen.


    Es geht also schon viel mit kleiner(er) Öffnung. Die alten Hasen hier werden mich steinigen, aber ich finde, hier wird Einsteigern immer zu großes Gerät empfohlen. Die Aussage ist immer: Viel optische Leistung für wenig Geld. Wie üblich ist aber der Mehrpreis für teurere, scheinbar unterlegene Technik manchmal ganz sinnvoll angelegt. Thema Komfort: Es ist nicht nur ein preislicher Unterschied zwischen der Beobachtung an einem Dobson oder einem gabelmontierten Schmidt-Cassegrain. Thema Ästhetik: Ich empfinde die binokulare Beobachtung als quasi alternativlos. Sonst kann ich mir gleich ein Foto anschauen.


    Aber das ist alles extrem persönlich. Daher gibt es kein „richtiges“ Teleskop. Schon gar nicht am Anfang. Ich kenne keinen Astrofreund, der beim ersten Teleskop geblieben ist. Daher lohnt es m.M.n. gar nicht, am Anfang ein „ideales“ Gerät zu suchen. Mir ist das zwar beinahe gelungen, es hat aber auch nur knapp das Vierfache des (nicht niedrig angesetzten) Budgets verschlungen.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ganz kurz: Die Anforderungen für Fotos und Beobachtung sind sehr unterschiedlich. Ein Gerät für beides wird daher immer ein (mehr oder weniger) fauler Kompromiss werden müssen.


    Du kannst mit einem 60mm Apo extrem eindrucksvolle Bilder machen, die Du visuell mit einem 1m-Teleskop nicht reproduzieren kannst. Aber schon ein 250mm Teleskop will gelagert, transportiert, aufgebaut und justiert werden. Und möglichst noch optimiert. Außerdem wird Dich unsere Atmosphäre immer wieder in die Schranken verweisen. Und wenn dann alles optimal läuft, siehst Du die von guten Fotos bekannten Objekte als blasse graue Schleier.


    Und zum Fotografieren muss Dein 8-10-Zöller dann noch nachgeführt werden. Keine leichte oder billige Aufgabe.


    Also mein Tipp: Nochmal zurück auf Los. Vorsichtig einsteigen, am besten zuerst mal mit einer Sternkarte oder einer App und bloßem Auge schauen, was man so sieht und dabei versuchen, herauszufinden was Du da eigentlich siehst. Damit kann man locker ein paar gute Nächte verbringen. Und beim Lesen und informieren wird dann vielleicht klarer, was Dich eigentlich reizt und wie Du das am besten sehen bzw. sichtbar machen kannst.


    So scheint mir das Frustpotenzial einfach zu hoch.


    Viele Grüße,
    Sebastian