Beiträge von Heljerer im Thema „Das perfekte Teleskop für mich“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: b_schaefer</i>
    <br />Ich habe eben schon zwei Leute im Bekanntenkreis, die exakt mit dem meistens empfohlenen 8-Zöller eingestiegen sind und dann bald Motivationsprobleme bekamen. Eines der Geräte ist verkauft, das zweite verstaubt in der Garage.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Motivationsproblem würde ich auf keinen Fall am 8-Zöller festmachen! Ob ich mich motivieren kann, hängt von vielen Faktoren ab. Der Teleskopdurchmesser hat nur indirekten Einfluss darauf, nämlich wenn es darum geht wie lange ich brauche, um das Gerät auf- und wieder abzubauen und wie umständlich es zu tragen ist.


    Ein 8-Zöller auf parallaktischer Montierung kann da schon einige Motivationsprobleme verursachen. Ein 4,5- oder 5-Zöller ist dagegen Easy Going. Ein 8-Zoll-Dobson ist in dieser Hinsicht etwa mit einem 5-Zöller auf parallaktischer Montierung vergleichbar.


    Um hier noch ein anderes Beispiel zu nennen: Ich habe lange mit einem Schmidt-Cassegrain C9 auf parallaktischer Montierung beobachtet und bin später auf einen 18-Zoll-Leichtbaudobson umgestiegen. Das Motivierungsproblem ist aus meiner subjektiven Sicht bei beiden Geräten in etwa das gleiche.


    Wenn andererseits das Motivierungsproblem darin besteht, dass man frustriert ist, weil man am Himmel nichts findet, dann bleiben nur zwei Optionen:


    - üben, üben, üben oder
    - Goto verwenden


    Aber "üben, üben, üben" klappt wiederum nur, wenn die Hemmschwelle niedrig ist.


    Sebastian, du schreibst, dass du dich vor allem für DeepSky interessierst. Dir sollte klar sein, dass das für die meisten von uns heißt "raus aufs Feld". Kaum jemand von uns hat im eigenen Garten einen Himmel der dafür dunkel genug ist. Ich geniese es, draußen in freier Natur zu sein, egal ob kalt oder warm. Wer das nicht mag, bekommt bei der DeepSky-Beobachtung langfristig auf jeden Fall ein Motivationsproblem.


    Gruß
    Wolfgang

    Hallo Michael!


    Es wurde ja von anderen schon sehr viel zum Thema beigetragen. Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass visuelle Beobachtung und Fotografie unbedingt getrennt betrachtet werden müssen! Alles nachfolgende bezieht sich auf die visuelle Beobachtung.


    Die Frage, die sich dir stellt, ist nicht neu.


    - kleines Gerät auf parallaktischer Montierung?
    - oder lieber Dobson mit etwas mehr Öffnung?


    Wie wichtig einem der Komfort der Nachführung ist, ist persönliche Geschmackssache. Letztendlich gibt es keine allgemein verbindliche Antwort. Ich habe sowohl kleine Geräte auf parallaktischer Montierung als auch kleine Geräte auf Fotostativ als auch einen 18-Zoll-Dobson.


    Aber eines ist klar: Für richtigen DeepSky-Spaß braucht man viel Öffnung. Das soll nicht heißen, dass du sofort groß einsteigen musst. Das heißt aber, dass (fast) alle DeepSky-Begeisterten über kurz oder lang beim Dobson landen. Denn große Öffnung auf parallaktischer Montierung ist einfach nicht praktikabel. Wenn du dich also zu den DeepSky-Begeisterten zählst, musst du dich zwangsläufig langfristig mit dem Dobson-Geschubse abfinden.


    Ich gebe Sebastian recht, dass Anfängern oft zu großes Equipment empfohlen wird. Ob "groß" oder "klein" würde ich in diesem Zusammenhang aber nicht an der Öffnung festmachen, sondern an der Größe des Geldbetrages und der Größe des Aufwands zum Aufbau.


    Als Anfänger muss man sehr viel Erfahrung mit dem Gerät sammeln - ähnlich wie beim Erlernen eines Musikinstruments. Daher würde ich einem Anfänger unbedingt ein Gerät empfehlen, dass man nur schnell schnappen und hinstellen muss. Entweder auf der Terrasse, dem Balkon oder schnell ins Auto geworfen. Zum schnellen Rausstellen auf den Balkon ist ein kleines parallaktisch montiertes Gerät (Refraktor bis max. 80 mm oder Reflektor bis max. 150 mm) ideal. Setzt voraus, dass du das Gerät immer auf Montierung und Stativ aufgebaut lassen kannst. Zum schnellen Reinwerfen ins Auto finde ich einen 8-Zoll-Dobson ideal. Schneller kann ein "Aufbau" gar nicht gehen. (Ich sehe das wie Stefan: keinen 6-Zoll-Dobson nehmen!)


    Als Anfänger hat man oft die Angst zu klein einzusteigen. Man denkt sich z.B.: Hätte ich doch lieber gleich den 10-Zöller genommen. Diese Angst ist aus meiner Sicht unbegründet. Die Erfahrung zeigt, dass man gerade die kleinen Geräte auch als Fortgeschrittener behält, während man so einen 10-Zöller doch meistens wieder verkauft, wenn man irgendwann auf was größeres umsteigt.


    Mein Fazit: Lieber klein einsteigen und auf solide Technik setzen, anstatt ein großes vermeintliches Schnäppchen zu kaufen.


    Gruß
    Wolfgang