Na, wenn Dir >das< Lebensfreude schenkt - nur zu.
>Das< = z.b. die Bissigkeit, mit der Du dich an einem mittlerweile 2 Monate alten Beitrag hochziehst, der noch nicht mal an Dich selbst gerichtet war.
Wenn dir >das< Lebensfreude bereitet, und deshalb musst Du ja den bissigen, Beitrag geschrieben haben, und mit dem Versuch zu verletzen,
bist Du damit ausserhalb der gesellschaftlich akzeptierten Umgangsform, wo es heisst: tue nicht, was du nicht willst, dass man dir tut - und auch: deine Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Insbesondere der Verletzungsversuch und das Draufhauen stellt Dich ausserhalb.
Das sind Umgangsformen, die Du glaubst bewusst zu wählen. Zu denen Du dich Deiner Ansicht nach bewusst entscheidest. Für die Du Dir sogar ein Rechtfertigungsnarrativ zurechtgelegt hast "Ich bin halt Realist, deshalb darf ich draufhauen und verletzen wollen".
Dabei sind es keine bewusst gewählten Umgangsformen, sondern lediglich Symptom einer solche Umgangsformen bedingenden, neuronalen Autobahn im Gehirn. Wo die Synapsenspalten durch ständige Wiederholung darauf getrimmt sind, Erfolgs = Glückshormone anzulagern, wenn besonders griesgrämig, arrogant und verletzend gedacht wird.
Einmal begriffen, kann man das um-trainieren. Das ist allerdings wie eine Sucht zu behandeln und es sträubt sich auch - wie beim Süchtigen - alles dagegen, die Gewohnten neuronalen Autobahnen zu verlegen und die Synapsen auf die Aufnahme anderer Neurotransmitter zu trainieren.
Zur Zeit bist Du unbewusstes Opfer Deiner selbst. Trotzdem musst Du nicht Opfer Deiner selbst bleiben. Hier hast Du wirklich die Chance bewusst zu handeln, also bewusst Deine Ich- und Weltwahrnehmung zu steuern. Und auch dazu, bewusst Dein Verhalten gegenüber anderen den gesellschaftlich akzeptierten Umgangsformen, wie sie Kant mal formuliert hatte, anzupassen.
Deine Sucht wird Dich aufschreien lassen "Was für eine Unverschämtheit! Was bildet DIE KUH sich ein?! Ich WILL so bleiben wie ich bin und Leute verletzen, wie ich grad in Stimmung bin. Ich will nicht bewusst irgendwas trainieren und mein Ich-Verständnis in Frage stellen oder gar auf elektro-chemische Vorgänge im Gehirn reduzieren! Pah! "
Wieder ein Erlebnis-Moment von intensiver Selbst-Wahrnehmung, die auf der antrainierten Empörungswelle zwischen den Synapsen schwimmt.
Es geht auch anders. Es gibt Leute, die haben intensivste Selbst-Wahrnehmungs-Trigger, wenn z.B. der Oxytocin-Anteil in den Synapsenspalten besonders hoch ist und sie sich darum in Zuneigung verbunden wahrnehmen mit etwas anderem oder jemand anderem.
Empörungssucht und zynische Wut, Draufhauenwollen sind kein Ergebnis bewusster, und deshalb besonders intelligenter oder realistischer Philosophie. Bloss Symptom von antrainierten elektro-chemischen Vorgängen.
Und natürlich ausserhalb der gesellschaftlich akzeptierten, humanistischen Umgangsformen.