Beiträge von Jürgen im Thema „Zeiss C-63/840 vs. AS 63/840“

    Hallo zusammen,
    vor einigen Jahren hat mich die außerordentlich gute Abbildungsqualität des Telementors dazu bewegt, mich einmal zur Geschichte dieses Instruments an Herrn Hans G. Beck in Jena zu wenden. Kaum jemand kennt sich mit der Entwicklung der Zeiss Astrooptik in den 60er und 70er Jahren besser aus. Zur Planung der kleinen Astrooptik erhielt ich seinerzeit folgende Antwort von ihm (Auszug):
    " [...] Die erste Festlegung für die Konzeption war, daß das Objektiv nicht wie gefordert 50 mm Durchmesser haben sollte. Wir hatten Jahre zuvor ein 50 – mm Fernrohr mit Tischstativ gefertigt, aber es war kein Verkaufsschlager geworden. Als Objektiv wurde dabei ein verkitteter Achromat 50 / 540 aus ehemaligen Militärbeständen verwendet, das als sogenannte „lose Optik“ in großen Stückzahlen verkauft worden war. Das Standard – Objektiv des bisherigen Schulfernrohrs, das AS – Objektiv 63/840, war aber nicht für eine Massenfertigung geeignet. Ein solches Objektiv mit Luftabstand erforderte eine individuelle Justierung und war deshalb relativ teuer. So wurde ein Achromat 63/840 vom Fraunhofer – Typ berechnet, der ebenfalls wie das Objektiv 50/540 verkittet war.
    Wir nannten es Astro – Objektiv. Eigentlich wäre „verkittetes ES – Objektiv“ richtiger gewesen, weil anstelle des klassischen Flintglases der Schwerflint SF2 verwendet wurde. Ein C – Objektiv hätte bei Verwendung eines normalen Flintglas einen wesentlich größeren Farbfehler als das AS - Objektiv gehabt."


    Gruß in die Runde,
    Jürgen
    http://www.meridiankreis.de