Beiträge von 03sec im Thema „Teleskop oder teleobjektiv?“

    Hallo Peter,
    ich würde mich meinen Vorrednern nur zum Teil anschließen. Es ist ja immer die eigene Arbeitsweise, die das Urteil einfärbt und ich selber arbeite gerade mit einem (kleinen) Tele und bin ganz begeistert. Also wird meine Grundaussage sein: Arbeite mit dem Tele.
    Es gibt aber Dinge die beurteilt werden müssen. Da wäre z.B. deine eigene Einstellung. Bist du ein Pedant? Dann machen dich eirige Sterne am Rand unglücklich. Willst du erst einmal Erfahrungen sammeln um zu entscheiden, was du in Zukunft so machen möchtest, dann sind die Eiersterne evtl. vertretbar. Deine Kamera ist auch recht wichtig. Mit APSC Sensor dürften die schlimmsten Eckenfehler abgeschnitten sein. Die Pixelgröße muss zur Brennweite passen und das ganze zum erwarteten Seeingdurchschnitt. Das sieht soweit ganz gut aus denke ich, wenn die Pixel um die 5 µm haben. Mehr Brennweite ist kaum nötig. Der Telekonverter definitiv auch nicht.
    Die EQ5 wäre mir als Monti auch eingefallen. Ob mit GoTo oder ohne ist nicht relevant für die Bildqualität. Grundsätzlich musst du dich entscheiden, ob du guiden willst/musst oder nicht. Wenn, dann hast du eine 2. Baustelle. (i.d.R. weitere Optik, Guiding-Kamera). Ich selber verzichte darauf und belichte Einzelbilder relativ kurz, dafür muss ich dann etwas an Gesamtbelichtungszeit zugeben um das gleiche Ergebnis zu haben.
    "sehr vertraut mit der Fotografie" kann sehr gut sein ;) muss aber nicht. Vieles ist bei Deep-Sky-Fotos anders als in der Tageslichtfotografie. Leidige Themen sind : Rauschen, welche ISO, Pseudo-Brennweitenverlängerung durch APSC usw.
    In der Tageslichtfotografie ist Blende 5,6 = 5,6, egal welche Brennweite du hast, das Bild ist gleich hell. In der D-S-Fotografie ist das anders, denn hier zählt viel mehr die Öffnung, bzw. wie viele Photonen du wirklich einfangen kannst.(der Rest dazu muss halt stimmen)
    Öffnung ist auch bei der Mondfotografie, wenn es um feinste Details geht, das wichtigste. Hier bist du dann allerdings mit dem Tele nicht gut ausgerüstet. Detailreiche Mondfotos werden i.d.R. auch ganz anders gemacht. (gefilmt mit s.g. Planetenkameras).
    Und zum Schluss rudere ich dann doch noch etwas zurück. Ein brauchbarer Newton zum fotografieren kostet um die 300 € ganz grob. Im Verhältnis zu den anderen Investitionen eher wenig.(man braucht aber noch so einiges dazu) Du hast dann Spikes (oft gerne gesehen) und vor allem eine Öffnung, die deutlich mehr Photonen durch lässt.)
    Viele Grüße,
    ralf