Hallo Beat, Rainer, Holger,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der richtige Wert für den Strehlverlust ist daher nicht (1-o²)², sondern 1-o², d.h. er entspricht der obstruierten Fläche.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
das ist falsch, 1- O^2,hat weder mit dem Strehl noch etwas mit der Abbildungsqualität zu tun!
Es gibt lediglich den Lichtverlust an bzw. die noch verbleibende Lichtmengte.
Der reine Lichtverlust hat auf die Intensitätsverhältnissen in der PSF aber keinerlei Einfluss!
Er sagt nur das die Abbildung insgesamt entsprechend dunkler ist.
Wäre dieser Intensitätsverlust der Strehl so wie es hier einige offenbar glauben müsste zb. ein Teleskop mit Sonnenfilter lediglich Strehl 0,001 haben denn ein üblicher Sonnenfilter mindert die Intensität auf etwa 0,001 des ursprünglichen Wertes
Nun wer schon mal mit Sonnenfilter beobachtet hat wird festgestellt haben das die Abbildung trotz des enormen Intensitätsverlustes nicht schlechter ist als ohne Sonnenfilter, naja zumindest wenn der Sonnenfilter keine nennenswerten zusätzlichen Aberrationen einführt.
Das Bild ist halt nur entsprechend dunkler sonst nichts.
Und nicht anders ist es mit dem reinen Lichtverlust durch Obstruktion
Das o^2 ist lediglich die Umrechnung der üblicherweise auf den Durchmesser bezogenen Obstruktion auf die Fläche.
Eine 50% Obstruktion also 0,5 auf den Durchmesser bezogen sind also 0,5^2 = 0,25 auf die Fläche bezogen.
Und wenn man das von 1 abzieht ist das Ergebnis die noch verbleibende Fläche.
Es bleiben also bei 50% Obstruktion noch 1-0,25 = 0,75 der Fläche und damit natürlich auch 0,75 des Lichtes übrig.
Mit anderen Worten das Bild hat dann noch 75% der der Helligkeit.
Aber es ist allein wegen dieses Lichtverlustes nicht schlechter als ein Bild das 100% der Helligkeit aufweist.
Uns interessiert daher hier der reine Helligkeitsverlust des Bildes gar nicht wenn wir die Qualität der Abbildung beurteilen wollen.
Sondern uns interessieren ausschließlich Intensitätsverhältnisse innerhalb der PSF
Also wohlgemerkt die Verhältnisse nicht die absolute Intensität!
Natürlich ist die absolute Intensität wenn wir zb. einen Stern der 1 Größenklasse beobachten um Faktor 2,5 größer als wenn wir einen Stern der 2 Größenklasse beobachten.
Aber deswegen ändert sich an den Intensitätsverhältnisse in der PSF nichts und das ist das Entscheidende!
Wenn wir die Wirkung der Obstruktion auf die Abbildungsqualität beurteilen wollen interessiert uns daher auch nur die Formel (1-O^2) ^2
Da die Wirkung der Beugung von der Fläche anhängt müssen wir auch hier wie gehabt die üblicherweise auf den Durchmesser bezogene Obstruktion erst einmal auf die Fläche umrechnen.
Also wie gehabt o^2 und die verbleibende Fläche ist 1-o^2 und erst das zum Quadrat gibt einen Näherungsweise Auskunft darüber wie Viehl Energie im Beugungsscheibchen konzentriert bleibt gegenüber dem Idealfall.
Also ganz Wichtig.
Auch (1-O^2) ^2 ist nicht der Strehl sondern es ist die EE, die Encircled Energy oder besser die EER die Encircled Energy Ratio.
Also analog zum Strehl Ratio ein Verhältnis zum theoretischem Ideal.
Nur bei der EER eben nicht auf die maximale Intensität der PSF bezogen sondern auf die Menge der im Beugungsscheibchen eingeschlossenen Energie.
Im Beispiel mit der 17% Obstruktion beträgt also die EER 0,94 und das ist das was uns hier interessiert.
(==>) Beat
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich in „Telescope Optics Net“ Kapitel 7.1. nachlese, werden Transmissionsverlust mit 1-o² und Strehlverlust mit (1-o²)² angegeben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Dort steht nichts von Strehlverlust sondern EE also die Encircled Energy.
Den Strehl mindert Obstruktion nicht!
Auch eine Optik mit Obstruktion hat Strehl 1,0 wenn sie perfekt ist!
Da sich der Strehl aus dem Wellenfrontfehler errechnet kann eine Obstruktion also ein verkleinern der Fläche auch den Wellenfrontfehler verkleinern und damit den Strehl sogar verbessern.
Betrachtet man niedrige bis mittlere Ortsfrequenzen dann mindert die EER die MTF in etwa so wie ein Strehl in vergleichbarer Größenordnung.
Insofern lässt sich EER und SR (Strehl Ratio) bezüglich ihrer Wirkung auf die MTF bei niedrigen bis mittleren Ortsfrequenzen näherungsweise vergleichen, nicht aber bei höheren Ortsfrequenzen.
Grüße Gerd