Beiträge von Mettling im Thema „Rich-Field-Teleskop“

    Hallo Roland,


    Schön zusammengefasst. Das mit der Vergrößerung war wie gesagt auch für mich der Grund mich von dem Refraktor zu trennen.


    Hallo Jürgen,


    Es ist durchaus nicht so, dass ich Bildfehler sehe wo andere Mondkrater sehen. Aber wenn im Mondkrater am Terminator gerade von den Mondbewohnern ein buntes Feuerwerk abgebrannt wird oder der Jupiter von einem Blausaum umgeben ist, der fast so breit ist wie der Planet selbst im Durchmesser, dann stört mich das doch schon. Was nützt mir die vielgerühmte „refraktormäßige“ Sternabbildung, wenn Details bei hohen Vergrößerungen durch den Farbfehler weichgezeichnet werden? Geschmackssache, zweifellos. Aber man kann den erheblichen Farbfehler nicht wegreden und behaupten, dass der 120/600 an Planeten und Mond so viele Details zeigt wie ein 130/650 Newton. Den das tut er schlicht und ergreifend nicht. Ich hatte beide parallel im Garten stehen und habe den direkten Vergleich gemacht. Und danach nie wieder durch den FH geschaut.


    Wie gesagt, ich will die schnellen FHs nicht schlechter machen als sie sind. Aber auch nicht besser. Und sie sind nicht für jedermann, zum Beispiel nicht für mich. Wenn Du damit klarkommst, ist doch prima. Du hast deinen Richfielder gefunden. Und dafür ist dieses Teleskop ja schließlich auch gebaut. Beobachtungen bei niedrigen Vergrößerungen. Richfield halt.
    Aber was ist wenn jemand eher so gestrickt ist wie ich und auch mal höher vergrößern will ohne das Teleskop zu wechseln? Dann wird er mit dem 120/600 nicht lange glücklich werden. Deshalb ist meiner Meinung nach eine differenzierte Darstellung der systembedingten Einschränkungen dieses Teleskops auch wichtig.


    Also wie gesagt:
    FH 120/600: schön für geringe Vergrößerungen, recht gute Sternabbildung, Einblick hinten (nicht unwichtig), sehr lichtstark. Aber hohe Vergrößerungen nur sehr eingeschränkt möglich und ausgeprägte Farbsäume um helle Sterne und Planeten und am Mond.
    Newton 130/650: geringe Vergrößerungen möglich, ebenfalls recht gute Sternabbildung, Einblick vorne an der Seite, sehr lichtstark. Hohe Vergrößerungen bis rund 200x möglich (saubere Justage vorausgesetzt). Kein Farbfehler, dafür Spikes an hellen Sternen und Planeten.
    Takahashi TOA 120: toll für niedrige und hohe Vergrößerungen, sehr gute Sternabbildung. Etwas weniger lichtstark als die anderen beiden und etwas höherer Preis. [;)]


    Hab ich noch etwas vergessen?
    Bis dann:
    Marcus

    Moin,


    Ich hatte auch mal so einen SW 10/600 FH, mit dem ich aber überhaupt nicht glücklich geworden bin. Der Farbfehler war wie er bei dem schnellen FHs halt ist, aber ich fand ihn auch schon bei niedrigen Vergrößerungen auffällig. Aber damit hätte ich leben können. Was mich viel mehr gestört hat, war dass ich bei interessanten Objekten nicht mal eben auf höhere Vergrößerungen wechseln konnte. Jenseits der 100x wurde das Bild wirklich unästhetisch und bei 200x war es Matsch. Klar, das ist normal bei so einem Teleskop, aber mich hat es gestört.
    Ich habe deshalb den FH wieder verkauft und mir einen 130/650er Newton (Skywatcher 130PDS) als Richfielder zugelegt. Mit dem bin ich wesentlich glücklicher geworden. Mit dem 26er Nagler ein tolles Geräte für moderat weite Felder und Vergrößerungen auch oberhalb der 200x sind problemlos möglich. Ich habe damit tolle Details in den Wolkenbändern des Jupiters gesehen, was mit dem FH aufgrund des bedingten Farbfehlers nicht möglich gewesen wäre.
    Wenn man die Preise der Teleskope vergleicht, würde ich immer wieder zum Newton greifen. Er ist einfach vielfältiger einzusetzen als ein schneller FH.


    Den 130PDS habe ich aber wieder verkauft, nachdem ein 6“ Gitterrohrdobson bei mir Einzug gehalten hat. Für Weitfeld verwende ich jetzt wieder meinen guten alten 80/560 ED-Apo. Nicht so lichtstark, aber eine sehr schöne Abbildung. Und darauf kommt es mir bei der Weitfeldbeobachtung an.


    Bis dann:
    Marcus