Beiträge von Ifrit im Thema „Optische Achse FS/HS (axial) im Tubus justieren?“

    Hallo Rainer,


    natürlich <i>muss</i> die HS-Mitte nicht notwendigerweise auch in der Tubusachse sitzen, da hast du recht. Bei allen Newtons die mir bisher untergekommen sind kann man da aber von ausgehen - und wenn nicht, wäre es der erste "Justageschritt" den ich vornehmen würde, diesen Zustand herzustellen.


    &gt;&gt; Entscheidend ist wo sich HS Achse und OAZ Achse schneiden.
    Wir meinen dasselbe, aber Du sagst es deutlicher. Ich hätte es wohl andersrum sagen sollen: wenn die OAZ-Achse die Tubusachse <i>nicht</i> trifft klappt es auf keinen Fall. Tut sie es, muss der FS außerdem auf der richtigen "Höhe" stehen. Tut er das, ist jeder Schnittpunkt der Achsen in Ordnung.


    Gruß,
    Werner

    Hallo zusammen,


    noch mal eine Zusammenfassung aus meiner Sicht, möglichst knapp auf den Punkt gebracht:
    <ul><li>Die Achse des OAZ zusammen mit dem Mittelpunkt des HS definiert eine Ebene</li><li>Durch die übliche Zweischrittjustage (Laser, FS, HS) ändert sich nichts an dieser Ebene, stattdessen werden alle Achsen der Optik in eben diese Ebene gelegt</li><li>Dabei kann, muss aber nicht, auch die Tubusachse in dieser Ebene landen - was das Ziel ist.</li><li>Die Tubusachse hat mit der Wunschebene bereits einen Punkt gemeinsam, nämlich die HS-Mitte.</li><li>Wenn noch ein weiterer Punkt der Tubusachse in der Wunschebene liegt, liegt sie also ganz darin.</li><li>Da bei der üblichen Mechanik die HS-Mitte unbeweglich ist, bleibt als einzige Einflussmöglichkeit eine Justage der OAZ-Achse</li><li>Das Ziel erreicht man, wenn die OAZ-Achse die Tubusachse schneidet.</li><li>Eine Justage des OAZ die dies erreicht, gefolgt von einer ganz normalen Laserjustage, führt also von selbst zum Ziel.</li></ul>


    Leider kann man die Tubusachse nicht sehen oder ohne weiteres beleuchten. Eine Möglichkeit, den Schnitt von OAZ- und Tubusachse ohne Ausbau des FS sicherzustellen sehe ich noch nicht. Eine einfache Möglichkeit sollte es aber geben, den Zielzustand zu erkennen: nicht nur der HS schaut perfekt rund aus durch Filmdose oder Cheshire betrachtet, sondern auch die Tubusöffnung.


    Gruß;
    Werner

    Hallo zusammen,


    rein gedanklich kann man natürlich auch ein Fadenkreuz, diesmal wirklich aus dünnem Nähfaden, über die Tubusöffnung genau mittig kleben, nachdem man vorher den FS mitsamt Spinne ausgebaut hat. Man zielt mit dem Laser auf diesen Kreuzungspunkt und schwenkt ihn dann solange, bis er von da weiter zur Mittenmarkierung des HS läuft. Als nächstes justiert man den HS so, dass der Strahl durchs Fadenkreuz zurück in den Laser läuft. Wenn das soweit ist kann man den Tubus in seinen Schellen drehen und gleich mal gucken, wie sehr das Ganze trotzdem noch "eiert" - bei einem unrunden Tubus oder labberigen Schellen beispielsweise.


    Wenn man das erfolgreich hinter sich hat ist natürlich die Harmonie OAZ/FS/HS dahin. Idealisiert würde man als nächstes den FS wieder einbauen und so justieren, dass der Strahl die im OAZ gelegene Fokusebene in der Mitte trifft - und würde den OAZ anschließend so verkippen, dass nicht nur seine Fokusmitte, sondern seine ganze Achse im Strahl liegt. Geht natürlich alles nicht, weil durch den Einbau des FS der genannte Fadenkreuzstrahl ja gar nicht mehr reinkommt. Die "Methode" ist also nur ein Gedankenexperiment das zeigt, wie letztlich nur zwei Einflüsse die Lage der Achse im kollimierten System bestimmen: die Ausrichtung der OAZ-Achse und der Punkt, in dem die HS-Mitte liegt. Wenn Du also erreichen willst, dass die Achse im kollimierten Zustand durchs Fadenkreuz geht und Du die HS-Mitte da lassen musst wo sie ist - ist der OAZ in die "richtige" Achse zu bringen.


    Gruß,
    Werner