Beiträge von StephanPsy im Thema „Meteoritmit Knall?“

    <b>electrophonic sounds</b>
    Ich zitiere aus meinem Bericht vom 11.7.2004:


    Grüne Feuerkugel mit “electrophonic sounds” 11.07.2004
    In der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 11.7.2004 früh um 0.25 h, Standort bei Schärding Oberösterreich, 13 km südlich von Passau (48.471, -13.473), konnte ich eine Feuerkugel-Beobachtung machen: ich stand mit meinem Teleskop (Dobson 10" f6.4) auf der Terasse und hatte gerade den Lagunennebel im Schützen im Okular, als es um mich weißlich hell wurde, wie wenn ein Autoscheinwerfer mich aus 100 m Entfernung anleuchten würde. Um meine Dunkeladaptation nicht zu zerstören, habe ich daher das Auge erst nach ca 2 Sekunden vom Okular weg genommen, und dann sah ich ihn, den Boliden. Er kam aus dem Kopf der Schlange (Süd-West, Azimut ca 240 Grad, Höhe ca 45 Grad) und erlosch im "Haar der Berenicke" (WNW, Azimut ca 285 Grad, Höhe ca 25 Grad), als ich ihn bewusst sah (ca 3 bis 5 Sekunden lang) war er grünlich, mit Schweif, so hell, wie der "Neuschwanstein-Bolide", den ich auch gesehen hatte, allerdings der jetzige von meinem Standpunkt aus deutlich höher am Himmel, er zerbrach beim Erlöschen auch nicht in mehrere Teile. Ich war mir auch sicher während des Beobachtung eindeutig ein "leises Zischen" zu hören, das gleichzeitig mit dem Ende der visuellen Sichtung verschwand. Ich hatte dieses Geräusch aber erst als Einbildung abgetan, da der Meteorit dann ja extrem nahe gewesen sein müsste. Intuitive Schätzung der Entfernung war ca 5 bis 10 km, was aber wg der Unmöglichkeit für die menschliche Wahrnehmung solche Entfernungen am Himmel einzuschätzen, sicher eine Täuschung war, den Neuschwanstein-Boliden hatte ich fälschlicherweise ähnlich nah eingeschätzt. Beim "Neuschwanstein" hatte ich ca 10 Minuten nach der visuellen Sichtung ein schwaches Donnergrollen (ich wohne in einer absolut ruhigen und dunklen Gegend) vernommen, was ich damals auch als Einbildung angesehen hatte, da ich ja glaubte, der Bolide sei viel näher, über Schärding in ca 5 km Entfernung, herabgekommen. Erst die späteren Berichte über die wirkliche Einschlagstelle bestätigten mir damals die Möglichkeit meiner akustischen Wahrnehmung und den langen zeitlichen Unterschied zwischen der visuellen und der akustischen Wahrnehmung beim Boliden vom 6.4.2002. Darum war mir bei der Beobachtung der Feuerkugel vom 11.7.2004 eigentlich klar, dass auch dieser Boilde wohl tatsächlich in einer Entfernung von 50 bis 100 km heruntergekommen sein muß und ich so unmöglich gleichzeitig mit der visuellen Sichtung auch eine akustische Wahrnehumg haben könnte.


    Nach meinem Bericht von der Sichtung im Beobachtungsforum von http://www.astronomie.de wurde ich über einen Link zu http://science.orf.at/science/news/42705 darauf aufmerksam gemacht, dass es doch die Möglichkeit einer gleichzeitigen visuellen und akustischen Beobachtung bei Meteoriten gibt, ich zitiere hier aus diesem Artikel:


    "Ein von Astronomen favorisiertes Erklärungsmodell, das den nicht vorhandenen zeitlichen Unterschied zwischen Sichtbarwerdung des Meteoriten und den aufgezeichneten Geräuschen beschreibt, geht in diesem Fall von Radiowellen als den Verursachern der Geräusche aus.
    In diesen Fall würden elektrisch geladene Teilchen im Sog des Meteoriten mit dem Magnetfeld der Erde interagieren und dabei Radiowellen produzieren, die dann auf der Erde als jene elektrophonischen Geräusche hörbar werden.
    Diese Radiowellen (Very-Long-Frequency-Radiowellen; VLF) werden an einen Betrachter oder Hörer mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, was den fehlenden zeitlichen Unterschied zwischen Sichtbarwerdung des Meteoriten und seine Geräuschen erklären würde."


    Als Laie auf physikalischem Gebiet ist mir zwar nicht sofort verständlich, wie Radiowellen akustisch ohne technischen Empfänger wahrgenommen werden können, möglicherweise wurde ein kleiner Eisentisch (runder griechischer Kaffehaustisch) oder eine große Glasscheibe der Terassentür, neben denen ich direkt stand, von den niederfrequenten Radiowellen in Schwingung versetzt, die ich dann akustisch wahrnehmen konnte ? Offensichtlich war aber die gleichzeitig mit der visuellen Wahrnehmung auftretende akustische Wahrnehmung eines "Zischens" doch eine reale Erfahrung.


    Zitat Ende - Quelle: http://www.psy-mayer.de/photos…n/astro-beobachtungen.htm