Beiträge von konfokal im Thema „Refraktor oder Reflektor für einen Einsteiger“

    Hallo Benjamin,


    bist Du sicher mit dem ES glücklich zu werden, ich meine, hast Du ihn Dir mal in Natura beim Händler irgendwo angeschaut und bewegt oder sogar mal bei einem anderen Besitzer unterm Himmel durchgeschaut? Wenn nein, würde ich das unbedingt machen, bevor Du Dich auf Hörensagen oder nette Werbebildchen und -texte im Internet verlässt.


    Ich habe mir jedenfalls angelockt von den günstigen Preisen bei passender Gelegenheit mal bei einem Händler den 8 Zöller der ersten Generation in der Ausstellung kurz angesehen - und gerne stehengelassen. Ich bin zwar kein erfahrener Dobsonaut, aber ich kenne den guten und soliden Meade Volltubus 10" unserer Sternwarte. Mag sein, dass das kein guter Maßstab ist, aber die mechanische Qualität dieses ersten ES fand ich im Vergleich unbefriedigend. Ich habe auch des öfteren von mangelnder Langzeitstabilität dieser ersten ES-Geräte gelesen, wegen ausgenudelten Gewinden, zu weichen Blechbiegeteilen, oder konstruktiv mangelnder Steifigkeit, und von schlechtem ruckeligem Nachführverhalten besonders im kritischen Zenith. Ob das inzwischen alles abgestellt oder zumindest verbessert wurde weiß ich nicht. Aber als ich den ES 8er der 1. Generation damals im Laden mal hin und her bewegen wollte, ruckelte der ganze recht schwere Aufbau derart plump herum, dass mir ob der empfundenen Instabilität gleich die Lust verging, damit zu hantieren.


    Vielleicht muß man so etwas in der Preisklasse akzeptieren, und ich kann auch verstehen, dass man für ein günstiges Gerät mit genügend Stabiliät dann eben vergleichsweise viel Gewicht in Kauf nehmen muß. Wenn so ein Teil trotz der Bezeichnung "Ultralight" und der angeblich deutlich leichteren Konstruktion als bei anderen aber fast das doppelte wiegt wie die geringfügig teurern Konkurrenten, und dann trotzdem nicht sonderlich stabil wirkt, dann finde ich, stimmt etwas nicht. Preiswert plus schwer und stabil ist ja ok, aber plus schwer und trotzdem wacklig wäre für mich ein NoGo. Nicht dass ich nicht Lust zum Tunen oder Nachbessern hätte, aber das sollte überschaubar bleiben und sich auch finanziell noch irgendwie halbwegs lohnen. Diesen Eindruck hatte ich zumindest bei diesem 1. Generationgerät aber nicht, damit hätte ich mich nicht abgeben mögen. Denn für Optimierungen muß m.E. auch die grundlegende Material- und Fertigungsqualität stimmen. Vielleicht hat sich das ja in der 2. Auflage allerdings verbessert, ich würde mir das aber genau anschauen, denn:


    Vergleich ich den 12er ES in der Fertigungsqualiät, wie ich sie mir nach Bekanntschaft mit dem 8er der 1. Generation vorstelle z.B. mal mit einem entsprechenden Schulten Reisedob, einem Skywatcher oder Orion Skyquest usw. dann ist m.E. für einen evt. überschaubaren Aufpreis doch mehr mechanische Qualität drin, z.T. auch bei deutlich geringerem Gewicht.


    Ich will natürlich nichts schlechtreden, was ich nicht aus eigener Anschauung kenne, vielleicht sind die Verbesserungen in Generation 2 ja wirklich sehr gravierend, auch wenn ich mir das nicht so recht vorstellen mag. Bei einem 32kg-Klotz würde ich aber in jedem Fall erwarten, für die nötige Schlepperei wenigstens mit einem stabilen Aufbau belohnt zu werden. Und mir gut überlegen, wie sehr die folgenden nicht zu unterschätzenden Kämpfe gegen den inneren Schweinehund wortwörtlich leichter fallen werden, wenn man dafür einmalig einen überschaubaren Aufpreis leisten muss.


    Gruß,
    M-Zwo