Beiträge von b_schaefer im Thema „APM 100 mm 45°Semi-Apo ?“

    Der Unterschied liegt in zwei Punkten: dem neuen Gehäuse und der besseren Farbkorrektur.


    Zwar ist "apochromatisch" durchaus definiert, aber ich kann nicht einschätzen, wie weit sich die Hersteller immer daran halten. Beim 100er APM ED APO sehen einige Nutzer bei hohen Vergrößerungen noch Farbfehler. Nach den Berichten scheinen da alle anderen Größen (70, 82, 120mm) tendenziell besser abzuschneiden. Manche betreiben das Glas aber auch bis über 100-fache Vergrößerung und sind zufrieden.


    Es gibt aber auch ein "Semi-Apo" im neuen Gehäuse. Das ist etwas teurer als Dein oben verlinktes Angebot, aber deutlich günstiger als das ED Apo und es sind immerhin die neueren 18mm UltraFlat-Okulare enthalten.


    Ich wollte ein Fernglas für "alles", also weite Felder und auch mal Planeten ohne Farbfehler. Aus Zeit- und Platzmangel kommt für mich kein "großes" Teleskop in Frage. Das ist dann etwas eskaliert und deutlich teurer geworden, als zunächst geplant.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=219896
    Dafür kann ich jetzt neben den fernglastypischen Weitfeldbeobachtungen auch mal zum Jupiter schauen (da gehe ich bis ca. 120-fach) oder über den Mond spazieren (da gehe ich teils auf 160-fach).


    Wenn man die Hochvergrößerungen weglässt, kommt man aber sicher auch mit einem 100er Semi-Apo oder einem kleineren Großfernglas sehr gut zu schönen Beobachtungen. Für die höheren Vergrößerungen hast Du ja noch andere Instrumente.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Ah, das alte Halb-Apo.


    Oh jeh, ich weiß nicht. Die chinesischen Hersteller haben etwas Zeit gebraucht, um solide und robuste Großferngläser zu bauen. Diese ältere Serie gehörte noch nicht zu den Glanzstücken. Insbesondere die beiden mitgelieferten Okulare sehen doch sehr - sagen wir mal: einfach - aus.


    Ich kann nicht einschätzen, wie viel Freude man damit hat. Gegen grobe Fehler hilft die Gewährleistung, aber ansonsten bleibt die Frage, ob man mit zweilinsigen schnellen Achromaten glücklich wird. Die neueren, teureren Geräte haben immerhin dreilinsige Objektive. Die APM Ultraflat Okulare sind mit Sicherheit auch eine Klasse besser als die „no names“ des Sonderangebotes.


    Du bist ja sonst auch besseres gewohnt, wenn ich Deine Signatur anschaue. Nicht, dass nachher keine rechte Freude aufkommt. Das wäre nämlich eigentlich durchaus wahrscheinlich beim beidäugigen Beobachten.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo,


    ich kann zwar mangels konkreter Erfahrungen nur mit allgemeinen Überlegungen antworten, aber vielleicht hilft es trotzdem.


    Die Variante "Mark IV" des Hyperion-Zooms soll nach verschiedenen Berichten an den APM 100ern verwendbar sein. Die früheren Varianten haben offenbar eine Fokuslage, die nicht mit den APM-Großferngläsern funktioniert.


    Zu bedenken wäre aber, dass das Zoom bei seiner weitesten Einstellung gerade mal 48° scheinbares Gesichtsfeld zeigt. Du hättest dann also ca. 23-fache Vergrößerung und ein wahres Gesichtsfeld von etwa 2°. Mir persönlich wäre das zu eng.


    In der höchsten Zoomstufe kommt das Zoomokular dann zwar auf ordentliche 68° scheinbares Gesichtsfeld. Allerdings ist die Vergrößerung dort mit etwa 70-fach auch schon sportlich für das Semi-Apo. Es kommt da sehr auf die persönliche Toleranzschwelle an, aber möglicherweise stört der Restfarbfehler dann doch schon etwas.


    Die mitgelieferten 18mm Okulare mit 65° scheinbarem Gesichtsfeld sind schon ein guter Kompromiss für fernglastypische Beobachtungen. Man bekommt hier ebenfalls etwas über 2° wahres Gesichtsfeld am Himmel, allerdings bei immerhin gut 30-facher Vergrößerung.


    Ergänzen könnte man darunter mit den APM UF 24mm aus der gleichen Serie. Damit käme man in etwa auf den mit dem Gerät maximal möglichen Himmelsausschnitt von 2,8° bei der angesprochenen 23-fachen Vergrößerung. Nach oben hin kann man sicher auch ergänzen, wie hoch ist dabei Geschmackssache. Wenn man mit den 18ern schon störende Farbe bemerkt, eher vorsichtig (~12mm), wenn es noch gut geht vielleicht unter 10mm...


    Wichtig wäre noch die Montierung: Bleibt man bei eher moderaten Vergrößerungen, reicht vielleicht die APM Einarmgabel. Ich verwende sie erfolgreich an einem allerdings deutlich leichteren Gerät, ich habe aber auch schon Beschwerden gelesen, dass sie beim 100er doch etwas unterdimensioniert wirkt. Wenn schon ein Fluidkopf oder Videoneiger vorhanden ist, geht der sicher auch. Eine kräftige Gabelmontierung, die bei hohen Vergrößerungen vorzuziehen ist, geht schon wieder gut ins Geld.


    Eine generelle Alternative wäre noch die 82er ED-Variante. Gebraucht habe ich die schon in der gleichen Preisregion gesehen, wie das 100er Semi-Apo. Hier hätte die Einarmgabel nicht so viel Gewicht zu tragen, die Sehfelder sind größer und höhere Vergrößerungen sind möglich.


    45° oder 90° würde ich komplett vom Einsatzzweck abhängig machen. 90° sind für terrestrische Beobachtungen (Vögel, Schiffe) unpraktisch, als gelegentliches Aussichtsfernrohr
    machen sich die 45°-Varianten deutlich besser. Am Himmel ist es eher umgekehrt. Zumindest würde ich bei 45° einen Hocker einplanen, um auch zenitnah beobachten zu können. Sonst braucht man ein sehr hohes Stativ...


    Soweit erstmal, wie gesagt die allgemeinen Überlegungen.


    Viele Grüße,
    Sebastian