Beiträge von Gerd-2 im Thema „Neuer TS 125 Apo FPL 53 Lanthanum“

    Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke, dass der 125 f/7,8 auch in der Ausführung schon recht farbrein abbildet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja schon, durch das sehr kleine sekundäre Spektrum der verwendeten Glaspaarung und die doch relativ entspannten F7,8 ist die Farbkorrektur selbst dann noch ok wenn die Schnittweiten nicht optimal liegen. Und man muss eben auch zwischen visueller und fotografischer Nutzung unterscheiden.
    Das Design wurde mit Absicht so stark auf Blau korrigiert weil sich der Designer offenbar Vorteile für die fotografische Nutzung versprochen hatte.
    Na ja hier gehen die Meinungen auseinander, ich sehe da keinen wirklichen Vorteil für die fotografische Nutzung da unterm Strich ein ähnliches Ergebnis herauskommt, egal ob nun Blau etwas besser ist und dafür Rot schlechter oder umgekehrt wenn man einen breiten Spektralbereich gleich gewichtet wie es fotografisch sinnvoll ist.
    Das ist dann bisschen so wie rechte Tasche linke Tasche aber unterm Strich wirds eben auch nicht mehr, egal welche Tasche man nun voller macht.


    Visuell ist das etwas anders, da haben wir nicht so einen breiten Bereich mit hoher Lichtempfindlichkeit sondern eine glockenförmige Kurve mit einem Maximum bei 555nm und Rechts und Links davon fällt es doch relativ schnell ab.
    Da nützt es uns wenig wenn die Optik bei Violett das wir kaum mehr wahrnehmen noch vergleichsweise gut ist aber dafür schon bei Gelb das wir sehr gut wahrnehmen spürbar abfällt, von Rot das dann völlig im Keller ist ganz zu schweigen.
    Ich bevorzuge daher die visuell optimierte Korrektur da sie fürs visuell und fürs fotograsfische gleichermaßen gut ist.


    Aber wie ich schon an anderer Stelle mehrmals sagte lässt sich so eine Korrektur auf Blau mittels Glasweg jederzeit fürs visuelle optimieren.
    Ich habe mal einen ED125 gerechnet und mein Design an die oben genannten Messwerte angenähert.
    Das optimale Ergebnis ergibt sich dann mit 65mm Glasweg.
    Dann erfüllt dieser ED sogar die APO Definition von Dr. Jürgen Pudenz.


    https://www.astro-theke.de/ast…tur/visueller-apochromat/


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Objektiv für visuelle Anwendung ist dann ein Apochromat, wenn die Definitionshelligkeit im Wellenlängenbereich von 480 - 644nm bezogen auf die Auffangebene für die Hauptwellenlänge 546nm größer gleich 80% beträgt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mein an die Messwerte für den TS ED125 angenähertes Design erreicht mit 65mm Glasweg bei
    480nm ………Strehl 0,84
    644nm……… Strehl 0,85
    Und übertrifft damit sogar die in dieser APO Definition geforderten Strehl 0,8 spürbar.
    Der Polystrehl beträgt mit 65mm Glasweg 0,95.
    Fokus polychromatisch also auf beste Abbildung (Polystrehl)
    Das ist für ein ED Doublet ein hervorragender Wert.
    Also mit Glasweg ist dieser ED125 wirklich ein echter APO.


    Grüße Gerd

    Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hmm, dann wäre der RC Wert beim 125 f/7,8 nur unwesentlich besser wie beim APM ED 152/1200 obwohl eine bessere Glaskombination (eine der besten?)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja aber nur wegen der extremen Blau Korrektur.
    Das sekundäre Spektrum der Glaspaarung beim 152/1200 beträgt f/7400
    Und das der beim 125/975 verwendeten Glaspaarung beträgt f/13000.
    Die Glaspaarung des ED125 hat also ein um Faktor 13000/7400 = 1,76 kleineres sekundäres Spektrum.
    Der RC Wert des ED125 beträgt also eigentlich wie schon vorgerechnet nur 1,14.
    Die RC 2 kommen nur deshalb zustande weil Blau kürzer als Grün fällt, also eine negative Schnittweite aufweist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was bedeutet extreme Korrektur bei Blau? Zeigt der Refraktor dann quasi keinen Farnfehler im Blauen zeigt dann aber einen roten Farbnfehler oder grünen Saum?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja das er im Blauen keinen Farbfehler zeigt stimmt natürlich nicht aber er ist im Blauen halt kleiner als im Roten so das der Farbfehler eben eher im Roten ausfällig wird.
    Fotografisch hat man aufgrund des breiteren Spektralbereichs mit hoher Empfindlichkeit da einen deutlich größeren Spielraum.
    Dann sind solche Verschiebungen eher ein Nullsummenspiel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der ED 120/900 wurde vom Herrn Rohr mit RC Werten unter 1 gemessen.
    http://r2.astro-foren.com/inde…ox-ed-120-900-ed-apo-nr-2
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja da schwanken dien Angaben erheblich, er hat beim SW ED120 auch schon Werte über 2 gemessen.
    http://r2.astro-foren.com/inde…20-900-proseries-halb-apo


    Das sekundäre Spektrum der dort verwendeten Glaspaarung liegt bei f/6500 und ist trotz des verwendeten FPL53 schlechter als beim APM ED152 mit FPL51.
    Von den sehr guten f/13000 des ED125 ganz zu schweigen


    Die extrem kleinen Werte des von dir verlinkten Exemplars sind möglich aber nur mit Schott N-ZK7.
    Dann ergibt sich allerdings bei diesen Eckdaten ein angespanntes und damit kritisches Design mit sehr ausgeprägtem Gaußfehler.
    Der Gaußfehler wird aber leider im RC Wert nicht berücksichtigt.
    Hier macht nur Polystrehl und Strehlkurve eine vernünftige Aussage.
    Der RC Wert ist in dem Fall wertlos da der Gaußfehler bei weitem dominiert.
    Die Farbkorrektur ist dort also wegen des Gaußfehler längst nicht so gut wie es der RC Wert suggeriert.


    Grüße Gerd

    Hallo Christoph,


    wie ich schon schrieb verhalten sich die Schnittweiten gegensätzlich.
    Das muss so sein weil das sekundäre Spektrum der Glaspaarung immer das Gleiche bleibt denn es bleibt ja immer dieselbe Glaspaarung.
    Das heißt der Durchschnitt der beiden betrachteten Schnittweiten muss immer der Gleiche sein.
    Dieser ist fest von den Daten der beiden Gläser vorgegeben und lässt sich nicht verändern.
    Und wenn du das eine vergrößerst muss sich zwangsläufig das Andere verkleinern damit der Durschnitt von Beiden derselbe bleibt.


    Da man bei einem Doublet prinzipiell immer 2 beliebige Farben in einem Fokus vereinigen kann, natürlich auch F und C kann es unmöglich wie in deiner Rechnung sein denn dann würde man sie ja niemals in einem Fokus vereinigen können.


    Möchte man die klassische FeC Korrektur müsste man im vorliegenden Fall die Schnittweiten um (0,058+0,208) /2 = 0,133mm verschieben.
    Also
    F …-0,058+0,133 = 0,075mm
    C…. 0,208-0,133 = 0,075mm


    Jetzt sind F und C in einem gemeinsamen Fokus vereinigt der 0,075mm hinter e liegt.
    Allerdings ist dieser Korrekturzustand nicht optimal da das menschliche Auge bei F mehr als doppelt so Lichtempfindlich ist wie bei C.
    Optimal ist es daher wenn F etwa halb so weit wie C von e entfernt liegt.
    Also in etwa so wie in meiner Rechnung oben.


    Der RC Wert ändert sich in diesem Fall hier gegenüber dem visuell optimalen Korrekturzustand aber nicht da der RC Wert solche Unterschiede nicht berücksichtigt.
    Das kann nur der Polystrehl.
    Das sich im obigen Fall eine Änderung der RC Wertes ergibt liegt nur daran das es dort einen Vorzeichenwechsel gibt der aus oben genannten Gründen nicht in die Berechnung der dem RC Wert zugrunde liegenden resultierenden Schnittweite eingeht.


    Grüße Gerd

    Hallo zusammen,


    wie hier schon von Anderen erwähnt wurde kann man anhand solcher Fotos nur bedingt auf die Qualität der Optik schließen.
    Dafür bleibt man vom Abbildungsmaßstab/ Pixel doch zu weit von der Bedingung N = 3,6x Pixelgröße entfernt die nötig ist um das volle Auflösungsvermögen der Optik zu nutzen.
    Die verwendete EOS 40 D hat 5,9 Mikrometer Pixel wenn ich das richtig sehe.
    Bei N7,8 bräuchte man aber 7,8/3,6 = 2,16 Mikrometer große Pixel.


    Es ist daher etwas müßig jetzt allzu verbissen über die Fotos zu diskutieren.
    Was den Sterntest betrifft da bestätigt sich das von Rolf geschilderte auch bei einem anderren Exemplar auf der optischen Bank im doppelten Durchgang.
    Intrafokal sind deutlich die Fresnel Ringe sichtbar und extrafokal wird es relativ diffus, da ist nur ein äußerer Ring sichtbar.
    Dazu sollte man wissen das bei Optiken mit Farbfehler sowas nicht ungewöhnlich und kein Grund zur Besorgnis ist.
    Wenn man verlässlichere Aussagen zur sphärischen Korrektur möchte sollte man hier den Sterntest mit Grünfilter machen.
    Intrafokal zeigt der defokussierte Stern einen rötlichen Rand und extrafokal ist er grünlich.


    Das Ronchi ist etwas wellig, bei Blau zeigt sich eine Überkorrektur, Rot ist leicht unterkorrigiert aber der Gaußfehler ist insgesamt noch relativ moderat.
    Grün sieht im Ronchi bis auf einen leichten Zonenfehler am Rand gut aus


    Die Schnittweiten wurden wie folgt gemessen.


    486nm……….. -0,056mm
    586nm…………0,073mm
    656nm…………0,208mm


    Damit zeigt sich die extreme Korrektur auf Blau.
    Da Blau kürzer fällt als Grün ist Grün hier nicht die Hauptwellenlänge.
    Das mag fotografisch weniger wichtig sein da hier die Sensorempfindlichkeit über einen recht breiten Spektralbereich hoch ist.
    Visuell haben wir aber eine Glockenförmige Kurve mit einem Maximum bei 555nm.
    Liegt die Hauptwellenlänge deutlich davon weg so verschlechtert sich die subjektiv empfundenen Farbkorrektur.
    Bestimmen wir den RC Wert so ist der Durchschnitt der Schnittweiten von F und C heranzuziehen.
    Aber Achtung.
    Ein Defokus intrafokal ist genauso schlecht wie ein Defokus extrafokal.
    Wir können daher nicht einfach das Vorzeichen berücksichtigen und so tun als würde der Defokus bei F den bei C mindern. Nur weil er bei F intrafokal ist und bei C extrafokal.
    Nein Beide sind schädlich und kosten Kontrast und darum müssen beide addiert werden wenn wir die Farbkorrektur bei Fokus auf Grün betrachten wollen.
    Wir erhalten dann eine resultierende Schnittweite von 0,058mm+0,208mm /2 = 0,133mm.
    Die wellenoptische Schärfentiefe bei N7,8 beträgt 0,066mm
    Folglich ist in diesem Korrekturzustand ein RC Wert von 0,133/0,066 = 2 anzunehmen.


    Das würde sich bei anderer Korrektur deutlich ändern.
    Legt man die Hauptwellenlänge auf Grün so das diese Wellenlänge am kürzesten fällt ergibt sich ein ganz anderes Bild.
    Verschieben wir F um 0,1mm nach hinten rückt C um den gleichen Betrag nach vorn.
    Wir erhalten dann für
    F….-0,058mm +0,1 = 0,042mm
    C….0,208mm -0,1mm = 0,108mm


    Wir erhalten dann eine resultierende Schnittweite von 0,042mm+0,108mm/2 = 0,075mm
    Der RC Wert beträgt nun also 0,075mm / 0,066mm = 1,14.


    Setzen wir die hier ermittelte resultierende Schnittweite in Relation zur Brennweite erhalten wir
    975 mm / 0,075mm = 13000
    Also beträgt das sekundäre Spektrum der Glaspaarung f/13000.


    Das Problem ist halt nur das die starke Korrektur auf Blau das Potential dieser Glaspaarung zumindest visuell nicht ausschöpft.

    Grüße Gerd