Beiträge von Andreas72202 im Thema „OdM Oktober 2018 - Erkundungen in M 31“

    Hallo zusammen,


    und danke, Johannes, für diesen intergalaktischen Fünfkampf [:)]
    Nachdem ja vor Kurzem G1 von Vielen beobachtet wurde, stellt dieses OdM die perfekte thematische Ergänzung mit schönen Herausforderungen dar!


    Ich möchte hier meine Beobachtungen beisteuern, die ich in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober unter Mitelgebirgsbedingungen auf 920 m Höhe mit meinem 120mm APM-Bino machen konnte. Zunächst war die Nacht geprägt von immer wieder durchziehenden Cirrusfeldern und durchschnittlicher Transparenz, so dass ich meine ursprüngliche Planung änderte und "nur" Offene Sternhaufen und Kugelhaufen beobachtete. Auf diese Weise konnte ich einige bisher nie beobachtete Messier-Objekte für mein privates "M´s-im-Bino-Projekt" erlegen [;)]. Später, nach Mitternacht, gab es eine große Lücke in den Cirrusfeldern, so dass ich beschloss, die Kulminationshöhe der Andromeda zu nutzen und nun doch noch die Erkundungen in M31 zu starten. Dies war gleichzeitig als Test für die Grenzen des 120er Binos gedacht und ich war gespannt darauf zu sehen, was damit "so geht". Mit dieser Erkundung habe ich sicher mehr als 1,5 Stunden zugebracht und es hat mir sehr viel Freude bereitet!


    Region 1
    Die beiden Leitsterne 1 und 2 sind bei 66x direkt ständig sichtbar und geben eine gute Orientierung. NGC206 selbst ist bei niedriger bis mittlerer Vergrößerung (28x / 66x) als schwach aufgehellte Region im nebligen Hintergrund von M31 sicher auszumachen und direkt zu halten. Sie erschein als diffuse Wolke, der keine Strukturen und auch keine Einzelsterne zu entlocken ist.


    Region 2
    Dank der perfekt gewählten Orientierungsgruppe A ließ sich das Zielgebiet leicht eingrenzen. Die beiden westlich von C179 stehenden etwas helleren Sterne waren bei 110x ständig direkt zu halten. Von den beiden Objekten C179 und G69 (15,5 mag) konnte ich jedoch nichts erkennen.


    Region 3
    Die Mini-Cassiopeia war bei 110x eindeutig und direkt zu halten, mit Ausnahme des linken unteren W-Sterns (13,9 mag), der nur etwa zu 50% der Zeit aufblitzte. Von G76 (14,3 mag) und auch von C107 keine Spur.


    Region 4
    Auch diese Region war leicht zu identifizieren und wurde bei 110x näher betrachtet. G280 (14,1 mag) konnte ich ungefähr 1/3 der Zeit immer wieder aufblitzen sehen, somit eine sichere Sichtung! G272 (14,8 mag), G289 und C410 zeigten sich hingegen nicht.


    Region 5
    Wenn diese Station des Fünfkampfes mit 25" schon anspruchsvoll ist, kann man sich mit 2x4,7" wohl doch keine Chancen ausrechen. Ich ließ sie also aus.


    Nützlicher Nebeneffekt dieses kleinen Projektes: ich kann für mich die Leistungsfähigeit des 120er Binos besser einschätzen und weiß jetzt, dass die Grenze des Beobachtbaren für stellare Objekte (die G´s zähle ich mal im Wesentlichen dazu) bei den genannten Bedingungen bei ca. 14,2 mag liegen dürfte.


    Viele Grüße
    Andreas


    PS: die Helligkeitsangabe der Objekte stammen aus SkySafari.