Beiträge von Marcus_S im Thema „NGC 7510 Klauennebel“

    Moin Christopher,


    dankeschön!


    Ich habe gestern schnell noch einmal nach dem Hirschkäfer geguckt. Der war noch da. Die Nacht war eher nix, (M 31 zwar freiäugig deutlich, Milchstraße aber schwach), nach der Gasnebelnacht neulich eher ein Rülpsen. Aber der helle Bogen des Geweihs in Richtung M 52 war trotzdem deutlich erkennbar (10"+Pan27+OIII+Lichtschutztuch), aber kein Genuß. Der Rest war nach gründlichem Einsehen auch da, aber sehr, sehr matt.


    Die Position des Zuckerstückchensternhaufens zwischen den Zangen ist für mich ziemlich eindeutig, ich kriege das mit den Fotos aber nicht übereinander, auf den Fotos kann ich den Haufen nicht erkennen.


    Vielleicht sollte ich noch ergänzen (da habe ich nicht alles aus meinen Notizen rauskopiert, Entschuldigung): mit "Verbindungslinie" ist die Verbindungslinie M 52 -> Bubble-Nebel ("kleiner Cepheus") gemeint, die es zu verlängern gilt, um zum c-förmigen Bogen des Geweihs zu gelangen.


    Ich finde aber: ein spektakuläres Objekt. Lohnt.



    Viele Grüße von


    Marcus

    Moin Martin,


    bei der Nachbereitung meiner letzten Nächte fand ich zufällig Deine noch recht frische Frage. Als ich in den letzten Nächten mißmutig nach dem Bubble-Nebel forschte, da stolperte ich mit dem 10" mit einem Astronomik-OIII bei V = 33 (AP = 7,6 mm) und V = 44 (AP = 5,7 mm) über ein längliches Gebilde.
    Im Atlas nachgeguckt entpuppte sich das als ein "Arm" des Klauennebels. Viele Einzelheiten des riesigen und spannenden Nebel ließen sich problemlos abfahren: der östliche Arm war hell, der westliche deutlich dunkler, der südliche Verbindungsknubbel dazwischen so dazwischen. Nach einigem Einsehen füllte der das etwa 1,5°-Gesichtsfeld des Okulars recht gut aus und war auch komplett zu erfassen.
    Der Himmel war gut, nicht fantastisch, aber ich habe an einem Platz ohne jegliches direkt sichtbare Licht und unter einem Lichtschutztuch beobachtet. Ohne Tuch und ohne Filter habe ich es gar nicht probiert. An mögliche Täuschungen durch Sterne kann ich mich nicht erinnern, ich fand den Nebel ziemlich neblig, werde das aber bei der nächste Inspektion nochmal prüfen.
    Vom empfundenen Schwierigkeitsgrad würde ich den etwa in die Schublade knapp unter "Crescent-Nebel" stecken. Vielleicht habe ich aber auch nur irgendwas falsch gemacht.


    Aber dazu schreibt man ja (ganz frische) Beobachtungsberichte (ich zitiere mich mal selbst):


    "Sh2-157
    Im Pan27+OIII ein riesiges Dingens, auffällig und quer zu der Verbindungslinie ein c-förmiges nebliges Gebilde. Bei gründlicherem Sehen kommt der Eindruck des Kopfes eines Hirschkäfers in den Sinn. Der ganze Nebel füllt locker ein Gesichtsfeld aus, der Kopf des Käfers liegt von M 52 auf der Verbindungslinie rechts des Geweihs. Mit dem Hyp36+UHC wird das alles zu flau, mit dem Hyp36+OIII wird die linke Geweihhälfte sehr viel heller und auch fast direkt deutlich zu sehen. Schön: ein winziges Sternhäufchen erscheint zwischen den beiden Geweihhälften eingeklemmt. Könnte auch ein Zuckerstückchen in einer Zuckerzange sein. Jedenfalls kann ich mit indirektem Sehen und/oder Fieldsweeping den ganzen Hirschkäferkopf mit beiden Geweihhälften und eckigem Kopf problemlos abfahren. Mit dem Pan27+OIII wird das Ganze einen Hauch deutlicher. Das finde ich schon spektakulär."



    Viele Grüße von


    Marcus