Beiträge von Gerhard_S im Thema „Politur 1,20m f/2.7“

    Hallo Kai,


    vielleicht wurden die VLT Spiegel bewußt so geformt, dass dort die Schwerelinie durch die Kante läuft. Dh. Spiegelbrennweite/Dicke wurde in Abhängigkeit der Kantenlagerung nach Schwesinger gewählt. Die Daten der VLT Spiegel sind ja bekannt. Dann könnte man das mal gegenrechnen, ob ein solcher 8 Meter Meniskus auf der Kante senkrecht stehen könnte.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Emil,


    nimm z.B. ein Lineal aus Plastik und stelle es senkrecht auf den Tisch und nun drückst Du mit der Hand mit mäßiger Kraft Oben drauf. Wenn es gerade ist (Achssymmetrie) wird nichts passieren. Wenn nun das Lineal aber schon von Anfang an etwas krum war, dann brauchst Du viel weniger Kraft um das Lineal weiter zu verbiegen, bzw. bei einem Spiegel (nicht achssymmetrisch) genügt schon das Eigengewicht. Aber auch hier/dann wird die weitere Durchbiegung in der oberen und unteren Hälfte gleich sein.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Emil,


    da bekamen auch die Profis von der ESO einen Knoten ins Gehirn. Die wollten ursprünglich
    die Kantenlagerung der 8 Meter VLT Spiegel eher "traditionell" angehen und die auftretenden
    starken Verbiegungen dann von hinten aktiv rausbiegen. Wenn Aktuatoren aber Präzisions- ung gleichzeitig
    Schwerstarbeit leisten sollen, ist das nicht gut. Spätestens wenn im Tubus Rauch aufsteigt, wird
    es unangenehm[8D]. Schwesinger hat eine sehr gute passive Lösung
    gefunden. Wilson, als Verfechter der aktiven Spiegellagerung, konnte wieder ruhig schlafen. Fair, wenn er sein bekanntes Buch entsprechend Hr. Schwesinger widmete.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Kai,


    große Klasse. Wenn Schwesinger da was von Druckstäben schreibt, dann wird das bestimmt passen. Aber dennoch vom Verständnis. Bei den üblichen 90° Lagerungen hat man Rollen um zu verhindern, das unerwünschte Kräfte eingeleitet werden, die aus dem Spiegel raus zeigen. Bei den Druckstäben, die dann auf die Klötzchen drücken mag ich mir das nicht so recht vorstellen. Ich kenne nicht die Details wie das dann genau konstruiert ist. Aber ich hätte erwartet, dass am Ende der Lasthebel dann ein Kugellager ist, dass dann an der entsprechenden Stelle/Winkel auf das Kötzchen drückt.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Emil,


    die Schwierigket ist die Kantenlagerung. Es geht nicht um die gewölbte Brücke über den Fluss. Vielmehr, ob eine senkrecht stehende gewölbte Brücke oder besser "krumme Banane" weniger oder mehr einknickt als z.B. ein senktrecht stehender Fernsehturm, der symmetrisch um seine Mittelachse gebaut wurde. Der Meniskus ist hier denkbar ungünstig (dafür hat er andere Vorteile und es gibt für diesen Fall eine sehr gute Lösung siehe oben). Ein Spiegel mit planer Rückseite wäre aber hier besser. Noch besser in diesem Fall, um nicht zu sagen perfekt, wäre aber ein bikonkaver Spiegel, symmetrisch zur Mittelachse. Gleicher Radius vorn wie hinten. Die Biegemomente heben sich gegenseitig auf. Eine Einpunklagerung unten würde genügen, um ein einknicken zu verhindern (Fernsehturm).


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Thomas,


    also ich habe das so verstanden: Ein Ring um den Rand des Spiegels. Zwischen dem Ring und dem Rand des Spiegels Federn. Unten Druckfedern und oben Zugfedern.
    Der Spiegel ist dann im statischen Gleichgewicht. Aber wenn man dieses Konstrukt
    nun Flach hinlegt (Blick in Richtung Zenit), dann schieben doch die Federn, die vorhin unten waren,
    den Spiegel weg und die vorher oberen Zugfedern ziehen sich zusammen.
    Der Spiegel bewegt sich damit innerhalb des Rings. Auf der Rückseite sind doch aber später dann auch Lagerpunkte, die diese Bewegung hemmen (Reibung). Folglich bleibt der Spiegel ganz oder zum Teil wo er ist; in der Mitte des Rings. Man hat dann noch immer die gleichen Zug- bzw. Druckkräfte durch die Federn auf den Rand des Spiegels, aber keine Gewichtskomponente mehr. Dann wäre der Spiegel doch verspannt[?][?]


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Thomas,


    für den Teststand könnte das vielleicht gehen. Aber beim Teleskop
    mit Blick zum Zenit wirken dann wieder ganz andere Kräfte. Die Profis haben da ihre ausgeklügelten Lasthebel, die sich im Zenit von allein zurückstellen, aber das ist Gewicht. Mit Federn... ich weiß nicht wie das klappen könnte.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Kai,


    warum nehmen die da Invar? Die Verbindung zum Spiegel sollte wohl nicht stabiler sein als der Spiegel selbst. Stahl/Invar sehe ich kritisch. (Zerodur wäre besser, allein wegen Wärmeausdehnung). Wenn nun das mit einem Epoxy-Superglue auch noch angeklebt wurde, dann sehe ich den Muschelbruch bei einem Rempler in greifbare Nähe gerückt[8D]


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Kai,


    klasse, dass es nun weitergeht mit dem Riesenteil. Ich dachte schon..ohje... vielleicht doch alles zu mühevoll...


    Ich hoffe, dass Dir das alles so gelingt, wie es Du Dir vorstellst. Zwei Fragen hätte ich. Was ist das für ein viereckiges Tuch/Pappe (?), das sich unter dem Poliertool befindet? Und warum laufen zum rechten Exzenter zwei Stangen? Soll sich das Tool in der Mitte nicht drehen?


    Viele Grüße
    Gerhard