Hallo Kai,
1.) diesen Gefallen würde ich dem Spiegel nicht antun, er kommt dir ja auch nicht unbedingt immer entgegen. Nur so viel Test-Aufwand machen, dass Fehler herausrechenbar sind und ab Monat Mai letzte Feinretouchen draussen horizontal machen.
Die Gefahr ist die grosse Menge der Fehlerquellen. Wie z.B, austarieren? Winkel ändern oder Kräfte und welche genau, wenn der Spiegel dann nicht ganz senkrecht steht?
Da kommt mehr Arbeit auf dich zu als beim VLT. Die haben die ganze Aufhängung nur einmal machen müssen, hier wäre es das Doppelte, Teststand und dann im Teleskop!
2).Ich würde versuchen, den Spiegel in der Schwerelinie zu belasten, dann kannst du die Winkel etwas vergessen und kannst wie Schwesinger-Zeiss dich mehr um die Kräfte kümmern.
Nur der liebe Gott weiss bis anhin, ob der Spiegel zurechtgebogen werden muss mit schräger Krafteinleitung, die Option besteht, dass er die Aufhängung im Schwerpunkt verkraftet wie die vorgängigen Dünnlinge, die du gemacht hast.
3.) Durch Rechnung findet man, dass der COG die Rückseite des Spiegels bei r= 55,4cm durchstösst. Man könnte dort also 16 dünnwandige Rondellen ankleben. Dann hätte man die Krafteinleitung im COG und hätte die Fehlerquelle Winkel ausgeschaltet.
Die Belastung wäre bei 16 Rondellen je zwischen 1.5 - 4,5kg. Nicht viel. Das gäbe wenig lokale Verzerrung. Aber die Lagerung wäre nicht mehr so genau, wie bei einer Kräfteeinleitung am Spiegelrand, gerechnet nach Schwesinger. Wie korrigieren?
Falls du schon am Realisieren auf Kurs bist, dann vergiss bitte diese Zeilen, sie wären dann nur eine unnötige Bremse.
Gruss Emil