Hallo Leute,
besten Dank für die Antworten.
> Günter: danke für den Tip, habe zusätzlich das Bild verlinkt und nur ein halbiertes eingesetzt..
> Peter: In monochrom ist die Bearbeitung zum Glück recht einfach, das kommt mir sehr entgegen
Mit Farbfiltern und der Kombination der Kanäle wäre es bestimmt sehr schwer, die hohe Auflösung ohne Farbränder an den Sternen zu erreichen.
> Sven: Aus immer neuen Möglichkeiten beziehe ich ganz viel Motivation, das geht bestimmt allen so.
Man muss nur mal bedenken, wo wir bei den Planetenfotos vor der Zeit der Webcams standen...
> Heiko: Die Geschichte ist beim Andromedanebel ganz großartig.
Zur Abrundung hier noch eine interessante Passage aus dem Buch
"In die Tiefen des Weltalls" von J. N. Jefremov, Leipzig, 1982 (Originalausgabe Moskau 1977):
"Wie Hubble bemerkte, waren bereits auf Aufnahmen aus dem Jahr 1887, die I. Roberts mit Hilfe eines 20-Zoll-
Refraktors gemacht hatte, zahlreiche Sterne zu sehen. "Die Tragweite dessen ist aber erst viele Jahre danach begriffen
worden." Zwar waren Sterne zu erkennen, noch fehlte aber der Beweis, daß es tatsächlich Sterne sind.
Lundmark ging davon aus, daß es sich bei den "Kondensationen" um helle Einzelsterne handelt, deren Leuchtkraft
vergleichbar ist mit den absolut hellsten Sternen unserer Galaxis., und schätzte 1921 die Entfernung von
M33 auf 300 kpc. Er irrte sich bloß noch um einen Faktor zwei. 1922 entdeckte Duncan drei Veränderliche in M33,
untersuchte sie aber nicht weiter. Damit nähert sich der "große Streit" seinem Ende. Der Schlichter
ist ein 35jähriger Astronom von der Mount-Wilson-Sternwarte - Edwin Hubble. Ende 1923 - er ist auf der
Suche nach Novae - findet er den ersten Cepheiden in M31.
Im Jahre 1918 war der 100-Zoll-Reflektor in Betrieb genommen worden. Mit seiner Hilfe entdeckte
Hubble Ende 1924 im Dreiecksnebel 47 lichtschwache veränderliche Sterne, im Andromedanebel 36.
22 der in M 33 gefundenen Veränderlichen und 12 veränderliche Sterne aus dem Andromedanebel
erinnerten ihn an galaktische Cepheiden. Hubble bestimmte ihre Periodenlängen und konnte
feststellen, daß sie sich hinsichtlich der Amplituden ihres Lichtwechsels in nichts von den galaktischen Cepheiden
gleicher Periodenlängen unterscheiden. Damit war noch nicht bewiesen, daß die stellaren "Kondensationen",
deren Winkeldurchmesser vermuten ließen, es handele sich um ganze Sternhaufen, in Wirklichkeit
Einzelsterne sein müssen. Kämen sie nämlich durch Überlappung mehrerer Sternscheibchen zustande,
und wäre einer der Sternchen ein Cepheid, die Lichtwechselamplitude der miteinander verschmolzenen
Sternscheibchen wäre viel kleiner als im Falle eines einzelnen Cepheiden.
Die Lichtkurve von Hubbles Veränderlichen unterschieden sich aber überhaupt nicht von den Lichtkurven
der Cepheiden in der Galaxis oder in den Magellanschen Wolken. Es gab keinen Zweifel: Die Veränderlichen
in M33 und M31 sind Cepheiden. Cepheiden wurden bald darauf auch in der irregulären Galaxie NGC 6822
entdeckt. Unter Verwendung der Perioden-Leuchtkraft- Beziehung konnte Hubble nun die Entfernung von
M33 bestimmen. Seine Entfernungsangabe von 285 kpc stimmt bestens mit dem Ergebnis Lundmarks
überein. Selbst wenn man die viel zu großen Shapleyschen Maße für die Milchstraße in Betracht zieht,
weist diese Entfernung weit über die Grenzen unserer Galaxis hinaus. Annähernd die gleiche Entfernung
ergab sich bald darauf auch für den Andromedanebel. Shapley war mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
Obwohl die Zeitungen bereits Wind von der Hubbleschen Entdeckung bekommen hatten
("E. Hubble meint, Spiralnebel seien Sternsysteme", meldet die "New York Times" vom 23. Niv. 1924),
zögert Hubble noch mit der Veröffentlichung. Erst auf Drängen Russells schickt er eine Mitteilung
über die Cepheiden in M33, M 31 und NGC 6822 an die ordentliche Tagung der Amerikanischen
Astronomischen Gesellschaft in Washington. Am 1. Januar 1925 verliest Stebbins die Schrift Hubbles.
Allen ist sofort klar, daß damit der Streit ein Ende hat...
"Der wahre Grund meines Zögerns", schrieb Hubble im Februar 1925 an Russell, "ist - wie Sie sich vielleicht
denken können - im krassen Widerspruch zu der von van Maanen gefundenen Rotation zu suchen.
Die Schwierigkeit, widersprüchliche Beobachtungen miteinander zu versöhnen, übt einen großen Reiz aus.
Doch unabhängig davon bin ich überzeugt, die gemessenen Rotationen kann man vergessen..."
Dank der Untersuchung der Cepheiden in M33 und M 31 war es möglich, die Natur dieser Nebel aufzudecken und
nicht einfach diese Nebel in Sterne aufzulösen. Vor Hubble gelang dies bereits Ritchey am 60-Zoll-Reflektor,
nur Ritchey konnte es nicht beweisen. Auf Reproduktionen seiner 1910 gemachten Aufnahmen
des Zentralgebiets von M31 sieht man Dutzende von Cepheiden, die später von Hubble und Baade als solche
erkannt wurden. Hätte Ritchey statt einzelner Aufnahmen eine ganze Serie angefertigt und die einzelnen Platten
miteinander verglichen, die Cepheiden unserer Nachbargalaxien wären vielleicht schon um 1910 entdeckt
und erforscht worden. Die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung war 1913 von Herztsprung geeicht worden.
Ritchey hätte also bereits zu diesem Zeitpunkt - zwölf Jahre vor Hubble - Galaxienentfernungen angeben können."
Gruß Lars