Beiträge von AQR66 im Thema „Okulare für Dobson 16" f4,3“

    Hallo,


    ich finde es sehr schwer bzgl. des Öffnungsverhälnisses absolute oder allgemeingültige Aussagen zu machen.


    Es gibt z.B. selten die Möglichkeit Geräte zu vergleichen, die sich nur in einem einzigen Designparamter signifikant unterscheiden.
    Das Öffnungsverhältnis ist ein Faktor. Es gibt nach meiner Wahrnehmung auch einen gewissen Konsens, dass die Koma ab etwa F/4,5 ein auffälliger Abbildungsfehler wird. Dieser überlagert sich aber mit anderen Bildfehlern aller abbildenden Elemente.
    Ein spontaner eigener Eindruck war einmal mit einem LVW an 10" F/4,5: Nicht schön. Am eigenen 13" F/4,8 mit dem gleichen Okular hatte ich nie solche "Probleme". Das ist hier jetzt nicht ganz unerwartet. Aber an 24" F/3,9 hatte ich hier ebenfalls keine. Offensichtlicher Unterschied ist die Brennweite und meines Wissens damit verbunden die Bilfeldwölbung.


    Ob Unterschiede zwischen F/4,3 und F/4,5 wirklich visuell auffallen? Erfahrenen/geübten Beobachtern auf der Suche nach Optikfehlern vermutlich ja. Mir wahrscheinlich nicht. Meine bisherige Erfahrung: Mehr Öffnung zeigt mehr. Das Öffnungsverhältnis ist dabei imho sekundär. Konsens ist aber wohl auch, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Optik sinkt, je schneller sie ist.


    Danach und auch nach den Ausführungen im verlinkten thread erscheint es sicher sinnvoll, das Öffnungsverhältnis so entspannt wie möglich zu wählen.


    Ab einer gewissen Öffnung gibt es in meinen Augen schon starke Argumente für ein relativ kurzbrennweitiges System.
    Ich finde es z.B. sehr unpraktisch, wenn ich eine Leiter benötige, um noch an das Okular zu kommen. Auch die Probleme, Schwingungen in Grenzen zu halten, sprechen für eine kurze Bauweise. Dass dabei vermutlich die Abbildung etwas leidet nehme ich dabei bewusst in Kauf. Bei 12"+ ist ohnehin in der Regel die Atmosphäre das Limit.


    Das beste ist, sich aus eigener Anschauung ei Urteil zu bilden, was den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben am ehesten entspricht.


    CS
    Harold

    Hallo Martin,


    wie es sich an F/4,3 verhält kann ich nicht sagen aber:


    Einen Mini-"Test" bzw. Vergleich habe ich einmal mit einem Freund an einem Spiegel mit ca. F/3 gemacht.
    Okulare waren dabei das Nagler 31 und Ethos 21.


    Der Paracorr 1 hat hier noch "einen ordentlichen Job" gemacht. Also klare Vorteile gegenüber Beobachtung ohne Korrektor. Der ES und Paracorr 2 waren aber deutlich besser. Zwischen diesen beiden Korrektoren war meiner Erinnerung nach bei den verwendeten langen Okularbrennweiten kein auffälliger Unterschied. Jedenfalls keiner der einen Austausch gerechtfertigt hätte. Da es ein Vergleich vorhandener Teile war, wurde aber auch nicht mit der sprichwörtlichen Lupe nach Unterschieden gesucht. Meiner Meinung nach ist man mit beiden gut bedient und ich würde beide bei Erwerb einem PC1 vorziehen.


    Rechnerisch sollte die Ausleuchtung mit PC besser als mit dem ES sein. Der PC ist kürzer als der ES. Der PC kann bei sehr wenig Backfokus auch eine SLR "bedienen". Der ES kostet weniger. Die genaue Abstimmung bei Wechsel zwischen nicht parfokalen Okularen finde ich generell unschön zu handhaben.


    Was dir wichtig(er) ist, hängt von deinen Anforderungen ab. Wenn es nicht gerade ein Schnäppchen gibt, gilt wie immer der Tip: Abwarten, bei Teleskoptreffen die Teile ausprobieren/vergleichen und erst dann kaufen (oder auch nicht).


    CS
    Harold