Beiträge von MartinB im Thema „Okulare für Dobson 16" f4,3“

    Hallo Martin,


    Klar gibt es bei den Komakorrektoren was zu beachten. Für optimale Wirkung müssen sie im vorberechneten Abstand zur Bildebene platziert werden. Das bedeutet in der Praxis, man darf Unterschiede in der Okular-Fokallage nicht durch grobes Verschieben des Korrektors durch Drehen am Okolarauszug auszugleichen versuchen. Von Televue gibts dazu den Tunable Top mit Markierungen für die hauseigenen Okularserien. Ist der bei deinem ersteigerten Korrektor dabei?


    Du solltest dir auf jeden Fall die Anleitung von Televue gründlich durchlesen. Falls nicht dabei, gibts die auf der Homepage des Herstellers zum Download.


    Alternativ gibts statt mit Tunable Top auch die Möglichkeit, alle eigenen Okulare homofokal zu machen, mit 2" Verlängerungshülsen und Klemmringen mit Madenschrauben.


    Ich persönlich verwende einen ES-Korrektor an meinem 18" f/4,3 Dobson. Es geht natürlich ohne Korrektor, aber wenn man schon so viel Aufwand treibt bei Teleskop und Okularen, möchte man auch am Bildrand möglichst gute Sternabbildung.


    Einziger Nachteil: Mit gut justiertem Korrektor und perfekt kollimiertem Teleskop stellst Du dann fest, dass auch deine hochwertigen Okulare an einem Newton mit f/4,3 noch deutlich erkenn- und unterscheidbare Restfehler haben. Beispielsweise ist das 13mm Typ 6 das schwächste Okular der Serie und hat deutlich erkennbare Astigmatismus-artige Abbildungsschwäche zum Bildrand hin. Und die Typ 5 Naglers haben am Bildrand allesamt deutlich erkennbaren lateralen Farbfehler. Ohne Korrektor fällt das nicht auf, weil dann die Koma die übrigen Bildfehler komplett verschmiert.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Martin,


    Seit über 10 Jahren beobachte ich mit 18" f/4,3. Einige Jahre lang ohne Komakorrektor, dann mit dem ES. Gerade mit hochwertigen Okularen lohnt sich der Komakorrektor, allerdings wird die Abbildung direkt auf der Achse damit bestenfalls nicht sichtbar schlechter.
    Gerade bei dichten Sternfeldern oder Sternhaufen ist es schon schön, wenn alle Sterne im Feld punktförmig bleiben. Ich persönlich lasse den Korrektor fast immer drin.


    Zum Gesichtsfeld: Ich hatte mir vor einiger Zeit die ES 20mm und 9mm in 100°geleistet. Der Gewinn an Gesichtsfeld wird für mich durch die ca. 15mm Unterschied in der Fokusposition mehr als aufgefressen[V], zumal die serienmäßige Fokussiermöglichkeit am ES Komakorrektor ziemlicher Mist ist. Ich beobachte also derzeit überwiegend mit den 82° Naglern. In meinem Okularkoffer befinden sich 26 und 20mm Typ 5, 13 und 9mm Typ 6 sowie 7 und 4,8mm Typ 2.


    Die Abbildung meines 13er am Bildfeldrand ist ein klein wenig schwächer als die der anderen Okulare aus der Serie. Besonders mit Komakorrektor fällt auch der laterale Farbfehler am Bildfeldrand des 26er Nagler Typ 5 deutlich auf. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau und hat mit der prinzipiellen Eignung für f/4,3 nicht direkt zu tun.


    Die 100° Okulare haben ihre Berechtigung für mich vor allem dadurch, dass sich damit bei "schnellen" Optiken für mehr Gesichtsfeld die Austrittspupille nicht zwingend vergrößert.


    Gruß,
    Martin