Hallo Mathias und Roland,
mit dem eigenen Beispiel des Astigmatismus wollte ich zeigen, dass man aus physiologischen Gründen mitunter für die volle Ausnutzung der Teleskopauflösung durchaus eine höhere Vergrößerung als die Faustformel (so nannte ich sie ja eingangs ausdrücklich selbst) V=D benötigt, sofern man keine Sehhilfe verwendet. Ich habe aus diesem Grund schweren Herzens meine Orthos gegen Brillenträgerokulare ausgewechselt.
Zum schwarzen Haar auf weißem Grund:
Das fiel mir auch schon auf, habe es mir jedoch mit dem extremen Kontrastunterschied erklärt. Analog zu Sternen: Wir erkennen sie aufgrund ihrer, im Vergleich zum Himmelshintergrund, enormen Helligkeit, jedoch werden sie vom Auge nicht in dem Sinne aufgelöst, dass sie als flächige Objekte erscheinen. Beta Cygni erkennt man ja zum Beispiel mit bloßem Auge auch nicht doppelt, obwohl der Abstand der beiden Komponenten um Größenordnungen größer ist als der reale, scheinbare Durchmesser der Sternscheibchen in Bruchteilen von Bogensekunden.
Machen wir ein Gedankenexperiment:
Angenommen man könnte zwei schwarze Haare auf dem weißen Papier so exakt positionieren, dass ihr Abstand dem Durchmesser eines Haares entspricht. Ich wage zu behaupten, dass man aus den genannten einem Meter Entfernung auch mit sehr guten Augen nicht zwei schwarze Linien, sondern nur eine erkennt, da die Augenlinse diesen Abstand nicht auflösen kann.
VG Christian