Beiträge von Niklo im Thema „Unterschied Maksutov 102 's 127er Visuell“

    Hallo Christian,
    hier geht es um ein kontrastreiches Detail. Da spielt der Farbfehler des f/17 FHs kaum eine oder keine Rolle. Hier geht es um die minimale Auflösung und da ist ein guter FH, der im Grünen perfekt abbilden kann, genauso gut wie ein APO. Man kann ohne weiteres auch mit Filter beobachten, aber bei der Cassiniteilung ist mein 4" FH ohne Filter ähnlich oder gleich gut wie der APO. Beim Crepering ist der APO besser und den Wolkenbänderkontrast bei Saturn.
    Man muss sich das Bild vom Robert mit seinem 14" Newton anschauen und dann wird klar, wie schwierig es schon mit 9" werden dürfte.
    Ich gehe sogar davon aus, dass bei solchen Linien mit hohem Kontrast selbst ein Newton unter idealen Bedingungen gleich viel zeigen wird, wie der APO. Durch Obstruktion könnte bei den hohen Frequenzen sogar ein bisserl mehr Auslösung drin sein, wobei das vermutlich eher theoretisch wie praktisch ist.
    Wenn man das Tubusseeing im Griff hat, dann steht einem nichts im Weg es mit seinem 8" Dobson... zu probieren.
    Bei dem aktuell tiefen Stand ist es vermutlich ausgeschlossen, vermutlich selbst mit 9".
    Hier Bilder mit meinem 6" f/8 Newton:
    https://www.astrobin.com/191783/?nc=user
    https://www.astrobin.com/200567/?nc=user
    Da sieht man wieder nur das Enckeminimum.
    Servus,
    Roland

    Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian-Berlin</i>
    Machen wir ein Gedankenexperiment:


    Angenommen man könnte zwei schwarze Haare auf dem weißen Papier so exakt positionieren, dass ihr Abstand dem Durchmesser eines Haares entspricht. Ich wage zu behaupten, dass man aus den genannten einem Meter Entfernung auch mit sehr guten Augen nicht zwei schwarze Linien, sondern nur eine erkennt, da die Augenlinse diesen Abstand nicht auflösen kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das vermute ich auch. Möglicherweise kann es dann bei vielen Haaren wieder Interferenzeffekte geben, aber das ist ein anderes Thema.
    Die Encke Teilung ist auf jeden fall in 6" nicht sichtbar und geht in den Beungsungseffekten unter.
    Ich hab von mindestens 9 oder 10 Zoll geschrieben. Vermutlich ist das schon zu optimistisch geschätzt. Momentan find ich auch keine guten 10 Zoll Bilder, die als Beleg für eine Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit verwendet werden könnten. Ab 12 Zoll oder 14 Zoll gibt es es Fotos und Berichte z.B.:
    https://www.myastroshop.com.au/news/saturn-sw-dbk.asp
    Auch mit 12 oder 14 Zoll braucht es sicher sehr gute Bedingungen. Persönlich hatte ich bisher nie das Glück die Encketeilung zu sehen. Meine Teleskope sind zu klein und beim Blick durch größere Teleskope war das Seeing nicht gut genug.
    Servus,
    Roland


    Nachtrag: Ich hab noch etwas nachgelesen. Im Kapitel "Neue Berliner Sterwarte" wird ein 9" FH beschrieben. Weiter oben steht 24,4 cm Öffnung 433 cm Brennweite)
    https://de.wikipedia.org/wiki/…#Neue_Berliner_Sternwarte
    Mit diesem Fraunhoferschen Refraktor hat Enche die nach ihm benannte Teilung beobachtet. Um die 9 bis 10 Zoll wird auf einer anderen Seite als Minimum beschrieben um die Linie, die 0,5" vom Rand entfernt sein soll auflösen zu können. Da braucht es aber optimale Bedingungen und Saturn sollte daher besser hoch stehen.
    Um die Leistung ein bisserl besser einordnen zu können ist der Bericht von Robert interessant:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=229347

    Hallo Stefan hallo Mathias,
    ihr habts vermutlich beide irgendwo Recht.
    V=D und V_max=2xD sind nur Fausformeln. Bei Doppelsternen kann es sinnvoll sein höher zu vergrößern. Der eine tut sich aufgrund schlechterer Augen mit höherer Vergrößerung leichter, der andere kommt mit weniger Vergrößerung aus. Das soll jeder für sich selbst ausmachen bei welchem Objekt er mit welcher Vergrößerung schauen möchte.


    Du schreibst:
    "Was die Optik vor dem Auge öffnungsbedingt nicht mehr auflösen kann, ist auch mit dem besten Visus hinter der Optik nicht mehr erkennbar. Die Details werden beugungsbegrenzt bereits verwischt"
    Das stimmt! Allerdings enden die Details nicht automatisch in einer grauen Fläche sondern bei einer Linie wirkt diese z.B. breiter und weniger scharf.
    Es wurde die Cassiniteilung genannt. Wir alle wissen, dass man die auch mit relativ kleiner Öffnung z.B. 60 mm erkennen kann (nicht umlaufend, aber an beiden Enden des Rings). Mit mehr Öffnung ist diese Linie feiner, also dünner zu sehen. Dann gelingt es ab 4 bis 5 Zoll auch umlaufend die Casinniteilung zu sehen.
    Bei der Encketeilung geht das aber mit 6" nicht, da sie einerseits zu fein ist und andererseits schon am Ringrand liegt.
    Mal ein Beispiel ohne Teleskop.
    Ein schwarzes Haar mit 0,04 mm kann ich problemlos aus 1 m Entfernung auf einem weißen Blatt Papier erkennen. Stefan, Du kannst mal ausrechnen unter welchem Winkel das Haar von der Breite her zu sehen ist. Trotzdem hast Du auch Recht, dass das Haar schon verwischt erscheint. Bei entsprechenden grauem Hintergrund kann das Haar dann schon unsichtbar werden.
    Noch ein Beispiel aus der Technik. Die Auflösung ist auch von der Wellenlänge abhängig. Normalerweise kann man keine Strukturen auflösen, die kleiner wie die Wellenlänge sind. Das galt auch bei der Belichtung von Strukturen auf Filmen. Bei der Chipherstellung verwendet man 193 nm und die Strukturbreiten sind heute schon deutlich kleiner.
    Das war jetzt aber alles offtopic, aber vielleicht beruhigt es die Gemüter. :)
    Servus,
    Roland

    Hallo Mathias,
    einiges was Du schreibst ist richtig, manches falsch.
    Die Cassiniteilung kann man natürlich auch im Refraktor mit 60 oder 60 mm Öffnung sehen.
    https://www.fzu.cz/~kupco/astr…08_20__18_50-21_30UT.html
    oder
    https://www.fzu.cz/~kupco/astr…08_26__18_40-21_25UT.html
    Mit 80 mm hab ich selber sehr oft die Cassiniteilung problemlos erkennen können. Linien mit hohem Kontrast können tatsächlich unterhalb der normalen Auflösung erkannt werden.


    Die Enketeilung ist aber nicht mit 6" erreichbar. Was mit 6" manchmal geht, ist das Enke Minimum. Für die Enketeilung braucht man tatsächlich mehr Öffnung. Wieviel mehr, weiß ich nicht. Vielleicht minimal 10" oder 12"? (Auf Aufnahmen mit 14" Teleskopen konnte ich sie erkennen)


    Der Stefan schreibt, dass wenn man zu niedrig vergrößert, man Auflösung verschenkt. Ja, das ist sicher wahr.


    Servus,
    Roland