Beiträge von Stathis im Thema „Deep-Sky-Treffen 2005 in Bebra (Bericht)“


    <font size="1">Alle Bilder von Jens Bohle</font id="size1">


    Vortragsprogramm [pdf]


    "Mensch, <b>DU</b> kannst doch nicht ständig <b>DAS</b> Deep Sky Treffen auslassen!" drängten mich schon seit Jahren die Kumpels. Obwohl dieses im abgedunkelten Raum hocken und Vorträge anhören so gar nicht mein Ding ist, ließ ich mich diesmal überreden. Endlich mal all die bekannten Leute zu treffen, die ich nur vom Namen kannte, da die meisten von ihnen sich wiederum auf Teleskoptreffen so rar machen, verlockte mich doch sehr, zumal es diesmal an einem neuen Ort mit verbesserter Infrastruktur stattfand und es richtig gutes Essen geben sollte[:p]. Außerdem klang das Vortragsprogramm sehr vielversprechend, also ab nach Bebra.


    Schon am Freitag als ich beim gemütlichen Beisammensein all die Gesichter zu den bekannten Namen sah, war klar, dass ich es nicht bereuen sollte. Hier ging es weniger um Spiegel – Stehl, Karbokörner, Teflon und Okulare, sondern mehr um die Sache "Deep Sky" an sich: Wo ist die empfindlichste Stelle auf deiner Netzhaut, welche Grenzgröße kannst erreichen, wo kriegt man Info über dies oder das Objekt, hast du UGC xyz visuell gepackt – schlichtweg, ich war begeistert.


    An den darauffolgenden beiden Tagen kamen die Vorträge:


    Eine geballte Ladung Information und Unterhaltung aus visuellen und fotografischen Beobachtungen der Extraklasse. Schon der Auftakt von Martin Schönballs und Uwe Glahns visuellen Deep Sky Beobachtungen vom Großglockner kam so plastisch rüber, dass meine eigenen Beobachtungs- Erinnerungen wieder hochkamen. Ein weiteres persönliches Highlight war für mich die Vorstellung der "Deep Sky Hunters" (DSH) von Matthias Juchert und Matthias Kronberger der extra aus Wien angereist war. Die DSH ist eine Gruppe von Amateuren, die neue bisher übersehene Deep Sky Objekte suchten und - da staunte ich nicht schlecht - auch welche fanden: Diverse potentielle offene Sternhaufen wie "Juchert 9" oder "Kronenberger xy" und sogar ein planetarischer Nebel (siehe Bild), dessen Namen ich vergessen habe, wurden als Trophäen vorgezeigt. Manfred Kleisa zeigte zahlreiche seine Astrozeichnungen, die er im Laufe der Jahre erstellt hatte und erklärte die dazu benutzten Techniken. Der Vortrag mündete in eine lebhafte Diskussion über die unterschiedlichen Philosophien bei Erstellung und Aussehen von Astrozeichnungen.


    Die Astrofotografen lieferten Bilder auf höchstem ästhetischem und auch wissenschaftlichem Niveau, wenn ich alleine an die wild verschlungenen, amorphen oder sonst wie gestörten Arp Galaxien von Peter Besseler, oder an den Vergleich von konventioneller und CCD Fotografie aus Namibia von Reiner Sparenbergs denke. Als Peter Riepe seine extrem hochaufgelöste Crab Nebel Aufnahme mit dem 1,1 m Melle Teleskop an die Wand warf, auf der sogar die Stosswellen ("Scargle's wisps") um den Pulsar sichtbar waren, zog es mir endgültig die Schuhe aus.


    Um das astrophysikalische Hintergrundswissen über planetarische Nebel kümmerte sich Reiner Töpler und erklärte, wie sie sich bilden und warum sie solche ineinander verschlungene Schalen bilden. Klaus Stepputat erläuterte, wie man mit einem selbstgebauten sog. “Leuchtdichte Okular“ die Hintergrundshelligkeit des Himmels quantifizieren kann:


    Nach vielen weiteren interessanten Vorträgen und bereichernden Begegnungen fuhr ich voller neuer Eindrücke nach Hause. Ich kann den Besuch der DST an Deep Sky Interessierte sehr empfehlen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Veranstalter und an die Hotelleute - erstklassig organisiert