Beiträge von Don im Thema „Guiding automatisch oder von Hand?“

    Hallo Armin,


    als ich vor etlichen Jahren mit der Astrofotografie begann, hatte ich keine Ahnung von Guiding.
    Darum begann ich mit dem Naheliegenden, dem manuellen Guiding.


    Um meine Geräte von 400 - bis 800 mm zu guiden, benutzte ich einen 102/702mm ED, der bestückt mit einem
    12,5mm Fadenkreuzokular war. Und ich muss sagen, dass das sehr gut funktionierte.
    Der große Vorteil war, dass das Ganze recht preisgünstig war. Und ich hatte den Eindruck, das Foto "irgendwie selbst" gemacht zu haben. Ausserdem lernte ich dadurch, wie (un) rund meine Montierung so lief.
    Ich sah die Ausreißer direkt am Okular.
    Irgendwann war es auch nicht mehr nötig nonstop mit dem Auge am Okular zu kleben, sondern nur noch sekundenweise.
    Immerhin auch eine Art von Beobachtung während des Fotografierens.



    Dann nutzte ich versuchsweise eine Orion StarShooter Planeten- und Guidingcam nebst PHD.
    Doch mir missfielen das Mitschleppen und die Stromversorgung eines Laptops.
    Ausserdem klappte zunächst nichts, denn die richtigen Parameter wollen ersteinmal ermittelt werden.


    Als nächstes kam mir dann ein Autoguider (Mgen) ins Haus.
    Der begnügt sich mit wenig Strom und man ist flexibel.
    Nach etwas Einarbeitungszeit (und einer besser laufenden Montierung) war es zunächst eine Freude zu sehen, wie das kleine Kästchen da die Tasten bedient und die Lämpchen richtungsbefohlen aufflackerten.
    Brav, so will man das haben.


    Doch wehe, wenn sich die Technik weigert!
    Oft genug saß ich schimpfend auf dem Feld, wenn das Ding einfach und ohne ersichtlichen Grund, mir dienstverweigernde Meldungen, wie "off camera" oder sonstige "habe keinen Bock mehr"- Anzeigen,
    präsentierte.


    Das sind dann die Momente, in denen ich froh wäre wieder ein simples Leitrohr und Fadenkreuzokular dabei zu haben.
    Dennoch würde ich als Fazit ziehen, dass wenn es mit dem Autoguider läuft, es sehr gut funktioniert.
    Ich arbeite nur noch damit.


    Das Gerät ist nicht gerade billig, aber es benötigt kein großes und schweres Leitrohr.
    Mittlerweile kann ich anhand der Guidingkurven sehr schön das Laufen der Montierung abschätzen.
    Und oftmals komme ich jetzt dazu mir in Ruhe den Himmel anzuschauen und sogar noch nebenher zu "dobseln".


    Wie dem auch sei, eine Einarbeitung wird dir beim Autoguider vermutlich nicht erspart bleiben werden,
    wohingegen man per Auge schon loslegen kann, während ein Autoguider noch kalibriert werden will.
    Also "schnell und günstig" gegen "etwas mehr Aufwand und teurer".


    So, und gemäß einer ehemaligen Verkuppelungsshow, hier die Frage:


    "Wer soll denn nun dein Herzblatt sein."



    mit geduideten Grüßen


    DON