Beiträge von ReneM im Thema „Oybin - Gratwanderung und zwei sagenhafte Nächte“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Hallo Rene,
    ich war jetzt gestern noch mal raus aufs Feld und habe mein Flugzeug gesucht und gefunden. Es ist ganz im Westen (Osten?) im Sternbild Cassiopeia, na jedenfalls links in den Karten bei R.A. 2h30m etwa. Und zwar ganz simpel und schon katalogisiert, das MRK-6. Ich kam dort hin nach Besuch der nahen großen Sternhaufen drüber NGC1027 und MEL15 die sind auch sehr nett. Na jedenfalls im Panoptic 27mm (37x) ist es noch eine kleine Klammer "(" aus etwa 4 Sternen. Mit dem 12mm Okular (83x) war es dann schon schön als Flugzeugform wie aus meinem Rhön Bericht (Okt 2017) gezeichnet, allerdings mit Flugrichtung nach schräg/oben zum Looping oder so was ansetzend ;-).


    Schau es Dir mal an. Ich hoffe es wirkt nicht nur im 8" Teleskop so als Flugzeug.


    Schöne Grüße,
    Walter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Lieber Walter,
    ich bin spät dran, aber ich halte meine Versprechen immer ... meistens ... naja, ziemlich oft [:D]
    Am Samstag habe ich Dein Flugzeug (Christophers Hockey-Schläger) <font color="orange">Stock 7</font id="orange"> mit 4" aufs Korn genommen. Bei 64-fach war mein erster Eindruck: ein Bumerang, der schräg in der Luft liegt und dessen Enden leicht nach außen laufen. Bei genauerem Hinschauen waren südöstlich und nordwestlich zwei schwächere Sterne erkennbar, mit diesen beiden Sternen zusammen entsteht tatsächlich der Eindruck eines Flugzeugs, ein Düsenjet würde ich mal behaupten.
    Auf jeden Fall passt Stock 7 gut in die Kategorie der musterwürdigen Sternhaufen.


    <font color="orange">Melotte 15</font id="orange"> ist in der Tat sehenswert, eine schöne Empfehlung.
    Bei <font color="orange">NGC 1027</font id="orange"> hatte ich immer den Eindruck, dass im Haufen der Hintergrund ein wenig glimmt. Kaum vorstellbar, dass unaufgelöste Sterne dahinter stecken könnten, dann wären die Helligkeitsunterschiede im Haufen enorm. Sicher war das nur ein Eindruck.


    Bin gespannt, was für Flugobjekte Du noch ausbuddelst am Himmel. Vielleicht ist ja demnächst eine Erstentdeckung/-beschreibung dabei.


    Viele Grüße


    Rene

    Hallo zusammen,


    Hajü, vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Schön, dass Du Zeit und Muße gefunden hast, mal wieder im Forum vorbeizuschauen.


    Christopher - "Roller Coaster" finde ich viel passender, tolle Idee.


    Walter, dann bin ich mal gespannt, was ich mit 8" an der Stelle von Markarian 6/Stock 7 entdecken werde. Ich tendiere beim Blick auf den DSS Ausschnitt zum Hockey-Schläger, aber bekanntlich ist der visuelle Eindruck am Teleskop dann doch meist ein anderer.


    Mathias ist letzte Woche in unserer gemeinsamen Beobachtungsnacht auf der Suche nach CRL 2688 auch an einer markanten Stelle hängen geblieben.

    Wir haben das Ding "X am Stiel" getauft, der Stiel wird gebildet aus den vier gelblichen Sternen, die zwischen dem X nach Norden ziehen.
    Die Sternansammlung hat aber leider auch schon eine richtige Bezeichnung, nämlich Dolidze-Dzimselejsvili 11 (R.A. 20h51m05s / Dec. +35°51'30" / Sternbild Cygnus).


    Ein Besuch mit kleinen und mittleren Öffnungen ist aber allemal lohnenswert. Die Sternansammlung liegt nur ein knappes Grad südöstlich vom hellen Stern Lambda Cyg.


    Viele Grüße


    Rene

    Danke Holger, Du brauchst nicht neidisch sein. Familienurlaub und Astronomie verknüpfen, das war auch für mich ein Gratwanderung. Und vor allem bedeutet das "WENIG SCHLAF" ;)


    Wir können uns diesmal beim HTT ja bei Martin am 24"er zusammen die Nacht vertreiben...


    Viele Grüße


    Rene

    Hallo Norman,


    vielen Dank auch an Dich.
    Mit Bilder habe ich es nicht so. Die wenigen, die ich verwendet habe, musste ich von den Mobiltelefonen meiner Damen herunterkratzen. Aber recht hast Du, Bilder sind immer gut und dann darf der Text am Ende auch etwas länger sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />NGC 40 ist auch einer meiner Lieblinge. Der hat klarere Strukturen als der Katzenaugennebel finde ich. Letzterer ist nur hell aber find ich nicht so spannend. Da muss das Seeing schon brutal gut sein, damit der was hermacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hoi, bin ich nicht allein mit meiner Einschätzung. Sehr schön.
    Wir haben den PN mit Mathias Mittwoch Nacht nochmal mit 12,5" unter besten Landhimmelbedingungen besucht. Dank einigen Tipps vom Mathias, wie und worauf ich achten soll, konnte ich die Schalen nun auch erstmals angedeutet mit meinem Teleskop erkennen. War das eine Freude.


    An IC 1747 und dem Loch in der Mitte sind wir beide grandios gescheitert. Naja, weniger dramatisch für mich, seit ich es im 24"er sehen konnte [;)].


    Viele Grüße


    Rene

    Guten Morgen zusammen,


    Danke Martin für die Ergänzungen.
    Für das HTT habe ich auch schon eine coole Idee, wie wir uns eine Nacht am 24"er vergnügen können.


    Walter - Du wirst es nicht glauben, ich sehe auch nicht immer sofort den kleinen Elefanten in NGC 6885. Deswegen halte bitte weiterhin nach Deinem Flugzeug Ausschau. Ich bin echt gespannt.
    Die Natur hat auch im Zittauer Gebirge arg gelitten, alles strohgelb. Gartenbesitzer dort haben es doppelt so schwer wie unsereiner. Wir haben hier wenigstens noch einen Brunnen und können alles halbwegs am Leben erhalten.


    Und Ben - ja klar, Parkplatz knapp unterhalb der Baude [:D]. Wir sind trotzdem zweimal runter und wieder hoch gewandert. Das waren zwar (für Dein Empfinden) nur lumpige 300-400 Meter Höhenunterschied, aber für einen ordentlichen Hunger zum Abendessen hat es bei uns allemal gereicht.
    Heute kommt Mathias zu mir, vielleicht schauen wir, dass wir Uranus noch einmal vor den Spiegel bekommen ...


    Viele Grüße


    Rene

    Hallo zusammen,


    vielen lieben Dank für Euer Feedback. Das ist ja mehr ein Erlebnis- als ein Beobachtungsbericht.


    Johannes, ja - man könnte sich daran gewöhnen. Nachführung hatte das Teleskop auch. Ich glaube sogar, das gleiche System wie bei Dir. Das macht auch mächtig Sinn, in erster Linie wird das Teleskop als Vorführteleskop auf der Sternwarte Radebeul genutzt.


    Ronny, Du bist ursprünglich aus der Ecke dort? Ein schönes Fleckchen Erde.


    Dominik, nächstes Mal nehme ich keine Rücksicht auf die Länge des Berichtes ;-).


    Was die Monde bei den Planeten betrifft. Oje, ja, wir haben welche gesehen, aber ich habe mich allein schon so über die Planeten gefreut ... Vielleicht kann Martin ja hier antworten.
    Was ich auch interessant fand, dass er mit seiner Handycamera am Okular und einer speziellen App Details auf Mars sichtbar machen konnte.


    Mathias, das war beides - Astro- und Familienurlaub [8D] - meine Frauen wussten natürlich, worauf sie sich einlassen. Beide haben in der Perseidennacht einige Stunden gut durchgehalten. Meine Tochter hat am Sonntag sogar eine knappe Stunde am 24"er mit beobachtet. Das fand ich total toll.


    Viele Grüße


    Rene

    Hallo zusammen,


    meine Idee, einen Bericht über eine Beobachtungsnacht in der Lieberoser Heide zu schreiben, ist ja vor kurzem dem Feuer dort zum Opfer gefallen.


    Nun bin ich frisch zurück von einem Astrocamp in Oybin, das der Astroclub Radebeul jährlich auf der Hochwaldbaude in luftigen 752 m Höhe veranstaltet.


    Für mich Flachländer ist das schon eine ordentliche Höhe und ich war gespannt, was mich dort in den Nächten bei freier Rundumsicht erwartet.
    Hier mal ein Panorama Richtung Nordwesten.

    Das Foto wurde auf der oberen der beiden Terrassen geschossen. Ungewöhnlich fand ich, dass die Baude sich auf deutschem Gebiet befindet, die Terrassen aber auch tschechischem Territorium. Das heißt, schon allein beim Aufbauen unseres Equipments haben wir so oft die Länder gewechselt, wurden aber nie behelligt durch Grenzkontrollen o.ä. [;)]


    Und das der Blick nach Osten aus unserem Zimmer:


    Meine Anfrage, an diesem Camp teilzunehmen, hat Martin Fiedler im letzten Jahr erfreulicherweise positiv beschieden. Immerhin bin ich ja kein Mitglied des Vereins. Und nicht nur ich, auch meine beiden Frauen waren mit von der Partie und haben sich tapfer gehalten, liegt ihr astronomisches Interesse doch diametral zu meinem.


    Freitag Nacht war noch zum Eingewöhnen und Testen der Steuerung des 24"-Goto-Dobsons des Vereins. Aus 10 Minuten Einführung wurden dabei schnell zwei Stunden Beobachtung. Ich versprach Martin im Anschluss, für die kommende Nacht einige schöne Objekte vorzubereiten, die wir gemeinsam ansteuern wollten.


    Für <font color="orange">Samstag</font id="orange"> hatte der Astroclub kräftig die Werbetrommel gerührt zur Perseiden-Nacht ab 21 Uhr. Und tatsächlich kamen während dieser Nacht gut 70 Interessierte aus den umliegenden Ortschaften. Der Astroclub hatte viele Gerätschaften aufgebaut - angefangen vom stativ gestützten Fernglas über den Telemator bis hin eben zum 24"-Dobson.
    Ich hatte mich auf der oberen Terrasse positioniert in der Hoffnung, dass nicht allzu viele dorthin hoch finden und schon auf der unteren Terrasse am 24"er hängen bleiben würden. Warum? Naja, irgendwie bestand bei mir die Hoffnung, nebenbei einige Objekte mit meinem 4"-Refraktor beobachten zu können, die ich mir im Vorfeld aufgeschrieben hatte.
    Wie so oft, wenn man sich etwas vornimmt, wird daraus nichts! Aber das war überhaupt nicht dramatisch. Natürlich waren die ersten Besucher pünktlich um 21 Uhr auf dem Berg. Was macht man in der Dämmerung? Man hält nach Planeten Ausschau, die sich nach und nach aus dem Himmelshintergrund schälen.
    Wie zum Beweis, dass ich ein mieser Astronom bin, haben meine beiden Frauen natürlich alle Planeten, ja wirklich alle - Venus, Jupiter, Saturn und Mars vor mir mit bloßem Auge am Himmel entdeckt. Natürlich fanden alle Besucher total faszinierend, Planeten durch ein Teleskop zu sehen, die sie vorher mit bloßem Auge noch nicht oder nur als schwachen Lichtpunkt erkennen konnten.
    Bis 0:00 Uhr hatten wir alle gut zu tun. Ich spulte das Standardprogramm für einen 4-Zöller fherunter - M 13 - M 57 - Cirrus-Nebel - M 31 - h & Chi … Sogar ein Kohenstoffstern war dabei, den viele mit einigen Erklärungen vorab dann auch interessant genug fanden [;)]
    Positiv überrascht war ich über den hohen Sachverstand vieler Besucher. Es entwickelten sich mitunter rege Gespräche zu vielen astronomischen Themen und Phänomenen.


    Und … achja … Perseiden gab es auch jede Menge, gefühlt sogar noch mehr als in der darauffolgenden Nacht.


    Kurz nach Mitternacht stand Martin dann vor meinem Teleskop und meinte, der Ansturm ist weg, wir könnten jetzt den 24"er zum Glühen bringen.
    Ich bin ja einer, der Goto normalerweise verteufelt und lieber selbst sucht, aber was wir in dieser Nacht an Objekten eingestellt und bewundert haben, war atemberaubend. Vielfach hatte ich im Vorfeld Objekte herausgesucht, die mir mit meiner größten Öffnung 12,5" noch nicht alle Details offenbaren konnten oder nur als Grenzbeobachtung durch gegangen waren.


    Das Highlight der Nacht war IC 1747 in Cassiopeia. Trotz durchwachsenem Seeing war es ein leichtes für uns, das Loch im Nebel bei hohen Vergrößerungen zu erkennen.
    Bei Aufsuchvergrößerung 130-fach zeigte sich der PN bereits kompakt und wunderschön innerhalb dieser schönen wie ein S geschwungenen Sternlinie. Ich glaube, dieser Anblick hat auch Martin sehr fasziniert.


    Und weil es so schön war und wir ja Goto hatten, hat Martin mir am Ende gegen 3:30 Uhr noch schnell Uranus und Neptun eingestellt. Jetzt nicht lachen, das war das erste Mal für mich, dass ich die beiden Planeten im Teleskop zu Gesicht bekommen habe.


    Letzlich haben wir in dieser Nacht bis auf Merkur alle Planeten bewundern dürfen. Nicht schlecht für einen Flachländer-Gartenbeobachter wie mich, der meist froh ist, wenn mal ein Planet zwischen den Bäumen hervorbricht.


    Oje, ich merke schon, zuviel Text. Das wird langweilig.


    Deshalb noch eine schnelle Zusammenfassung zu <font color="orange">Sonntag</font id="orange">. Viel besseres Seeing! Fast windstill. Gefühlt eine tropische Nacht ohne Feuchtigkeit.


    Highlights:


    M 57 - der Zentralstern indirekt leicht zu sehen und konnte ständig gehalten werden.


    NGC 40 - ein Traum, sehr detailliert. Selbst der Katzenaugennebel konnte da nicht mit halten. Fragt mich nicht, warum. Für mich war es so.


    He 2-438. Wahnsinn. Bei 400-fach ohne Filter war um den ZS ein kleiner Hof erkennbar, den andere gleichhelle Sterne nicht hatten. Mit H-Beta zeigte sich dann nur der Nebel … und das richtig hell und kompakt. Mit 12,5" habe ich bislang vergeblich nach einem Glow um den Stern gesucht.


    Einige Nebel wie NGC 7000, Cirrus & Co. haben wir ebenfalls abgefahren. Man war das abgefahren.
    Nebenbei haben wir uns den Stern angeschaut, der für Amerika und Pelikan verantwortlich ist. Klein, fein und unscheinbar, aber leicht zu finden, wenn man das Sternmuster "kleiner Orion" kennt.


    Also, vielen lieben Dank nochmal an den Astroclub Radebeul, der dieses Treffen seit 1982 organisiert. Das ist ein tolles Camp vor traumhafter Kulisse mit coolen netten Zeitgenossen … und einem etwas bärbeißigem Wirt, der aber auch sehr nett sein kann.


    Viele Grüße


    Rene