Hallo Freunde,
Die Ausrüstung ist verstaut, die Wäsche gewaschen und der Hund abgeholt. Das 10. MTT in Lohmen ist somit Geschichte. Und es war in der Tat ein Teleskoptreffen für die Geschichtsbücher.
Sonnig bis zum Abwinken und drei gute Nächte. Und heiß. Vor allem heiß! Am Samstag hatten wir glaube ich 33°C im Schatten. Nur auf der MTT-Wiese gab es keinen Schatten. Nur Sonne und Zelte, die sich im Sonnenlicht in Treibhäuser verwandelten. Wir haben rund die Hälfte des Tagen im und am Garder See verbracht. Und das war toll. Auf welchem Teleskoptreffen hat man schon Gelegenheit Stand-Up-Paddeling zu betreiben? [8D]
Ich war froh, dass wir den See hatten, ohne die Erfrischung beim baden wäre die Hitze schwer zu ertragen gewesen. Aber trotz aller Hitzemattheit haben wir dennoch Energie für nette Gespräche und ausgiebiges Fachsimpeln gefunden.
Und wir haben natürlich auch Astro gemacht. Alle drei Nächte von Donnerstag bis Sonntag konnten wir beobachten. Allerdings wurden alle von gelegentlich durchziehenden Wolkenfeldern unterbrochen. Aber damit konnten wir uns gut arrangieren. Die Transparenz war OK, in der ersten Nacht besser als in den folgenden. Dafür war sie etwas feucht. Ich habe mit meinem 16"er die Standardkerzen unter den Emissionsnebeln abgegrast und dabei mein endlich fertiggestelltes integriertes 5-fach Filterrad im Hut gut ausgenutzt.
Die zweite Nacht war nicht ganz so transparent, was sich in etwas geringerer Grenzgröße bemerkbar gemacht hat. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, sie war immer noch sehr gut. Ich habe mich hauptsächlich in der Cassiopeia herum getrieben und vergeblich versucht meine Beobachtung des Bubble-Nebels bei M52 vom letzten Jahr zu wiederholen. Ansonsten habe ich mich auf die Jagd nach schwachen PNs gemacht.
Die dritte Nacht genial! Wir hatten die ganze Nacht Tshirt-Temperaturen und in der zweiten Hälfte wurde die Transparenz wieder sehr gut. Es war eine tolle, lockere Stimmung auf der Wiese, fast wie ein Astrofest. Die Bubble habe ich in der Nacht dann auch geknackt und einige Faint Fuzzies beobachtet. Und andere Teleskope ausprobiert. Das Apo-Bino von Rainer aus Rostock ist immer wieder genial und an sich schon die Reise nach Lohmen wert. Toll ist auch der 20"-Newton der GvA Kiel von Spacewalk, mit dem ich einen tollen Anblick von Stephans Quintett genießen durfte. Um drei Uhr forderten die vorhergegangenen Nächte ihren Tribut und ich sank müde aber glücklich auf mein Feldbett.
Heute war dann packen und drei Stunden Rückreise angesagt. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. So ein schönes Treffen habe ich selten erlebt und es hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Die dritte Nacht war absolut genial.
Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.
Apropos, ich habe gehört der Termin für 2020 steht schon. Magst Du ihn schon mal verraten, Armin?
Bis dann:
Marcus