Hallo Johnny,
das Fenster muss natürlich offen sein, durch die Scheiben hindurch geht einmal überhaupt nix.
Zweitens wird das seeing meist problematisch sein, aber nicht unmöglich. Die Temperatur des Raumes sollte sich ein wenig angepasst haben (rechtzeitig Fenster öffnen!), die Temperatur des Teleskops kann bleiben, wie sie ist, also ebenfalls auf Raumtemperatur, das ist also sogar einfacher, als wenn man es aus der Wohnung in den Garten bringt und nochmals warten muss. Aufsteigende Luft an der Fassade wird es meistens geben, damit muss man dann leben.
Im übrigen haben die alten Sternwarten dasselbe "Wohnzimmer"-Problem: eine Metallkuppel, eine Fassade, und einen Kuppelspalt. Auch sie schauen also quasi "aus dem Fenster" und man muss vorlüften und mit der Thermik an der Fassade leben. Daran denkt nur keiner, der auf einem Feld steht. Aber so war quasi die gesamte Astronomie früher: nicht in freier, laminarer Anströmung, da ist heute jedes Feld besser!
Hier ein paar frische Aufnahmen aus dem offenen Fenster im heißen August aus Wien, an einer belebten Straße. Es geht also, wenn man sich traut, wenn auch mit Qualitätseinschränkungen... ,)) wem das genügt, der kann von zu Hause aus spechteln und fotografieren. Aber: nicht immer stehen die Planeten so tief. Dann muss man eventuell doch in den Garten.
lg
Niki