Hallo Cerassus,
sieht gut aus, ich meine das gibt schon ein Bild bei niedrigen Vergrößerungen.[:)]
Hallo Emil,
schönes Experiment, es entspricht der Alltags-Erfahrung mit gewölbten Strukturen.
Anderseits haben Großteleskope mit dünnen Menisken eine Menge Support-Punkte.
Das ESO-VLT hat 150 davon. Eine ebene Platte bräuchte auch nicht wensentlich mehr.
Wo steckt der Fehler in Deinem Experiment?
Zunächst müssen alles Verbiegungen im <i>elastischen</i> Bereich liegen.
Papier ist bei diesen Auslenkungen mit Sicherheit eher plastisch oder in irgendeinem "Verschiebe-Modus" der Papierfasern.
Weiterhin müssen alle Verbiegungen <i>klein</i> bleiben.
Das ist leider schwer zu visualisieren. Mir fällt kein Beispiel ein.
Von mir aus darf jeder glauben was er will, und einen leichten Versteifungseffekt gibt es auch tatsächlich.
Das ändert nur etwas am Faktor einiger Verbiegungsmoden - nicht an den generellen Lagerungsprinzipien.
Zunächst ein Zitat aus dem hervoragenden Buch von R.Wilson, Reflecting
Telescope Optics II, S.251:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Many modern telescopes are adopting thin meniscus technology (see
§ 3.2.4 above). Apart from its curvature, which is tending to increase as primary
f/nos get smaller, the thin meniscus approximates to a uniform flat
sheet whose size is very large compared with its thickness. Such a sheet
must be axially supported by a large number of supports, <font color="red">the number being
determined by the permissible sag between the supports.</font id="red"><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Der rot markierte Teil ist der Knackpunkt:
Der Fehler wird durch den Abstand der Supportpunkte bestimmt!
Mit anderen Worten, wenn ein Meniscus eher "dünn" ist, braucht es ohnehin soviele Supportpunkte, daß die Fläche zwischen den Punkten praktisch flach ist. Der Versteifungs-Effekt des Randes kommt dann lokal gar nicht zum Zuge.
Weiterhin habe ich den ESO-VLT Spiegel (D=8200, d=200, f/1.8 ) in PLOP eingegeben.
(in Natura ist der nur 177mm dick, aber die urspüngliche Studie ging von 200mm aus)
Mit 162 Supportpunten komme ich auf 37nm RMS.
Mit 108 Punkten sind es 83nm RMS.
Die Verbiegungen verhalten sich umgekehrt proportional zu den Quadrate der Support-Punkte.
Genau das sagt die Theorie für Platten und gleichermaßen für flache Schalen (shallow shells).
Das ESO-VLT hat in Natura 150 Punkte und 33nm RMS, wobei nicht klar ist ob surface (wie bei PLOP) oder Wavefront gemeint ist.
Letzteres wäre dann etwa ein Faktor zwei bei der Verbiegung. (Wobei PLOP die genauere Option Z88 für soviele Punkte nicht verfügbar ist.)
Es gibt noch andere Belege für die Ähnlichkeit zwischen Schale und Platte.
Zum Beispiel beträgt die Abweichung zwischen Platten- und Schalentheorie für f/5 Menisken unter 5%.
Es bleibt also bis auf weiteres dabei, daß die Modellierung als flache Platte in Ordung geht.
Viele Grüße
Kai