Bresser hat selbst einen Testbericht dazu herausgebracht. Zum großen Teil kann ich mich dem anschließen
Die Optik ist tatsächlich ziemlich gut, das merke ich im Vergleich zu immer mehr anderen Optiken. 32 Ori kenne ich nicht, nur Epsilon Lyrae. Ist richtig, wird spielend aufgelöst, ist aber kein Kriterium für ein 5"Optik. Aber, die Nebenmaxima sind relativ dunkel und die Airyscheibchen liegen so weit auseinander, dass man meint, sie wären auch zu trennen, wäre ihr Abstand auf ein Drittel reduziert.
Im Garten habe ich mal die Auflösung mit einem winzigen, keilförmigen Riss in einer Alufolie vor dunklem HIntergrund abgeschätzt. Das Kriterium war nicht, bis wie weit der Riss zu erahnen war, sondern wo in der Mitte noch Schwarz zu sehen war, so kam ich auf 0,8", was ganz gut den Angaben entspricht. So etwas geht nur mit Hauptspiegelfokussierung. Abbildung schon bei 80facher Vergrößung mindestens eine Klasse besser als Skywatcher 120/600, was allerdings ein etwas unfairer Vergleich ist, weil der kurze Achromat bei dieser Vergrößerung schon eindeutig außerhalb seines Verwendungszweckes benutzt wird.
Auflösung, Kontrast und Schärfe besser auch als GSO 6" Cassegrain. Das war für mich überraschend.
127mm Apertur stimmen, jedoch nicht die angegebene Obstruktion von 35mm (28%) durch den Fangspiegel. Nicht der Fangspiegel macht die Obstruktion sondern die Lichtblende des Fangspiegels von 48 mm. Obstruktion linear also 48 statt 35 mm, was deutlich mehr ist und nicht verschwiegen werden sollte.
Brennweite gemessen über die Durchlaufzeit von Altair durch ein 4mm-Okular. Wenn der Kurzachromat 102/460 tatsächlich 460 mm Brennweite hat, hat der Maksutov 2,0 m. Mit Bresser-1 1/4 Zoll Plastikzenit und Okular.
Die Fokussierung mit Hauptspiegel macht zwar Backfokusverlängerungen überflüssig und ein Scharfstellen innerhalb des Gartens möglich, aber der Spiegelflop kann ein Ausschlusskriterium sein. Nicht nur, dass es witzlos ist, im Zenit zu fokussieren, um dann z.B. auf Jupiter zu schwenken, denn das Gerät bleibt dann einfach nicht fokussiert. Es kann auch während der Beobachtung plötzlich aus dem Fokus geraten, ähnlich, wie nicht verglaste Dias im Projektor plötzlich umspringen. Das nervt schon visuell, kann aber das Fotografieren unmöglich machen. Eine Stunde Belichtung unfokussiert macht kaum Sinn.
Der Leuchtpunktsucher ist ein Witz ebenso wie die M3-Okularklemmschraube im Plastikzenit.
Fazit: Visuell eine tolle Optik für Größe und Preis, zum Fotografieren eher ungeeignet, es sei denn, Bresser kann den Spiegelflop beseitigen. Auf dickes Fett kann man sich nicht verlassen.