Beiträge von same.97 im Thema „Mondfinsternis als soziales Event“

    Ich erzähle hier auch mal meine Erlebnisse:


    Wo ich wohne gibt es in der Nähe eigentlich nur einen halbwegs geeigneten Beobachtungsort, sodass ich mich gegen 21.15 mit Kamera und Telekop dorthin aufmachte. Ich war aber dort nicht alleine, es waren ohne zu lügen 100-200 andere Leute da.
    Leider war vom Mond wegen Wolken erst mal gar nichts zu sehen, also habe ich erst mal Jupiter in Visier genommen. Angelockt von meinen Teleskop kamen dann 15-20 Leute, die "auch mal gerne gucken" wollten. Lustig fand ich auch die Familie, die meinte mit einem "Teleskop" mit 2cm Öffnung etwas zu sehen. Also gut, dann stellte ich Jupiter ein und ließ sie Leute durchgucken. Dabei traten auch die üblichen Fragen auf:
    "Was sehen wir da jetzt"
    "Wo muss ich eigentlich reingucken"
    "Warum wackelt das so" - "Nicht am Teleskop festhalten" ...
    Also eine kurze Einführung in Planeten und Teleskope..
    Leider habe ich es nicht richtig hinbekommen, mein Teleskop vernüftig einzunorden, sodass ich trotz Nachführung ständig beschäftig war, Jupiter wieder ins Blickfeld zu holen. Aber alle waren begistert und haben die Monde und ein "Streifen" auf Jupiter gesehen.
    Weiter ging es mit Saturn und als sich die Wolken verzogen mit Mars. Leider wurden wir ständig von Fahrradfahrern gestört, die mit ihrem grellweißen Licht blendeten und fast mein Stativ umgefahren haben.
    Jetzt konnte man auch endlich den Mond sehen und fotografieren. Allerdings nicht wie ich eigentlich wollte per Piggyback auf dem Teleskop, weil einfach zu viele Leute am Teleskop gewackelt haben *seufz*
    Als dann der Mond aus dem Kernschatten austrat, sind fast alle "Teleskogucker" ziemlich plötzlich verschwunden (keine Ahnung warum), aber mit der Bitte ein paar Fotos zu schicken und dass ich mal demnächst eine kleine Sternführung mache.
    Als dann pücklich zum Ende der Finsternis die Wolken wieder kann und ein paar besoffene Jugendliche mit Flaschen in meine Richtung warfen, habe dann den Ort des Geschehens zügig verlassen...
    Insgesamt war das Ganze dann doch stressiger als ich wollte und meiner angeschlagenen Stimme hat es nicht gut getan, aber es war trotzdem schön und konnte einige Leute für Astronomie begeistern :)
    LG Sandra