Beiträge von Xenophon im Thema „Filter: Schmerzgrenze bei der Astrofotografie“

    Der Astro-Umbau der EOS hat so seine Tücken. Wird das gesamte Filter-Bündel entfernt, ist das Sensor-Cleaning-System lahmgelegt. Dafür dann noch 280 Euro zu zahlen, ist irgendwie Wahnsinn, die Kamera ist danach Technisch eine Ruine.


    Bei den von den beiden größten Versendern angebotenen Neu-Kameras liest sich der Hinweis in einem kleinen Nebensatz am Ende. Man erhält dann eine Neu-Kamera für 950 Euro ohne CLeaning System. Vergiß es! Fällt der Sensor aus wg. Verschmutzung, ist das der Totalschaden.


    Allgemein ist der Umbau auch zeitraubend. 6-8 Wochen oder euphemistisch gesagt 4 Wochen bei Vorkasse möchte ich nicht auf meine Kamera warten. Das ist alles nicht professionell.


    Gestern hab ich mein Ritchey-Chretien mal auf den Mond gerichtet, es waren zwar keine Wolken, aber der ganze Himmel brachte keine Sterne, Dunst in oberen Lagen, nicht mal Jupiter.


    Wenn man mit dem RC8-Zoll mit einem 25er Okular draufsieht, hat man ein messerscharfes Bild in 3-D-Darstellung, unendliche Schärfentiefe, man kann den Mond fast fressen, so authentisch-lecker wirkt der. Wie ein Schweizer Käse, den man direkt vor der Nase hat.


    Visuell ist das RC8 super-mega-geil. Mein Einsteiger-Newton kann man dagegen in die Tonne hauen.


    Leider leider, was ich mit EOS 450d und der Toupcam-Farbkamera aufgenommen habe, ist dem visuellen Eindruck überhaupt nicht ähnlich. Das ist ein Scheiß. Beide Kameras haben bei dem Mond Probleme, den Kontrastumfang darzustellen (das menschliche Auge hat da einiges voraus), der ja etliche Blendenstufen umfaßt, zweitens ist es mit dem Focus ein Problem, womöglich ist die fehlende Schärfe auch einem fehlenden UV/IR SPerrfilter geschuldet, weil die Rot-Wellen den Focus ruinieren. Die Schärfentiefe ist eine ganz dünne Schicht, der obere Teil vom Mondkrater ist scharf, der untere unscharf.


    Da besteht fotografisch noch erheblicher Nachbesserungsbedarf.


    Man erkennt ziemlich schnell, die Astrofotografie ist ein ganz langer Weg, und wie hier schon gesagt wurde, die Lernkurve ist STEIL.


    Sysiphus auf dem Weg zur Arbeit.


    Bzgl. DSLR hab ich mich entschieden, meine EOS 450d nicht weiter zu verfolgen (Zeitwert knapp 100 Euro der Body), sondern hab mir eine EOS 750d geordert. Die hat den dreh- und schwenkbaren Bildschirm (man muß nicht auf dem Boden herumkriechen), vor allem aber hat sie 24 Megapixel. Kostet nagelneu mit Garantie 450 Euro. Bevor man die modifizieren läßt (und dabei gut aufpaßt, daß die einem dabei die Kamera nicht ruinieren), kann man damit erstmal die Galaxien abgrasen und dann mal weitersehen.


    Was noch an positivem zu sagen wäre: ich hab seit kurzem das Sucherfernrohr gegen einen Telrad ausgetauscht und bin von dem Telrad total begeistert. So muß Astro!


    Tja, so geht es im Schneckentempo voran.


    Gruß Xeno

    Tja, wie AstroRider schon sagte: Es fehlt absolut an der Praxis.


    Nun sehe ich wenig Sinn darin, den Kofferraum vollzupacken und ohne wirkliches Trockentraining in der Landschaft mit meiner Ausrüstung mehr schlecht als recht herumzudilettieren.


    Daher findet solange alles auf dem (West-)Balkon statt, bis die Handgriffe wirklich sitzen. Ist bei der Bundeswehr auch so, die müssen mit geschlossenen Augen die Waffe zerlegen und wieder zusammensetzen. So muß das mit dem Tele auch sein.


    Frage zu DSLR /Notwendigkeit der Astro-Umrüstung: Bei 650nm bleiben noch ca. 20-30% Durchgang. Kann man das Bild nicht "retten", indem man mit H-alpha Filter nachbelichtet? ALso Filter in die laufende (Langzeit-)Aufnahme reinschieben? Die Nachrüstung von DSLR ist ja wohl unverhältnismäßig teuer. Und will man anschließend für den Normalbetrieb einen Clipfilter verwenden, geht alles nur nicht EF-s Objektive, gut gesagt, nicht wahr, denn 90% sind ja EF-S, umgekehrt kostet ein EF locker das doppelte bis dreifache. Das hält mich alles von der Umrüstung der DSLR ab.


    Auch noch ungeklärt: Zeitgleicher Betrieb von zwei Astro-Programmen, nämlich PHD als Autoguider am Sucherfernrohr und Webcam Nr. 2 am Teleskop. Ob Windows das mitmacht? Dieser Umstand würde für eine DSLR sprechen, mit der wär es einfacher.


    Also, mir ist schon klar, so einfach reinschwuppen geht nicht. Da kommt noch jede Menge, von der Nachbearbeitung mit den verschiedenen Programmen ganz zu schweigen. autostakkert, fitswork, firecapture etc., selbsterklärend sind die nicht.


    Die Bilder von Peter Knappert sind ja wohl die reine Sahne.


    Was bei mir ganz oben als erstes Ziel auf der Liste steht, weil im Westen, ist M51 (Whirlpool).


    Mal sehen, wie lange das dauert.


    Gruß Xeno

    Schön, daß hier so viele Infos reinkommen. Bestens!


    Wie schon vermutet wurde, ich wohne in Villingen-Schwenningen.
    Seitdem ich mir das erste Teleskop gekauft habe (Ende Mai 2018), haben wir fast jede Nacht nur Wolken am Himmel. Daher kommen auch die Trockenübungen im Wohnzimmer [8D]

    Ich habe zur Auswahl nur den Jupiter, der große Wagen ist selten zu sehen, der kleine gar nicht, den Polaris muß man interpretieren, mangels kleinem Wagen. Heute hängt auch schon wieder alles voller Wolken.


    Ich hoffe auf klare Nächte im Herbst und Winter.


    Mein aktuelles Tele (nr. 2) ist übrigens kein Newton, sondern ein Ritchey-Chretien. Das ist komafrei. Und auch frei von chromatischen Fehlern, konstruktionsbedingt wg. der hyperbolischen Spiegel, es braucht daher keine einzige Linse. Im Prizip ist es das einzig wirklich linsenfreie Teleskop der Welt, weil der Newton ja den Korrektor braucht und Maksutov und Schmidt Cassegrains auch wieder fette Linsen draufsetzen. Bei dem RC ist das nicht der Fall. Deshalb hab ich es mir auch geholt.


    Aber Theorie ist natürlich das, was die Astrofotografie interessant macht. Natürlich muß man sich damit auseinandersetzen, und wenn die Wolken alles dicht machen, verpaßt man ja nichts.


    Zur Störlichtfraktion hab ich mich mal informiert:


    Es stört praktisch alles zwischen 400 und 450 sowie zwischen 530 und 630 nm.


    Da finden sich dann: hg (405 und 436), White LED 460, Air Glow 558, Na und Hg mit 570, 579, 583, 589, 600 und 617.


    Was machen die Filter?


    Der lt. Astroshop beste Filter der Welt gegen Lichtverschmutzung, Lumicon Deep Sky, macht in 2" für 259 Euro folgendes:


    Blockt 400-450 und 530-630
    Durchlaß 450-530 und 630-700


    Das macht der Baader UHC-S in 2" ganz genauso, aber für 100 Euro weniger:


    Blockt 400-450 und 530-630 sowie 700-750
    Durchlaß 450-530 und 630-670 sowie ein Band bei 760


    Teurer ist der Idas LPS D2 in 2" für ca. 235 Euro:


    Blockt 440-470 und 550-640 sowie was über 700 geht
    Durchlaß 410-440 und 470-510 sowie 650-680


    Man sieht, das tut sich alles nicht wirklich was.


    Man hat H-alpha, OIII und SII mit drin, nur nicht als Schmalband.


    Daher hab ich mir den UHC bestellt, nicht den billigsten, die gibt es ab 69 Euro, sondern den Baader, weil man mit Baader Qualität verbindet, für 135 Euro. Der LPS wäre 100 Euro teurer gekommen.


    Dazu hab ich mir trotzdem die Filterschublade gegönnt, nämlich damit man den Filter beurteilen kann, nämlich zack, Filter rein, zack, Filter raus. Wenn man dafür die ganze Apparatur auseinanderschrauben muß, kann man das so nicht.


    Die 1000 Euro für die EOS 1000 Da sind kein Scherz, werden derzeit in der Bucht aus der SChweiz aufgerufen,allerdings ist die Kamera neu. Wenig einladend ist auch eine modifizierte EOS 350 d für knapp 300. Die 350 ist ja noch älter als meine. Ich werd aber die Augen offenhalten.


    Gruß Xeno

    Sehr schön, viele Antworten, die was bringen.


    UHC vs. LPS:


    Von den LPS gibt es leider 4 Versionen, V1-V4. Wo da die Unterschiede liegen, ist so einfach nicht ersichtlich.


    Zu meinen Kameras:


    Die EOS 450d ist NICHT astromodifiziert. Damit macht sie im Rotlichtbereich zu, 600nm=65%, H-Alpha (656 nm) = 25% und bei 700 ist Null erreicht.


    Wenn jetzt hier jemand sagt "mit der ollen EOS 1000Da", nun, im Ebay wird sie gerade für 1000 Euro neu angeboten. Viel Holz für ein bißchen H-Alpha.Ein Umbau käme auf ca. 300 Euro. Das ist aber für meine alte 450er mehr als der Zeitwert.


    Kamera Nr. 2 ist die ToupTek G3M290C (Color), 1,25 Zoll, sie hat einen 2.1 MB mit 1936x1096 und 12 Bit, und KEINEN Sperrfilter, damit kann man also auch im Infrarot Bereich fotografieren.


    Die dritte Kamera, eine Monochrom ToupTek Chip 4,8x3.6, 1,2 MP, 1280x960, 8 Bit ist ein low-budget Teil, und zum Guiden gedacht. Ich wollte das etwas umständliche LRGB-Verfahren vermeiden, daher kam die Kamera Nr. 2 dazu.


    Wenn man die Antworten so interpretiert:


    1. Filterschublade und Filterrad braucht man erstmal nicht.


    2. Ein UHC oder LPS muß her, aber welcher?


    3. Ob man extra eine Astro-DSLR anschafft oder das alte Ding umbaut, sieht beides unwirtschaftlich aus. Was in den roten Bereich geht, geht dann erstmal nur mit der Webcam.


    Gruß Xeno

    Hallo,


    angefangen hab ich mit einem Newton für 350 Euro. Der ganze Rahmen war so auf ca. 750 Euro angedacht. 750 für alles.


    Mittlerweile sitzt ein qualitativ hochwertigeres RC auf einer EQ6, und wir sind bei 2500 Euro.


    Dazu kommt noch das übliche, Okulare, Adapter, Guiding Skope mit Webcam mono, Webcam color und so dies und das. Derzeit zeigt der Ticker ca. 3500 Euro.


    Kann man jetzt damit fotografieren? Mond und Planeten ja, aber deep sky?


    Ich habe den Verdacht, jetzt kommt das nächste Problem, nämlich Filterung.


    Welche Filter braucht man wirklich? Wäre die Frage.


    Zu den 1,25 Webcams ist noch die CanonEOS dabei. Die braucht wie ich das verstehe bei 2" OAZ auch 2" Filter. Die Webcams haben 1.25.


    Wenn man das Triplett für deep sky betrachtet, HAlpha, OIII und SII, in zwei Zoll, in verünftiger Qualität, kommen nochmal 600 Euro zusammen.


    Möglicherweise sinnvoll/notwendig Filterschublade mit Schubladenhaltern oder Filterrad. Dann ist man jenseits von 800 Euro und würde für den Preis auch das nächste Teleskop bekommen, aber eben ohne Filter.


    Die Alternative BILLIG-CHINA-FILTEr ist nicht so ganz unbedenklich, wie man hier sieht:


    https://www.intercon-spacetec.…billige-filter-aus-china/


    Extrem Grauenvoll in dem BEitrag sind die Testwerte, einige Filter sind wegen extremer Fertigungstoleranzen zu gar nichts zu gebrauchen:


    Darf man bei der Astrofotografie eigentlich gar keine Schmerzgrenze haben?


    Um erstmal nicht nichts zu tun, aber auch nicht zuviel, denke ich jetzt als ersten Filter an einen vernünftigen UHC-Filter, der das Licht im bereich 480-520 (womit auch OIII abgedeckt wäre) sowie jenseits von 630 nm durchläßt, wo sich auch h-alpha und SII aufhalten, und den Rest (Stadtbeleuchtung) blockt.


    Reicht das für den Einstieg in deep Sky?


    Was braucht man? Braucht man Filterschublade/Filterrad?


    Jeder Kommentar ist erwünscht.


    Xeno