Beiträge von JSchmoll im Thema „Neues von der ASI294, V4 und Newton“

    Hi Stefan,



    wenn es das Filter waere (Reflexion zwischen der Interferenzschicht und der zweiten Glasluftflaeche), dann bekaemest Du ueberall im Feld einen Halo um den Stern, der bei vollstaendiger Telezentrie symmetrisch um den Stern waere oder bei zum Rande schraeger einfallenden Strahlen einen Halo machen wuerde, der mit zunehmendem Feldwinkel weiter feldaussen vom Stern zu liegen kaeme. Der Durchmesser des Halos waere d_h = t/(N*n) mit t=Filterdicke, N=Oeffnungszahl und n=Brechzahl des Filterglases. Sagen wir, das IDAS waere 1mm dick und aus N-BK7 (n=1.52), dann waere der Halodurchmesser bei f/4 d_h = 0.164mm. Man kann sich dann ausrechnen, wieviele Pixel das waeren.


    Aber: Dieser Halo waere ueberall im Feld, und sehr schwach. Selbst wenn wir eine unverguetete Glasluftflaeche ansetzen und die Reflexion an der Filterseite mit 100% annehmen (Worst-Case-Szenario), dann wuerden sich vier Prozent des Sternlichts auf diesen Halo verteilen. Wenn das Sternlicht selbst auf einen 0.01mm-Spot fiele, waere die Intensitaet dieser 4% auf einen sechzehnfach groesseren Kreis verteilt und damit nur das 0.00016-fache des Sternsignals. Gut, ist der Stern ueberbelichtet, wuerde das immer noch einen schwachen Halo machen. Aber ich vermute, dass in der Praxis die nichtwirksame Flaeche des IDAS-Filters multiverguetet ist. Und auch die Reflexion an der Filterflaeche waeren keine 100%. Denn sitzt diese Flaeche objektseitig im Strahlengang, dann wuerde ja nur das transmittierte Licht an der Glasluftflaeche reflektiert, und dieses groesstenteils wieder nach vorne hinaustransmittiert.


    Summa Summarum denke ich nicht, dass es das Filter ist.


    Neben der Okularauszugs-Beugungstheorie koennte auch eine reflektierende Flaeche fuer die Helligkeitsausbrueche im Feld verantwortlich sein. Z.B. eine glaenzende Schraube irgendwo im Teleskop, oder eine schlecht geschwaerzte Schnittflaeche im Okularauszug.

    Hallo Stefan,


    um mal wieder auf das Bild daselbst und die "Kometenschweife" zurueckzukommen: Ich glaube nicht, dass die von den internen Tubusblenden kommen. Der Hauptspiegel ist ja beim Newton die Eintrittspupille, und wenn man den Einfallszylinder aus einen Feldpunkt, der die obere Feldblende schneidet, betrachtet, dann wuerde der runde Zylinderquerschnitt auf eine Seite durch eine andere Rundung ersetzt. Das gleiche, was bei einem Teleskop mit zu engem Tubus passiert. Da aber fast alle Richtungen dieser Buendelbeschneidung in der zur optischen Achse senkrechten Ebene weiterhin vorkommen, kann das nicht einen solch rotationsunsymmetrischen Halo erklaeren. Allenfalls wuerde Beugung in der Achse, die durch beide Schnittpunkte der sich ueberlappenden Kreise geht, fehlen und man saehe in der Orientierung einen Schatten im diffusen Lichthalo, das durch die Kreisoeffung um jeden Stern erzeugt wird.


    Meine Vermutung: Da der Schweif nur auf der linken Bildseite auftritt und es starke Vorzugsrichtungen gibt, ist eine nur leicht gekruemmte Kante im Spiel. Und hier waere das in den Tubus ragende Rohr des Okularauszuges mein erster Verdaechtiger.


    Entspricht der Feldwinkel "links" der Richtung, in der der Okularauszug bei der Aufnahme war?


    Sollte sich das Problem wirklich als fokussiererbedingt herausstellen, koennte der Primaerspiegel weiter nach vor verlegt oder ein kuerzer bauender Adapter zur Kamera verwendet werden, um das Auszugsrohr mit seiner stoerenden Kante nach aussen wandern zu lassen.


    So habe ich es mit meiner Mrs Parsons gemacht (Skywatcher 200/1000), seitdem ist Ruhe.