Beiträge von pfleger im Thema „Visual Basic Ephemeridenrechnung“

    Hallo Don,


    Was E&T will, hast du klar erkannt :) Allerdings muss man nicht unbedingt erfahrener Beobachter sein, um es sinnvoll zu nutzen. Mir haben auch Einsteiger berichtet, dass ihnen die Software wirklich geholfen hat.


    Mit dem Rotmodus ist das so eine Sache: jede Lösung, die nicht überall funktioniert, ist bei einem kommerziellen Programm nicht zu gebrauchen. In der Praxis benutze ich nicht nur den Rotmodus, sondern zusätzlich eine dunkelrote Plexiglasscheibe vor dem Bildschirm. Das ist dunkel genug. Wenn das nicht reicht, kann man noch eine Sonnenbrille aufsetzen - aber dann ist es schon schwieriger, auf dem Bildschirm was zu erkennen als im Okular des Teleskops.


    Eine Ansteuerung der Grafikkarte ist sicher der bessere Weg, aber wie gesagt, es müsste auf dem allerneuesten exotischen Notebook-Grafiksystem genauso funktionieren wie auf einer Win95-Uraltkiste. Wenn du dafür eine Idee hast (für die man nicht mit Assembler ran muss), dann lass es mich gerne wissen!


    AstroPlanner kenne ich. Mag sein, dass das Programm den besseren Nachtmodus hat, aber wenn ich einen überzeugenden Planer auf dem Markt gefunden hätte, hätte ich nicht so viel Zeit in die Entwicklung von E&T investiert.


    Gruß,
    Tom

    Hallo Sebastian.


    danke für deine Erklärung. Aber wir haben uns glaube ich missverstanden. Dass Eclipse eine Entwicklungsumgebung ist, weiss ich. Ich habe Eclipse auf dem Notebook und experimentiere gerade mit der Java-Programmierung. Mir gefällt die Umgebung, sie hat viele prima Features und das mir so lange bekannte und bewährte MS Visual Studio könnte sich die eine oder andere Scheibe dran abschneiden. Soweit, so gut.


    Aber: ich hatte gehört, dass Eclipse auch als Basis für eigene Anwendungen verwendbar sei. Nicht im Sinne einer Entwicklungsumgebung, sondern wohl eher im Sinne einer Laufzeitumgebung. Ich müsste vielleicht eher so fragen: stellt vielleicht auch eine Klassenbibliothek (oder ein Framework für bestimmte Typen von Anwendungen) bereit, um Anwendungen zu entwickeln, die dann zur Laufzeit Eclipse-Pakete benutzen?


    Die Sache mit dem GUI-Builder für Eclipse finde ich interessant. Wenn ich mal soweit bin, werde ich mir das sicher mal anschauen. Meine Einarbeitung wird aber wohl zunächst darauf abzielen, Webanwendungen mit EJBs und Struts zu bauen. Java werde ich zu privaten Zwecken vorerst wohl eher nicht einsetzen. Ausser an Eye&Telescope entwickle ich privat nichts mehr und für E&T ist Visual C++ einfach die Umgebung, die die nötige Performance ermöglicht. DeepSky 2003 z.B. ist als Beobachtungsplaner für den Einsatz am Teleskop einfach viel zu lahm. Das Programm ist aber m.W. in VB geschrieben.


    .NET vs Java: ich kenne Kollegen, die sowohl mit J2EE als auch mit .NET schon Projekte durchgeführt haben. Die Aussage ist klar: mit .NET geht es viel schneller. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen in meiner Firma habe ich vernommen, dass es große Unternehmen gibt, die Java-Projekte zugunsten von .NET eingestellt haben. Aber die meisten Kunden wollen sich nicht so gerne an M$ binden und bevorzugen offene Lösungen. Besonders dann, wenn auf den Clients im Front Office Windows läuft und im Backend die UNIX-Server brummen. Und wo manche IT-Leiter noch immer auf Solaris setzen, weil Linux "noch nicht reif genug" sei.


    Für mich scheint es also mehr auf die Frage der Wirtschaftlichkeit bzw. das Vertrauen in den Hersteller als auf die einer "technischen Überlegenheit" hinauszulaufen. Investitionssicherheit zählt, nicht Innovation. Gerade größere Unternehmen sind in ihrer IT manchmal erstaunlich konservativ.


    Wer Microsoft nicht mag, wird .NET nicht unvoreingenommen beurteilen. Wer immer nur Microsoft gemacht hat, wird Java skeptisch gegenüberstehen. Das Performance-Argument gegen Java zählt schon lange nicht mehr: im Bereich der Telekommunikation gibt es Serverlösungen auf Java-Basis, die Implementierungen in C++ abhängen. Ich denke halt, dass man mit jeder modernen Umgebung sowohl gute als auch schlechte Anwendungen schreiben kann. Und wer besonders schnell rechnen will, dem kann man immer noch Fortran empfehlen - das hängt sogar C++ ab...


    Gruß,
    Tom

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hoffi</i>
    <br />Interface:
    Schaut euch mal Eclipse (http://www.eclipse.org) an. Das Konzept der Views, das dieses Tool und die Erhältiliche "Eclipse-Plattform" bietet ist ein verdamt mächtiges Tool, um das Look and Feel, das Handling und die personalisierung von Anwendungen auf elegantem Weg zu handeln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi,


    Eclipse habe ich mir runtergeladen, um in die Java-Programmierung einzusteigen. Mir gefällt diese Umgebung recht gut. Eine Frage dazu habe ich aber - vielleicht kannst du mir was dazu sagen:


    Ich hörte, dass man mit Eclipse auch Anwendungen bauen kann. Wie kann man sich das vorstellen? Ist damit gemeint, dass man seine eigene Anwendung als Eclipse-Plugin realisiert? Oder gibt es Beispiele im Web wo man sehen kann, wie eine auf Eclipse basierte Anwendung aussieht?


    Gruß,
    Tom

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: donadm</i>
    <br />...Tom versteh mich nicht falsch, ich denke viele Funktionen sind sehr nützlich, doch denke ich das die wichtigsten "nach vorn" und die mehr Spezielleren nache "hinten" kommen sollten.
    Dh. man muß nicht alle Funktionen auf ein "Window" packen was zugeballert mit Textfeldern, Checkboxen,RadioButton ect ist, was dann den ganzen Bildschirm einnimmt.
    Vielmehr finde ich es eleganter und edler, stattdesen mehrer Fenster zu machen und die "Sonderfunktionen" im Kontext auf eigene Windows unterzubringen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist ein guter Ansatz. Alles in ein Fenster ist gar nicht so doll. Ich staune als professioneller Anwendungsentwickler aber manchmal, dass sich die Anwender manchmal lieber ein "vollgeballertes" Fenster wünschen, als sich in einer Flut von MDI-Fenstern zu verlaufen. In unserem aktuellen Projekt (einer Inventar- und Softwarelizenzverwaltung) habe ich manches Feld auf Wunsch der Anwender wieder aus einem Unterfenster "hochgehievt", weil die User das besser fanden. Manche SAP-Bildschirme wirken einfach grauenhaft vollgestopft und zudem kryptisch, wenn du dir das als ergonomiebewusster Mensch anschaust - aber die Anwender sind daran gewöhnt und arbeiten damit sogar effizienter als in einer "sauber aufgedröselten" Oberfläche. Nur mal so als Gegenpol - ich selber hasse vollgestopfte Fenster.


    Bei TheSky6 gefällt mir der Display Explorer ganz gut: übersichtlicher kann man viele Einstellmöglichkeiten für die Karten eigentlich kaum organisieren. Aber für den Feldeinsatz habe ich einen Dialog mit Registern viel liber, weil ich da gleich sehe, was eingestellt ist und nicht erst irgendwelche klitzekleinen Knoten expandieren soll.


    Bei E&T habe ich versucht, mit Drag&Drop-Möglichkeiten und über Kontextmenüs eine Überfüllung des GUI zu vermeiden. Icons haben unabhängig von einer mnemotechnisch geschickten und ästhetisch befriedigenden Umsetzung aber gerade in Astroprogrammen für den Feldeinsatz einen RIESEN-Nachteil: wenn du in einen adaptionsschonenden Rotmodus umschaltest, bleiben diese Icons i.d.R. wie Leuchtfeuer stehen. Daher auch so wenige Icons in E&T. Ich stehe da eher auf Tastatur-Shortcuts, was allerdings gerade für den Feldeinsatz einer Astrosoftware auch nicht der wahre Jakob ist. Bedien' mal ein Notebook mit Handschuhen oder kältestarren Fingern. Da wirst du dich freuen, wenn du (fast) alles mit der Maus machen kannst und Tasten eigentlich nicht brauchst.


    Du merkst vielleicht, dass ich mich ziemlich intensiv mit Oberflächendesign beschäftigt habe. Die optimale Lösung gibt's nicht, da auch die Geschmäcker verschieden sind. Aber es ist wichtig, dass man als Entwickler stets offen für die (verschiedenen!) Sichtweisen der Anwender bleibt und denen nicht einfach seine eigenen Vorlieben auf's Auge drückt. Letztlich muss sich jede GUI an den Anforderungen messen lassen - da kann dann auch eine Anwendung gut abschneiden, die erst einmal nicht so besondern intuitiv erscheint, aber geübten / geschulten Anwendern ermöglicht, ihr Geschäft möglichst flink durchzuziehen.


    Wenn du dir die E&T-Demo mal angesehen hast, dann freue ich mich über Verbesserungsvorschläge. Das Programm ist noch längst nicht perfekt, hat sich aber bereits einen Ruf als bedienerfreundlich erarbeitet. Zumindest schreiben mir das immer wieder mal Anwender.


    Gruß,
    Tom

    Hallo Don,


    deine Ansichten über viele Astroprogramme teile ich durchaus. Guide rechnet sehr genau und ist mir daher im "Ernstfall" stets die Referenz. Aber seine Bedienung zeigt doch noch die gute (?) Tradition der DOS-Anwendungen. Das neue TheSky6 wirkt sehr professionell, aber das Dilemma hat jeder Entwickler, wie man funktionelle Vielfalt und übersichtliche / einfache Bedienung unter einen Hut bekommt. Die meisten Anwender fordern immer mehr Funktionen - ob die dann wirklich von vielen Nutzern gebraucht werden, ist aber die andere Frage. Statt dessen tragen aber *alle* an dem enormene Balast, den sowas mit sich bringt.


    Von der Gestaltung der Oberfläche her finde ich SkyMap von den mir bekannten Kartenprogrammen am gelungensten. Kann viel, aber ist trotzdem verständlich. Schade, dass bei SkyMap die Genauigkeit in Zweifelsfällen (streifende Bedeckungen, seltene Jupitermond-Ereignisse, genaue Kontaktzeiten von Finsternissen) nicht immer befriedigt.


    XML: noch sind wir nicht soweit, dass es für unseren Datenstandard frei verfügbare Anwendungen gibt. Die einzige Software, die damit schon etwas anfängt, ist mein Planungstool "Eye&Telescope". Beispiele und Infos gibts bei SourceForge (das ist von den FG-Seiten aus verlinkt). Im VdS-Journal habe ich mal über das Projekt berichtet. Aktuell bin ich der einzige, der am XML-Projekt wirklich arbeitet. Konkret geht es gerade um den Import von Beobachtungen in XML-Format in Eye&Telescope. Das soll der "proof of concept" sein und dann als Referenzimplementierung für offene Software dienen können. Wenn der Import funktioniert, werde ich entsprechende Sourcecodes veröffentlichen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, denn aus beruflichen Gründen beschäftige ich mich z.Zt. mit Java und die XML/C++ Geschichte köchelt nur auf Sparflamme.


    Gruß,
    Tom

    Hallo Don,


    ich bin soeiner ;) Allerdings ist mein Interesse für Ephemeriden eher gesunken, seit ich entdeckt habe, wie spannend das Thema Beobachtungsplanung ist.


    Wenn du dich mit Visual C++ und Ephemeridenrechnung beschäftigen willst, würde ich das Buch "Astronomie mit dem Personal Computer" empfehlen, dessen Mitautor ich bin. Ich empfehle es aber aus Überzeugung und nicht aus werblichen Gründen. Der Titel ist auich in mancher Bibliothek zu finden - du musst es also nicht gleich kaufen.


    Ansprechpartner für Fragen des astronomischen Rechnens (nicht nur Ephemeriden) findest du bei der VdS Fachgruppe Computerastronomie, die aber auch Nichtmitgliedern der VdS offensteht. Homepage: http://www.computer-astronomie.de/ Wenn du dich in unsere Mailingliste eintragen lässt, findest du Diskussionspartner. Derzeit verfolgen wir verschiedene Projekte; ich kümmere mich in der knappen Freizeit um unser XML-Datenformat. Da gibt's noch genug zu tun...


    Gruß,
    Tom