Beiträge von JSchmoll im Thema „welche Montierung für langen Refraktor ?“

    Hi Marc,



    ich bin leidenschaftlicher Nutzer von Chinamontierungen - die Gesetze der Physik sind ja international gleich. Aber wenn es nun wirklich nicht sein soll, waeren vielleicht aeltere deutsche Montierugen eine Alternative. Manchmal werden die recht guenstig angeboten, da schwer transportabel, ohne Polsucher, noch mit Tangentialspindel und Synchronmotor.


    Ich bekam vor einigen Jahren eine Rupp Typ4 mit 70/65er Achsen fast geschenkt. Sie nach England zu bekommen, war teurer als die Montierung daselbst. Das gute Stueck wartet jetzt auf die Nachruestung einer Zweiachssteuerung (uebrigens aus China [8D]), damit ich meinen Autoguider einsetzen kann. Das Teil steht bombenfest, mit einem Achsenkreuz, das allein 80kg wiegt und das Schneckenrad hat 24cm Durchmesser! Fuer so einen langen Refraktor waere das ideal, solange Du ihn stationaer aufstellen kannst.


    Nebenbei: Ich habe einen 117/1750er Refraktor, den ich speziell fuer oeffentliche Beobachtungen auf einem hohen Holzstativ auf einer EQ6 betreibe. Das Anbringen einer Hargreavestrebe ("Hargreave strut", nach einem englischen Planetenbeobachter benannt) hat das Instrument deutlich stabilisiert, weil ein Schwachpunkt der relativ kurze Schwalbenschwanzkontakt zum Montierungskoerper darstellt. Die Strebe geht vom obigen Objektivende (beispielsweise mit einer zusaetzlichen Rohrschelle angelenkt) zur Gegengewichtsachse. Das so aufgespannte Dreieck macht die Konstruktion deutlich steifer!