Beiträge von konfokal im Thema „Falsches Teleskop "gekauft"?“

    stefan-h schrieb:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und versuch mal, dich als Einsteiger z.B. bei ICS für so ein Teil zu interessieren- dir werden mit ziemlicher Sicherheit die damit verbundenen Nachteile genannt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Prima, so soll es sein. Aber werden auch die mit einem Dobson verbundenen Nachteile genannt? Und wenn ja, warum ist der Gebrauchtmarkt mit denen gepflastert?


    Gruß,
    Mathias

    Dani schrieb:


    "Nun lauten meine Fragen an euch: Was kann ich von dem Teleskop erwarten? Ich meine jetzt nicht, was die Montierung angeht, sondern vielmehr visuell - nicht im Vergleich zu einem 8" Dobson. Wird mir das Teleskop wahrscheinlich einige Zeit Spaß bereiten, auch gerade, um wieder in das Thema zu finden? Ist es vielleicht sogar eine gute Ergänzung, einen "kleinen" Refraktor zu besitzen?


    Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn ich damit Jupiter, Saturn und einige (hellere?) Deep-Sky-Objekte beobachten könnte. Wenn ich dann wieder völlig in den Bann gezogen werde (was ich vermute), kann ich mir ja immer noch ein weiteres Teleskop zulegen."


    Hallo.


    Wenn ich mir das so durchlese, dann klingen Deine Erwartungen an dieses kleinere Gerät doch recht realistisch. Sonne (mit geeignetem Filter), Mond und Planeten sind damit schon nett anzuschauen, auch hellere DeepSky Objekte gehen durchaus, und auch Tagbeobachtung macht mit so einem kleinen Refraktor Spaß. Unter dieser Voraussetzung glaube ich nicht, dass Dich das Geschenk Deiner Liebsten total enttäuschen würde. Ich glaube vielmehr dass die Frage, mit welchem Teleskop man nun den (Wieder-)Einstieg wagen soll, um nur ja nichts "falsch" zu machen, manchmal überbewertet wird. Wenn eine gewisse Mindestqualität von Optik und Montierung gegeben ist, kann man mit fast jedem Gerät einsteigen und dann im Umgang damit lernen, wofür man sich am Himmel interessiert, worauf es beim Beobachten ankommt, wie man das Gerät aufstellt und sich am Himmel orientiert usw. Und dafür taugt auch schon ein leichter Achromat auf nicht gerade bombenstabiler EQ2 Montierung durchaus, wie ich finde. Die kann man leicht noch mit einem preisgünstigen Nachführmotor versehen, und hat dann Sonne, Mond oder Planeten zum genußvollen Beobachten immer im Bild, was mir viel wert ist, gerade, wenn man auch mal zu zweit beobachten möchte.


    Man lernt damit die "Basics", sammelt seine Erfahrungen und das ist doch eine Menge wert. Und mit einem kleineren mobilen Gerät kann man diese "Basics" nach meiner Einschätzung auch schneller lernen, einfach weil man es öfter aufbaut - oder gleich aufgebaut und beobachtungsbereit im Wohnzimmer stehen lässt, und dann halt schnell rausträgt. Klar prinzipiell geht das mit einem größeren Dobson auch. Nur, dass der meist nicht so schnell einsatzbereit ist, und man dann den Aufwand scheut, wo so ein kleines "Schnellspechtelgerät" einen eher zum spontanen ungeplanten Beobachten einlädt, was ich gerade am Anfang sehr gut finde. Außerdem lernt man dann später, wenn man sich öffnungsmäßig doch weiter vergrößert, den Zuwachs an Bildqualiät den eine größere Öffnung bietet viel besser zu schätzen und entdeckt viele Objekte mit der größeren Öffnung noch einmal neu, weil sich dann neue Details offenbaren. Und auch das ist ein schönes Erlebnis, um das man sich bringt, wenn man gleich das dickstmögliche Teleskop anschafft.


    Ich finde, es hat seinen ganz eigenen Charme, mit einem kleinen Gerät anzufangen, seine evt. Macken und Defizite selber zu erleben, und sich auf der Grundlage dieser Erfahrungen dann mit gezielten Zukäufen größerer Geräte "empor"zubeobachten. Das kostet vielleicht etwas Lehrgeld, aber dafür hat man seinen eigenen Weg zu den Sternen selbst gefunden. Statt blind dem "Mainstream" zu folgen, kann es sehr reizvoll sein, eigene Pfade einzuschlagen, auch, bzw. gerade wenn sie verschlungen sein mögen. Deshalb würde ich Deiner Liebsten einen Kuß geben, mich über das Geschenk freuen, es fleißig gebrauchen, und in ein, zwei oder drei Jahren auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen dann die nächste größere Optik anschaffen... Gut möglich dass Dir dann bewußt wird, wie sehr einem so ein kleinerer Refraktor mit seinem knackigen Bild im Laufe der Zeit ans Herz wachsen kann.


    Gruß,
    Mathias