Beiträge von winnie im Thema „Teleskop fast für lau bekommen; Wartung/Aufwertung“

    Moin $name!


    > Ich habe gestern ziemlich genau im Süden und nur wenig überm Horizont ein rotes Objekt gesehen (zumindest kam es mir rot vor....bin in Sachen Farben nicht der beste ;) ). Der Mars kann es nicht gewesen sein.


    Gegen Mitternacht steht zur Zeit der Hauptstern des Skorpions, Antares, genau im Süden. (BTW: "Antares" = Gegenmars)
    Mars geht erst deutlich nach Mitternacht auf.
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    Moin Walter!


    > Am sichersten mit dem Teleskop und dem H20 Okular wäre eine "Sonnenprojektion".


    Sorry, aber davon kann ich als "Geschädigter" bei so einem Teleskop, wo viele Plastikteile verbaut wurden, auch nur abraten. Mir ist vor 20 Jahren eben mit so einem Klein-Newton und einem 20er Kellner-Okular das passiert, was nicht passieren darf: Teleskop verlassen, und die Sonne hatte dann ohne Nachführung ausreichend Zeit, das Okular zu versengeln...
    Nein, heute nimmt man einen Bogen SoFilter-Folie und spannt sie vor die vordere Teleskop-Öffnung. Keine Wärme im Teleskop, keine Gefahr von platzenden Filtern.
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    Moin Namenloser!


    > - aus dem Etikett steht nur "F = 700mm" und ein Durchmesser-Zeichen mit 76mm. 700mm Brennweite also und 76mm Hauptspiegelgröße.


    Es handelt sich hier sicher um einen Klein-Newton-Teleskop, in Fachkreisen auch "Tchibo-Torpedo" genannt, weil man derartige Instrumente vor gut 20 Jahren bei dem Kaffeeröster erwerben konnte. Diese Teleskope erfreuten sich in der Zeit durchaus ziemlich großer Beliebtheit. Auch heute werden sie noch in Massen gehandelt.
    Lies mal daszu mein "Tchibo-FAQ", das ich damals geschrieben habe - erreichbear über meine HP (siehe Signatur!).


    > ein Okular im Halter, auf dem "H = 20mm" vermerkt ist.


    Zweilinsiges, einfachstes Okular vom Bautyp "Huygens", Brennweite 20 mm.


    > Der Hauptspiegel ist am Rand irgendwie...ja korrodiert.


    Das ist Korrosion der Alu-Spiegelbeschichtung. Hier war wohl die die schützenden SiO-Schicht daruber nicht ordentlich aufgebracht. Alu-Korrosion wäre - wie Stefan schon schrieb - nur mit einer Neuverspiegelung zu beseitigen. Lohnt nicht. (So lassen und Teleskop unbedingt trocken aufbewahren!)


    > Habt ihr noch irgendwelche Tipps, was man mit einfachen Mitteln zur Wartung oder Verbesserung tun könnte?


    Siehe Tchibo-FAQ! Meinen Apparat habe ich damals mit Velours austapeziert und die glänzenden Innenteile mit matter Revell-Farbe geschwärzt. Kann man machen, wenn man Spaß am Gerät hat und es länger nutzen will.


    > ob ihr konkretes Zubehör empfehlen könntet, wie man das Teleskop weiter aufwerten könnte.


    Problem ist das kleine Steckmaß der Okulare, das heutzutage nicht mehr üblich ist. Zur Thematik hatte ich im FAQ auch was geschrieben: Einige dieser Bresser-Modelle ließen sich durchaus auf 3,18 mm Steckmaß (1,25") bringen - entweder man ersetzte den Okular-Haltering oder sraubte ihn ganz ab und steckte die 1,25"-Okus direkt mit etwas TESA-Unterfütterung ins Auszugsrohr.
    Die Vorgehensweise war aber von Modell zu Modell unterschiedlich. Bei einigen war man gekniffen und mußte bei dem 0,965"- (24,5 mm) Steckmaß bleiben. Ich würde mir heute günstige Mikroskop-Okulare besorgen, und zwar die mit Steckmaß 23,2 mm. Ein bißchen Tape drum, dann geht das schon. Diese Okulare sind deutlich besser als die ollen, die früher beigelegt waren. Letztere bekommst du natürlich auch noch (Suche-Anzeige im Astro-Markt schalten) oder in der Bucht mal gucken.


    > Am Teleskop befindet sich zwischen Okular und der Haupthalterung enie Stange mit einem Außengewinde


    Diese "Stange" ist die Höhen-Feineinstellung für das Teleskop. Wenn du die beiden Teile zusammendrehst, wirst du sehen, daß sich beim Drehen an der Überwurfschraube der Teleskoptubus hebt oder senkt (azimutale Montierung!).


    Hier nochmal die Bed.-Anleitung eines grundsätzlich baugleichen Modells von Seben (das hat allerdings schon die 1,25"-Okulare):
    http://www.seben.com/manuals/Deutsch/Teleskope/700-76.pdf
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