Beiträge von Lars73 im Thema „Anfänger mit Verständnisprob. -Sichtbarkeit best.“

    Hallo Peter,
    es ist nur die Frage, was man mit dem berechneten Stundenwinkel machen möchte. Für Dein Programm zur Visualisierung wird es wahrscheinlich egal sein, in welchem Intervall der Stundenwinkel liegt.
    In der Praxis am Fernrohr würde man ihn eher in das Intervall -12 bis + 12 Stunden bringen. Denn wenn das Teleskop nach Süden zeigt (Stundenwinkel = 0) und ein Stern mit einem Stundenwinkel von 270 Grad eingestellt werden soll, dann würde man das Fernrohr nicht 270 Grad (18 Stunden) nach Westen drehen, also einmal - womöglich unter dem Horizont - herumfahren und dabei ggf. diverse Kabel aufwickeln. Sondern man würde das Fernrohr einfach 6 Stunden nach Osten drehen, also mit einen negativen Wert arbeiten.


    Bei den heutigen Goto-Montierungen spielt das alles keine Rolle mehr. Bei Montierungen mit feststehendem Teilkreis in der Rektaszensionsachse mussten aber wirklich Stundenwinkel eingestellt werden, wenn ein Objekt nach den Koordinaten aufgesucht werden sollte.


    Gruss Lars

    Hallo Rudi,
    natürlich meinte ich nicht, daß Du "beunruhigt" sein könntest, sondern wollte nur darauf hinaus, daß ein negativer Wert auf den ersten Blick an einen Fehler denken lässt. (Hatte eigentlich Peter gemeint)


    Und ja ich meine auch es schadet nicht, soviel wie möglich von den Zusammenhängen zu verstehen - auch wenn uns die Technik das abnimmt (solange sie funktioniert ;)
    Nachdenkliche Grüße
    Lars

    Hallo Rudi,
    es besteht kein Grund zur Beunruhigung, wenn das Ergebnis für den Stundenwinkel negativ ausfällt - es ist ja keine Zeit, sondern wirklich ein Winkel, der auch (geteilt durch 15) in "Rektaszensionsstunden" angegeben werden kann. Wenn eine Montierung Teilkreise in Rektaszensionsstunden hat, lässt sich das ja nur mit dieser Umrechnung einstellen.


    Wir betrachten den Frühlingspunkt mit Rektaszension = 0 h.
    Um 0 Uhr lokaler Sternzeit steht der Frühlingspunkt im Meridian, denn definitionsgemäß ist die Sternzeit die kulminierende Rekatszension.
    Um 1 Uhr lokaler Sternzeit hat der Frühlingspunkt den Stundenwinkel 15 Grad und steht westlich des Meridians. Gezählt wird der Stundenwinkel also positiv vom Meridian nach Westen und negativ nach Osten. Dabei ist die Angabe +15 Grad gleichbedeutend mit - 345 Grad, denn sie führt ja zum selben Ort. Wenn man das Ergebnis für den Stundenwinkel also immer positiv haben möchte, muss man bei negativen Differenzen (Sternzeit minus Rektaszension) einfach 360 Grad addieren.


    Gruss Lars

    Hallo Peter,


    das Horizontsystem wirst Du schon benötigen um herauszufinden, ob ein Stern "sichtbar" ist oder nicht - er kann ja nur sichtbar sein, wenn er über dem Horizont steht (h > 0).


    In Stichpunkten könnte man
    1. ausgehend von der geografischen Länge des Ortes und dem Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit in UT) die lokale Sternzeit (= die kulminierende Rektaszension) berechnen;
    2. den Stundenwinkel des Sterns berechnen ( Stundenwinkel = Sternzeit - Rektaszension);
    3. aus den Koordinaten im Äquatorsystem (Stundenwinkel und Deklination) sowie der geografischen Breite schließlich die Koordinaten im Horizontsystem berechnen (Azimut und Höhe).


    Viel Erfolg !


    Gruß Lars