Beiträge von Lars73 im Thema „Jupiter vor 28 Jahren“

    Hallo und danke an alle für die Kommentare.


    Das Bild von Sven ist nur 15 Tage vor dem 7.01.1990 aufgenommen und bestätigt die Strukturen am Nordrand des nördlichen äuqatorialen Bandes. Damals war ja das "Verschwinden" des südlichen Bandes die große Überraschung. Dabei sollen wohl die tiefer liegenden dunkleren Wolken des Bandes von höheren helleren Wolken verdeckt worden sein. Wenn ich mich erinnere ist das seit der Opposition 1989 / 1990 bis jetzt noch ein weiteres Mal vorgekommen.
    Beim GRF meine ich auch, daß er seinerzeit einfacher zu sehen war, das haben auch die ungeübten Sternwartenbesucher am 10-Zoll-Cassegrain geschafft. An eine Färbung kann ich mich nicht erinnern, er war jedenfalls dunkler als heute und wurde in den folgenden Jahren immer blasser und zusätzlich ja kleiner.
    Zum Thema Schrumpfung des GRF gibt es hier eine schöne Arbeit:
    http://theskyatnight.de/sites/…erz%202016%20-%20tsan.pdf


    Darin wird auch mit dem populären Irrtum aufgeräumt, der GRF werde seit Mitte des 17. Jhd. durchgehend beobachtet. Die frühen Sichtungen beziehen sich auf einen anderen Fleck, jedenfalls gibt es eine lange Pause ohne Sichtungen trotz vieler guter Beobachter.


    Auch interessant ist dieses PDF (oben, 1. Link):
    http://alpo-j.asahikawa-med.ac.jp/kk14/j140406s.htm


    Zur Farbkorrektur des AOM kann ich sagen, daß er wirklich "farbrein" abbildet. Was "farbrein" heisst ist mir vom APQ bekannt, der ja gleichfalls von Dr. Pudenz gerechnet wurde. Auch Venus erscheint bei hoher Vergrößerung ohne Farbfehler, d.h. es ist nur die atmosphärische Dispersion erkennbar, ebenso bei Jupiter. Das Konzept des "langsamen Doublets" aus S-FPL-51 und N-ZK7 ist aufgegangen. Die Kontrastübertragung ist genial und bei den Jupiterdetails entscheidet eben der Kontrast über sichtbar oder unsichtbar. Einen GRF-Duchgang habe ich im Mai bei gutem Seeing am Okular verbracht anstatt zu filmen - es war ein Genuß.


    Falls noch jemand frühe Jupiteraufnahmen einstellen mag - sind vielleicht welche von 1994 mit den Shoemaker-Levi-Einschlägen dabei ?


    Gruß Lars

    Hallo allerseits,


    im Forum interstellare Objekte hat Hans ja eine "analoge" Milchstrasse eingestellt. Da dachte ich ein Blick zurück auf Jupiter in der Zeit des chemischen Films kann auch nicht schaden ;)


    Diese drei Aufnahmen entstanden 1990 an einem Zeiss-Jena Cassegrain 150/2250 in Okularprojektion, wahrscheinlich mit einem O-16. Die Brennweite musste viel stärker verlängert werden als heute, sie betrug 24 Meter. Die Filme konnte ich damals selbst entwickeln und auch die Abzüge machen:



    Bild links und Mitte:
    7.01.1990, 0:10 und 0:18 Uhr, Entfernung 627 Mio. km, Durchm. 47"
    7 bzw. 14 s auf ORWO NP 27, Höhe = 57 Grad


    Bild rechts:
    1.04.1990, 20:10 Uhr, Entferung 785 Mio. km, Durchm. 37,7 "
    12 s auf ORWO NP 22, Höhe = 48 Grad


    Auf den ersten beiden Bildern sieht man die Bewegung des GRF, der damals noch deutlich größer war. Der Schatten am 1.04. gehört zu Io.


    In diesem Jahr hat es durch den tiefen Stand für nichts wirklich gutes gereicht. Hier das beste Ergebnis vom 4.06.2018, gegen 22:51 Uhr MEZ.
    AOM 160/1600 fokal, ASI 178mc, 1 Minute mit 30 ms, 30% von 2000 Frames, Autostakkert und Schärfung mit Giotto (Mexican Hat).




    Gruss Lars