Beiträge von Niklo im Thema „Solche Jupiterbilder visuell mit New 12-16 zoll?“

    Hallo Marc,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    Mit nur einem schnellen Blick lassen sich die kleinen Strukturen
    kaum erfassen. Nimmt man sich Zeit, gibt es mit 12" Öffnung sehr
    viele kleine Strukturen auf Jupiter zu sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du wirst die Aussagge vom Gerd schon aus eigener Erfahrung am 5" schon kennen. Man muss sich zum Beobachte Zeit nehmen, dann kann man mit 4", 5" ... jede Menge Details erkennen.
    Mit großer Öffnung gelingen manche Details halt manchmal leichter oder werden überhaupt erst sichtbar. Bei mäßigem Tubusseeing und schlimmen lokalem Seeing und tiefem Stand sind aber manchmal tatsächlich nur ein paar wabernde Streifen + GRF zu sehen. Bei besserem Seeing halt entsprechend deutlich mehr. Hier ein aktuelles Beispiel mit 10"
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=225582


    Kürzlich hatte ich mit dem 4" f/9 beobachtet und mehr und feinere Details sehen können. Das Stichwort ist wie immer das Seeing. Das gilt übrigens auch für das Farbsehen. Im 114/900 kann ich nur bei gutem Seeing braune Bänder sehen. Beim 4" APO und 6" f/8 Newton ist das (fast) immer möglich. Ich vermute, dass das bei der Zeichnung hauptsächlich mangels Farbstiften nicht gemacht wurde.
    Nachtrag: Es ist auch klar, dass bei guten oder brauchbaren Bedingungen der 10" viel mehr und feinere Details zeigen kann wie mein kleiner 4" APO.


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du bald wieder in die praktische Astronimie einsteugen kannst.
    Servus,
    Roland

    Hallo Marc,
    vieles was wir bezüglich Seeing und Planetendetails geschrieben haben, weißt Du vermutlich selbst.
    Für Planetendetails braucht man neben gutem Seeing (auch im Nahbereich oder innerhalb des Teleskops), guter Optik, mit aureichend Auflösung und Kontrastleistung, guter Justage, auch aureichend Erfahrung.
    Der GRF ist manchmal farblich unauffällig. Momentan ist der GRF auch im 4" Refraktor leuchtend orange, so dass auch ungeübte Beobachter den GRF bei mittleren oder mäßigen Bedingungen im 3" oder 4" Teleskop erkennen können. Bei den kleinen hellen Ovalen (Wos) hat man leider keinen auffälligen Kontrast. Da fällt das Erkennen deutlich schwerer, zumal sie nur einen Bruchteil des GRF groß sind.
    Momentan haben Mars, Jupiter und Saturn einen tiefen Stand, so dass feinste Details immer schwieriger werden. Das merk ich auch beim Beobachten. Ein ADC mag bei der Atmosphärischen Dispersion helfen. Leider ist das Seeing in Horizontnähe oft nicht so berauschend.
    Die von Dir als Beispiel genannten Jupiterbilder sind aus gestackten Bildern von Jupitervideos entstanden. Damit kann man das Seeing wegmitteln. Unser Hirn schafft das aber nur bedingt und wenn die Strukturen lang genug zu sehen sind.
    Um so feiner die gewünschte Auflösung ist, umso seltener kann ich die visuell am Planeten unter normalene Bedingungen in Deutschland nutzen.
    Nun kannst Du vermutlich selber gut abschätzen, wie schwierig das Sehen feinster Planetendetails ist.
    Ich lese heraus, dass Dein Wunschteleskop mindestens 12" haben soll.
    Ich möchte die Dobsons von Christian Busch als mögliche Alternative mit selbstgeschliffenen Spiegeln hier nennen.
    http://www.spacewalk-telescopes.de/reise-dobson-infinity.php


    Ich hatte mit dem Herrn Busch Kontakt und ihn als sehr freundlichen Menschen erlebt, dem die Kundenzufriedenheit und die gute optische Qualität wichtig ist. Ähnliches hab ich auch von anderer Seite gehört. Ich würde mir das auf jeden Fall anschauen, ob das für Dich nicht die bessere Alternative zum Sumerian wäre. Vielleicht kann der Norman oder ein anderer Dobsonbenutzer dazu auch seine Meinung schreiben.


    Servus,
    Roland

    Mallo Marc,
    ja, der Newton hat seine Vorteile, da er leichter, kompakter ... ist und das bei einem geringeren Preis und zugleich größerer Öffnung.
    In Deinem Fall, wo Du keine großen Gewichte wegen Deinem Rücken ... schleppen möchtest, würd ich im Bereich 8" bis maximal 12" bleiben.
    Visuell wirst Du die höhere möglich Vergrößerung und Auflösung &gt; 12" (vielleicht sogar &gt; 10") meiner Meinung nach am Planeten nur seltenst gewinnbringend nutzen können.
    Nachtrag:
    Zum Tubusseeing: Ich stell den 6" f/8 Tubus schon über eine Stunde vorher hinaus. Den Orion UK 6" f/8 hab ich dick mit Velorfolie ausgekleidet. Das isoliert auch etwas den Tubus. Tubusisolation soll gut gegen Tubusseeing sein. Die Velourfolie sorgt auch für gute Streulichtunterdrückung. Andere verwenden Schultafellack mit Sägespäne ... Zum Experimentieren hab ich noch einen Tal2 mit GSO Spiegel und sehr kleinem Fangspiegel (27 mm).
    Beim Gitterrohrtubus wäre eine Streulichtsocke interessant.
    Servus,
    Roland

    Hallo Marc,
    ich habe leider noch nicht so viel Erfahrung mit den großen modernen Newtons, aber schon oft mit "kleinen" 6" F8 Newtons gefilmt und geschaut. Hier ein paar Bilder:
    https://www.astrobin.com/users/Niklo/
    Die kleinen Wos sind im 6" f/8 Bildtechnisch immer zu sehen. Visuell schaut es da schon deutlich schwieriger aus. Durch das Seeing sind die Ovale nur blickweise kurz zu sehen um dann wieder nicht zu sehen zu sein. Die Detailsichtbarkeit ist sehr ähnlich wie im 4" f/9 Fluorit APO. Der 6" hat eine etwas höhere Auflösung und erlaubt eine etwas höhere Vergrößerung bei selber Austrittspupille. Da ich Newtons mit Tubus habe, kann dort das Tubusseing das visuelle Bild versauen. Die Newtons leiden da glaub ich allgemein mehrer am lokalen Fernrohrseeing (vermutlich auch bei Gitterrohrkontruktion) wie Refraktoren, da der Strahlengang fast zweimal von Hauptspiegel zum Fangspiegel geht.
    Am Jupiter fallen mir als Refraktorbenutzer halt auch die "Spikes" auf, was bei Jupiter ein Strahlenkreuz ist. Ich bild mir ein, dass es mit einer dünnen Fangspiegelspinne länger und dafür Intensitätsmassig geringer ist =&gt; man kann damit die Strahlen besser ausblenden.
    Was zumindest früher ein Problem bei großen Spiegeln war, dass sie sehr dick waren und in der Auskühlung bei in der Nacht fallenden Temperaturen Probleme hatte. In der Germeringer Schulsternwarte des Max Born Gymnasiums war das Bild im 5" f/15 FH von Jupiter besser wie vom 14" Newton!
    Ich will die Newtons da nicht schlecht reden, aber so war es. Jupiter hat da vor sich hin "gekocht". Um 12 Uhr bei der Nacht waren trotz langer Auskühlzeit kaum Strukturen visuell erkennbar.
    So schlimm wird es heut nimmer sein, die Spiegel sind heute dünner wie noch vor 20 oder 30 Jahren, aber das lokale Fernrohrseeing und die Auskühlproblematik sollte man nicht vergessen.
    Für Planeten würde ich, wenn Gewicht und Preis ein Thema sind bei maximal 10" f/6 bleiben und lieber auf sehr gute Qualität achten. Du nennst da Nauris. Davon hab ich auch gutes gelesen.
    Es gibt aber auch andere wie den Christian Busch, Martini ...
    Von den Großserien hab ich einen GSO 6" f/8 und der ist auch erstaunlich gut.
    Wenn möglich nimm etwas mit geringem Ausdehnungskoefffizient und geringen Spannungen im Spiegel (Pyrex, Borofloat, Duran, Quarz ...)
    Wenn Du etwas mehr Geld in die Hand nehmen kannst und möchtest, dann ein 12" Gerät mit sehr guter Optik und möglicht im Bereich von ca 20% Obstruktion oder darunter. Größer (von der Öffnung) würd ich nicht gehen, sonder eher kleiner.
    Dank Tubusseing hatte ich Nächte, wo der kleine Vixen Fl102s an Saturn mehr Details gezeigt hat wie mein 6" f/8 Newton. (Justiert war mein Newton immer.) Ich schreib das nur, um aufzuzeigen, dass viel Öffnung &gt; 10" nicht automatisch mehr Details zeigen werden und um nochmal die thermische Problematik in den Fokus zu rücken. Am Himmelsseeing kannst Du nichts machen, aber das Seeing zwischen Haupt- und Fangspiegel ist auch sehr wichtig.
    Servus,
    Roland